Freitag, April 19, 2024
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JOBMATCH.ME Job-Plattform, die dank ihres einzigartigen Matching-Verfahrens den Bewerbungsprozess für Fachkräfte digitalisiert

Stellen Sie sich und das Startup JOBMATCH.ME doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Daniel Stancke, Gründer und CEO von JOBMATCH.ME. Ich komme aus Hamburg, habe aber für lange Zeit in Mexiko gearbeitet. Vor fünf Jahren hat es mich dann wieder zurück in den Norden gezogen, wo ich 2016 JOBMATCH.ME gegründet habe.

JOBMATCH.ME ist eine Job-Plattform, die dank ihres einzigartigen Matching-Verfahrens den Bewerbungsprozess für Fachkräfte digitalisiert und Stellenanzeigen, Lebensläufe und Anschreiben überflüssig macht. Der vereinfachte Prozess führt zu einer 90-prozentigen Zeitersparnis bei Bewerbungen: Fachkräfte können sich in weniger als zehn Minuten unkompliziert auf mehrere Jobs bewerben und Arbeitgeber*innen erhalten in kurzer Zeit deutlich mehr Bewerbungen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Nicht zuletzt aufgrund meiner Zeit bei der Volkswagen AG in Mexiko und der damit einhergehenden langjährigen Erfahrungen in der Logistikbranche liegen mir Fachkräfte am Herzen. Jedoch erhalten sie in unserer Gesellschaft selten die verdiente Wertschätzung. Das fängt schon bei den Bewerbungsmöglichkeiten an. Der Stellenmarkt hat sich seit Jahrzehnten nicht grundlegend geändert und die derzeitigen Ausschreibungsmechanismen sind sehr träge: Fachkräfte brauchen aktuell durchschnittlich eine Stunde je Bewerbung und rund 18 Bewerbungen, um einen passenden Job zu finden. Demzufolge investieren sie oft Tage in Recherchen und das Verfassen von Bewerbungen. Sie beschäftigen sich oftmals weniger mit Karriereoptimierungen und verbringen daher weniger Zeit in Karrierenetzwerken. Das macht es für sie schwieriger, den oder die passende/n Arbeitgeber*in zu finden. Schließlich ist der Stellenmarkt extrem intransparent. Auf Arbeitgeberseite besteht außerdem die Herausforderung, dass es zunehmend schwieriger wird, genügend Bewerber*innen durch Anzeigen anzusprechen.

Wir sind der Überzeugung, dass der Bewerbungsprozess so einfach und transparent wie möglich sein sollte. Bestenfalls sogar Freude macht. Schließlich steht der Jobwechsel immer am Anfang von etwas Neuem. Da Karrierenetzwerke nicht die Bedürfnisse von Fachkräften erfüllen und das Prinzip der Stellenanzeige veraltet ist, haben wir eine Plattform gebaut, über die Bewerber*innen sehr einfach, schnell, transparent und mobil die passendsten Arbeitgeber*innen matchen können. So kann man in wenigen Minuten mehrere Bewerbungen generieren und erhält innerhalb von durchschnittlich 48 Stunden die Rückmeldungen der Arbeitgeber*innen, ob der Prozess weitergeht oder nicht.

Welche Vision steckt hinter JOBMATCH.ME?

Wir glauben daran, dass jede Fachkraft den Job finden sollte, den er oder sie liebt und dass das Finden auch Freude bereiten und kein Hindernis sein soll. Dafür macht unsere Plattform Stellenanzeigen, Lebensläufe und Anschreiben für Fachkräfte überflüssig, indem Bewerber*innen sich ausschließlich mit einem schnell erstellbaren Profil bewerben. So werden Bewerbungen transparent, schnell und einfach. Durch den Matchingprozess mittels festgelegter Kriterien wie beispielsweise Unternehmenskultur, Wünschen und Forderungen sollen sich Bewerber*innen und Arbeitgeber*innen auf Augenhöhe begegnen.

Unser Ziel ist, den bekannten Bewerbungsprozess und Stellenmarkt zu disruptieren und völlig neu für Fachkräfte und Arbeitgeber*innen zu definieren. Zusätzlich stellt die Plattform die Marktlogik wieder her: Wir schaffen Transparenz im Markt und beseitigen effektiv Ineffizienzen. So möchten wir langfristig auch die Arbeitsbedingungen und Gehälter für Fachkräfte maßgeblich verbessern.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Zum einen wird unsere Lösung oft mit einer digitalen Personalvermittlung verwechselt. Bei diesen stehen jedoch meist die Unternehmen im Vordergrund. Wir hingegen sind aber davon überzeugt, dass das eigentliche Problem im Markt auf der Bewerber*innenseite besteht, da die konventionellen Prozesse viele Fachkräfte abschreckt und somit von einem Jobwechsel abhält. So konsequent von dem oder der Bewerber*in aus zu denken, ist für viele erklärungsbedürftig. Zum anderen stehen wir derzeit bei der Weiterentwicklung der Plattform vor der Herausforderung, dass wir seit gut einem Jahr nur noch sehr eingeschränkt Nutzer*innentests durchführen können. Diese sind jedoch essenziell für die stetige Verbesserung unserer Plattform, da wir schließlich die Probleme unserer Nutzer*innen lösen möchten. Es ist einfach nicht das gleiche, ob man eine Fachkraft an ihrem Arbeitsplatz oder per Videokonferenz interviewt. 

Finanziert wurden wir bereits früh von verschiedenen Angels wie Jens Schumann, Gründer von Tipp24 SE. Für den Aufbau und die Entwicklung von JOBMATCH.ME waren die Erfahrungen sehr hilfreich, zudem hat uns die Finanzierung neue Möglichkeiten eröffnet. Im letzten Jahr konnten wir überdies einen institutionellen Investor gewinnen. Aufgrund unseres starken Wachstums werden wir auch bei den Finanzierungsrunden das Tempo anziehen, um beispielsweise neue Verticals neben der Logistik- und Pflegebranche integrieren zu können. 

Wer ist die Zielgruppe von JOBMATCH.ME?

Zum einen richtet sich JOBMATCH.ME aktuell an Fachkräfte in der Logistik- und Pflegebranche, die einfach und schnell einen besseren Job finden möchten, der zu ihnen und ihren Vorstellungen passt. Zum anderen an Unternehmen, die eine Alternative zu Stellenanzeigen suchen, um schneller an mehr Bewerbungen zu kommen. 

Wie funktioniert JOBMATCH.ME? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Bewerber*innen, die auf der Suche nach einem neuen Job sind, registrieren sich auf der JOBMATCH.ME Plattform und erstellen in unter 10 Minuten ein Bewerberprofil. Dabei beantworten sie einige Fragen zu den Schlüsselthemen “Was suchst Du, was bietest Du und wie tickst Du”. Nach der Registrierung schlägt Ihnen die Plattform umgehend relevante Arbeitgeber*innen vor, bei denen sie sich mit einem Klick ganz ohne Unterlagen bewerben können. Wenn eine/r der Arbeitgeber*innen auch Interesse hat, meldet er/sie sich ohne lange Wartezeit bei dem oder der Bewerber*in. Auch Geschäftskunden können sich auf unserer Plattform registrieren. Dabei werden ihre Anzeigen automatisch aus der Beantwortung der Fragen nach “Was suchen Sie, was bieten Sie und wie ist die Firmenkultur” erstellt, weswegen auch der Aufwand auf Arbeitgeberseite deutlich minimiert wird. Letztlich macht unsere Plattform Stellenanzeigen, Anschreiben und Lebensläufe für Bewerber*innen überflüssig – alles natürlich mobil. 

Das für mich spannende dabei ist, dass der zugrunde liegende Algorithmus mit jeder Bewerbung lernt, die Ergebnisse zu verbessern. Dieser Lernprozess geht mit einem atemberaubenden Tempo voran. Schließlich bewirbt sich mittlerweile alle vier Minuten eine Fachkraft über die Plattform.

JOBMATCH.ME, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

JOBMATCH.ME bietet schon Jobs für mehr als drei Millionen Fachkräfte in Deutschland. Allerdings ist das erst der Anfang. In fünf Jahren werden 35 Millionen Fachkräfte dank JOBMATCH.ME nicht mehr auf die veralteten Bewerbungsprozesse angewiesen sein. Das spart rund 72 Millionen Arbeitsstunden, die im Moment noch für unnütze Sachen wie Bewerbungsunterlagen verschwendet werden. Bestenfalls erinnert man sich zukünftig nur noch vage, wie schräg man sich mal bewerben musste. Übrigens gilt das letztlich natürlich weltweit. 

Dafür möchten wir in den nächsten Jahren weiter wachsen und noch vielen weiteren Fachbereichen helfen, Bewerbungsprozesse einfacher, transparenter und relevanter zu gestalten. Schlussendlich möchten wir die klassische Stellenanzeige ersetzen und damit dem Fachkräftemangel entgegenwirken, für fairere Gehälter sorgen und die Arbeitsbedingungen von allen Bewerber*innen verbessern. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: People first. Das wichtigste ist, ein top Team zu haben, was bereit für Großes ist.

Zweitens: Geht raus aus dem Office und zu den Nutzer*innen. Ihr müsst deren Problem verstehen. Schließlich soll die Lösung für sie sein.

Drittens: Checkt ob das Problem, das ihr lösen wollt, nicht nur häufig, sondern auch schwerwiegend genug ist. Nur so schafft ihr ein Modell, das eure Vision nachhaltig trägt.

Wir bedanken uns bei Daniel Stancke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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