Income P2P Marktplatz für Verbraucher- und Geschäftskredite
Stellen Sie sich und das Startup Income doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Kimmo Rytkönen, Co-Founder und CEO von Income. Zusammen mit den weiteren Gründern Mikk Läänemets und Meliina Räty sowie unserem Team haben wir Income geschaffen, einen Peer-to-Peer (P2P)-Marktplatz für Verbraucher- und Geschäftskredite. Konventionelles P2P bedeutet, dass die Kredite von Privatperson zu Privatperson vergeben werden und keine Institution, wie beispielsweise eine Bank, zwischen ihnen steht. Wir machen es ein bisschen anders, wir vergeben die Kredite nicht selbst, sondern arbeiten mit Kreditinstituten auf der ganzen Welt zusammen, die die Kredite vergeben und sie dann auf unserem Marktplatz für Investoren zur Verfügung stellen. P2P-Plattformen für die Kreditfinanzierung sind noch relativ jung und haben die Finanzbranche stark aufgemischt in den letzten Jahren – genau das Ziel verfolgen wir auch mit unserem Fintech.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Mikk, Meliina und ich haben langjährige Erfahrung in der Finanzbranche und wir sind große Fans von P2P-Investments – die Digitalisierung macht es heute möglich, dass Privatanleger ihr Geld in Kleinkredite stecken können, die Verbrauchern dabei helfen, ihre finanziellen Wünsche und Ziele zu verwirklichen, eine großartige Sache. Aber wir haben auch gemerkt, dass es bei der damals aktuellen Plattformgeneration noch Nachteile für Investoren gab, vor allem in Hinblick auf die Sicherheit der Investments. Im Falle von Kreditausfällen gingen Investoren oft leer aus. Genau das wollten wir ändern haben uns deswegen dazu entschlossen, Income zu gründen – wir wollen Privatanlegern Sicherheit auf institutionellem Niveau zu bieten.
Welche Vision steckt hinter Income?
Wir sehen uns als die erste P2P-Plattform von Investoren für Investoren. Wir hatten bereits vor der Gründung viel Erfahrung mit P2P-Investments und wussten, wie es sich anfühlt, wenn bei Investments Geld auf dem Spiel steht. Unsere Vision ist es, den P2P-Investmentmarkt noch sicherer und transparenter zu machen und haben hierfür die dritte Plattformgeneration ins Leben gerufen. Bei Income gibt es zusätzliche Schutzmechanismen, die greifen, wenn es bei den Kreditnehmern oder bei LO zu Ausfällen kommen sollte. Durch den zusätzlichen Schutz ist es letztendlich auch unser Ziel, P2P-Investments einer breiteren Bevölkerungsgruppe zugänglich zu machen und eine realistische Alternative zu traditionelleren Anlageklassen zu bieten.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung ist sicherlich der Anfang – man muss ein Team formen, Kooperationspartner finden und eine funktionierende Plattform erstellen. Wir sind sehr froh darüber, dass wir ein super Team haben, die alle Spezialisten auf ihrem Gebiet sind – ob für Investments, IT oder Marketing.
Hinsichtlich der Finanzierung hat Income mehr als 800.000 Euro an Startkapital erworben und wir erwägen derzeit weitere Finanzierungsrunden, um unser Wachstum zu beschleunigen und unser Produkt um zusätzliche Funktionen zu erweitern.
Wer ist die Zielgruppe von Income?
Als Plattform von Investoren für Investoren ist unsere primäre Zielgruppe Investoren, die auf der Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten sind. In Zeiten von Null- und Minuszinsen sind viele Menschen auf der Suche nach Möglichkeiten, mit denen sie ihr Geld vermehren können. Diesen Menschen möchte Income eine sichere Anlagemöglichkeit bieten – im Schnitt bietet ihnen unsere Plattform zwischen 10 und 12 Prozent ROI im Jahr. Unser Angebot richtet sich auch an institutionelle Investoren, die gerne in P2P investieren würden, aber vielleicht nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Ich denke, eine gute Mischung aus institutionellen und privaten Investments ist der richtige Weg. Eine weitere Zielgruppe sind natürlich auch die LO, die mit uns kooperieren können und zusätzliche Liquidität zu marktgerechten Konditionen gewinnen können.
Wie funktioniert Income? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Hier muss ein bisschen ausholen: Die erste Generation der P2P-Kreditmarktplätze Ende der 2000er verband damals Kreditsuchende schnell und einfach mit Investoren, die auf der Suche nach attraktiven Geldanlagemöglichkeiten waren. Die zweite P2P-Plattformgeneration fügte einen weiteren Akteur hinzu: die sogenannten Loan Originator (LO), die P2P-Investitionen noch sicherer und bequemer machten. Dabei handelt es sich um Finanzunternehmen für Konsumkredite, die Kreditsuchenden außerhalb einer Plattform Darlehen anbieten und die Kredite dann auf die P2P-Plattformen stellen, an denen sich Investoren beteiligen können. Die LO kümmern sich dann für sie um das weitere Kredit- und Risikomanagement. Mit der dritten Generation bei Income bieten wir nun allen beteiligten Akteuren zusätzliche Schutzmechanismen an, die sicherstellen sollen, dass das Risiko bei Kreditausfällen auf ein Minimum reduziert wird.
Neben den Buyback Guarantees, Zusätzlich zu den Rückkaufgarantien hat Income ein weiteres Sicherheitselement auf institutioneller Ebene eingeführt, die wir als Cashflow-Puffer bezeichnen. Die Art und Weise, wie wir Investitionen absichern, ermöglicht es Income, die Investorengelder im Falle eines LO-Ausfalls zurückzuzahlen. Unser Marktplatz wendet außerdem sehr strenge Due-Diligence-Verfahren an, um die operative Kontinuität der Kreditgeber zu überprüfen und stellt damit sicher, dass Ausfallszenarien gar nicht erst eintreten.
Income, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf sehen wir uns als fest etablierte Größe auf dem P2P-Investmentmarkt. Bereits jetzt nach nur kurzer Zeit wurden auf unser Plattform über eine halbe Million Euro investiert und diesen Erfolg wollen wir weiter ausbauen. Ein wichtiges mittelfristiges Ziel ist auch die Schaffung eines Sekundärmarktes, auf dem die Investoren auch untereinander ihre Loans und Assets handeln können. Darüber hinaus wollen wir unsere auch per App verfügbar machen, um die User Experience und Usability unseres Angebots weiter zu verbessern. Daran arbeiten wir derzeit primär. Künftig möchten wir auch weitere Anlageformen anbieten, in die unsere Anleger sicher investieren können, aber es ist derzeit noch ein bisschen früh, um diese Pläne im Detail zu erörtern. Was wir sagen können, ist, dass die Grundidee, P2P-Investitionen sicherer zu machen, auch in fünf Jahren noch Teil unserer DNA sein wird.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es ist vielleicht ein bisschen offensichtlich, aber alles beginnt zunächst mit einer Idee und mit dem richtigen Team. Während eine schlechte Idee mit einem guten Team realisiert werden kann, funktioniert dies umgekehrt nicht. Was auch immer also Ihre Vision ist: Wählen Sie die richtigen Leute, um sie umsetzen zu können. Zweitens, schaffen Sie eine Kultur der Integrität. Dies wird Ihnen bei Kunden, Investoren und Kooperationspartnern während Ihrer gesamten Startup-Reise helfen. Haben Sie keine Angst, Fehler zu machen, sie passieren jedem. Es kommt darauf an, wie Sie mit ihnen umgehen. Und drittens, vergessen Sie nicht, Spaß zu haben, während Sie Ihre Vision zum Leben erwecken.
Wir bedanken uns bei Kimmo Rytkönen für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder