Novakid Online-Sprachschule, bei der Kinder im virtuellen Einzelunterricht Englisch von und mit Muttersprachler*innen lernen
Stellen Sie sich und das Startup Novakid doch kurz unseren Lesern vor!
Max Azarow: Mein Name ist Max Azarow. Ich bin CEO von Novakid, einer Online-Sprachschule für Kinder, die ich 2017 zusammen mit meinem Partner Dmitry Malin gegründet habe. Über unsere Lernplattform können Kinder zwischen vier und zwölf Jahren im virtuellen Einzelunterricht Englisch von und mit Muttersprachler*innen lernen.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Max Azarow: Ich war auf der Suche nach pädagogisch qualifizierten, englischen Muttersprachler*innen, die meinen beiden kleinen Söhnen die Sprache beibringen können. Ich bin mit meiner Familie sehr oft in den USA und möchte, dass sich meine Kinder bestmöglich verständigen können. Wir haben lange gesucht und verschiedenes getestet, aber immer fehlte etwas, was uns wichtig ist. Daher haben Dmitry und ich Novakid gegründet.
Welche Vision steckt hinter Novakid?
Max Azarow: Sowohl das Privatleben als auch das berufliche werden immer internationaler. Unsere Kinder gehen nach dem Abitur in Australien backpacken, machen ein Auslandssemester in Japan und vielleicht noch ein Praktikum in Spanien. All das ist nur möglich, weil es eine Sprache gibt, die überall auf der Welt gesprochen wird. Gleichzeitig wird auch im Arbeitsleben der Austausch mit anderen Kulturen und Ländern immer wichtiger und die Karrierechancen steigen rapide, wenn man sich verhandlungssicher auf Englisch verständigen kann. Verschiedene Studien haben bewiesen, dass man umso besser Englisch spricht, je früher man damit anfängt. Deswegen bieten wir unseren Service bereits für Kinder ab vier Jahren an.
Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Max Azarow: Die größte Herausforderung war, ein kompetentes und selbstständiges Team aufzubauen – denn damit steht und fällt der Erfolg eines Startups meiner Meinung nach. Was die Finanzierung angeht, haben wir kürzlich eine Serie A-Finanzierung über 4,25 Millionen Dollar abgeschlossen, die von dem in Ungarn ansässigen Unternehmen PortfoLion angeführt wird. LearnStart, ein EdTech-orientierter US-Fonds und Teil der LearnCapital VC-Familie, sowie TMT Investments und Xploration Capital glauben ebenfalls an unsere Vision und haben investiert. Auch unsere beiden Seed-Investoren – BonAngels und LETA Capital – nahmen an der Finanzierungsrunde teil.
Wer ist die Zielgruppe von Novakid?
Max Azarow: Unser Service richtet sich an Kinder zwischen vier und zwölf Jahren. Deren Eltern und Großeltern sind unsere Zielgruppe und dabei ist ganz egal, ob sie selber Englisch sprechen oder nicht.
Wie funktioniert Novakid? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Max Azarow: Novakid ist eine Online-Sprachschule, bei der Kinder im virtuellen Einzelunterricht Englisch von und mit Muttersprachler*innen lernen können. Der international verfügbare Service richtet sich an Jungen und Mädchen zwischen vier und zwölf Jahren, die sich ihre Tutoren aus über 1.000 qualifizierten Lehrkräften aussuchen können. Im Kontakt mit englischen Muttersprachler*innen aus der ganzen Welt lernen die Schüler*innen die verschiedensten Akzente und Dialekte kennen – ganz wie im echten Leben. In den 25-minütigen Unterrichtseinheiten wird auch Augmented Reality eingesetzt, um ein möglichst authentisches Lernen zu ermöglichen. So ist ein virtuelle Besuch am Grand Canyon oder im National History Museum ganz normaler Bestandteil des Unterrichts. Die eigens entwickelte Online-Lernplattform von Novakid legt den Schwerpunkt außerdem auf Personalisierung sowie KI-gestützte Datenextraktion und -analyse, um sowohl den Lehrplan als auch die verwendeten Unterlagen kontinuierlich zu verbessern.
Novakid, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Max Azarow: Für unsere Zukunft haben wir verschiedene Szenarien im Kopf: Einerseits können wir uns den Einstieg eines strategischen Investors vorstellen, aber auch ein Börsengang kann in einigen Jahren eine Option sein. Sicher ist jedenfalls, dass der EdTech-Markt boomt und wir ein enormes Wachstumspotenzial haben!
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Max Azarow: Ich wünschte, dafür gäbe es ein einfaches Rezept. Meiner Meinung nach ist es wichtig, immer die Augen offen zu halten, nach Inspiration zu suchen und nie still zu stehen. Geht mal etwas schief, ist das nichts schlechtes. Aus jedem Tiefschlag kann man etwas lernen. Dabei sollte man sich und seine Motivation regelmäßig reflektieren und Dinge, die sich nicht in die richtige Richtung entwickeln, verändern oder abbrechen. Wichtig ist auch, dass man wirklich für die Sache brennt, die man umsetzen möchte. Wenn man jeden morgen mit zusammengebissenen Zähnen zur Arbeit geht, dann sind Ziele nur schwer zu erreichen.
Wir bedanken uns bei Max Azarow für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder