Dienstag, Dezember 24, 2024
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Think big, pay attention to the details

Caventura Specialty Coffee kombiniert hochwertige Single Origin Kaffees mit Transparenz und nachhaltigen Innovationen

Stellen Sie sich und das Startup Caventura doch kurz unseren Lesern vor!

Caventura ist ein Startup im Bereich Specialty Coffee und kombiniert hochwertige Single Origin Kaffees mit Transparenz und nachhaltigen Innovationen. Hinter Caventura stehen wir – Georgi Djalev und Marija Vehns  mit einem kleinen Team. Zusammen wollen wir für Deutschland neue Geschmacksnoten brühen und dem Kaffeeanbau und -konsum eine nachhaltige Zukunft sichern. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Vor vier Jahren unternahmen meine Verlobte Marija und ich eine 14-monatige Weltreise durch 22 Länder auf der Suche nach nachhaltigen Geschäftsideen. Wir machten Zwischenstation bei einer Biokaffee-Kooperative in Kolumbien und entwickelten pro bono die Exportstrategie der Kooperative. Wir stellten fest, dass die Preise, die die Kaffeeanbauer für das „schwarze Gold“ erhalten, keinen würdigen Lebensunterhalt gewährleisten. Das ist sogar oft bei Fairtrade-Kaffee der Fall.  Diese Erkenntnis nahmen wir mit nach Deutschland und entschieden uns, die Welt des Specialty Coffee mit unserem Startup Caventura nachhaltig zu verändern. 

Welche Vision steckt hinter Caventura?

Was ich in den Kaffeeanbauländern, die ich während der Weltreise besuchte, wahrgenommen habe, ist einfach und zugleich tiefgründig. Die Kaffee-Exporteure, -Händler und -Verkäufer tragen nicht (alleine) die Schuld, dass die Kaffeebauern schlecht bezahlt werden und die Natur in den Ursprungsländern vor dem Zusammenbruch steht. Wir, als Kaffeeliebhaber, stehen viel mehr in der Pflicht, dieses Agrarprodukt, die Menschen, die dahinterstehen, und die Natur, die diese Früchte trägt, zu verstehen und mit Wort und Tat zu unterstützen.

Caventura bietet eine gute Lösung für alle Seiten: Specialty Coffee mit großartigem Geschmack, der nachhaltig produziert und komplett transparent in der Lieferkette. Mit dieser Transparenz wollen wir das Vertrauen der Kaffeefans in Deutschland gewinnen und zum Vorreiter in der alteingesessenen Kaffeeindustrie werden. Durch angemessene Einkaufspreise wollen wir langfristiger Partner der Kaffeeanbauer werden und so die Zukunft des Specialty Coffee sichern. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Nach einer zweijährigen Rollercoaster-Erfahrung als Gründer und unzähligen Gesprächen mit Freunden und Bekannten aus der Startup-Community kann ich zusammenfassen: Der Enthusiasmus spielt oft eine viel zu große Rolle in der Umsetzung der Idee. Bis man feststellt, dass der Markt nicht für dein Produkt oder Dienstleistung bereit ist, ist ein schnell halbes Jahr vergangen. 

So hatte ich zum Beispiel am Anfang die Idee, die Kaffeeindustrie von einem Convenience- in einen DYI-Markt umzuwandeln, in dem ich eine Plattform für Heimröstgeräte und rohen Kaffee aufbaute. Die unzähligen Excel-Tabellen, die ich baute, schienen mir zu beweisen, dass diese Idee ein voller Erfolg sein würde, aber schon nach wenigen Wochen stellten wir fest, dass der Heimröster-Markt noch nicht bereit war, sich zu entfalten. Wir haben rechtzeitig die Richtung geändert und jetzt sind wir mittlerweile auf dem Weg unseren ersten Specialty Coffee Shop in Berlin zu eröffnen. 

Caventura ist als Startup komplett selbstfinanziert – dies gibt uns die Unabhängigkeit, die generierten Gewinne in die richtigen Bereiche wie innovative Verarbeitungsmethoden für unserer Kaffeepartner zu investieren. Dies ist nicht der einfache Weg!  

Wer ist die Zielgruppe von Caventura?

Wir wollen europaweit Kaffeeliebhaber ansprechen, die bis jetzt konventionellen Kaffee getrunken haben, aber bereit sind, Specialty Coffee zu entdecken. Wir bieten großartigen Kaffee, mit einer Vielfalt für jeden Geschmack, und stellen sicher, dass man mehr über den Kaffee, die Kaffeeanbauer und die Natur erfährt und dabei auch etwas Gutes tut. Wie? Dank der absoluten Transparenz in unserer Lieferkette. 

Das führt aus unserer Sicht dazu, dass wir alle ein nachhaltiges Verständnis für Kaffee entwickeln und uns für seinen Erhalt einsetzen. Wir setzen dabei auf zahlreiche Kanäle wie Social Media, unseren Online Shop, Events und auch Arbeitgeber. Seit Kurzem bieten wir Corporate Gifts und Employer Branded Produkte mit CI-treuem Design für Unternehmen an, da viele Firmen nach ehrlichen, nachhaltigen und anpassbaren Geschenken für Ihre Business Partner und Mitarbeiter suchen. Der nächste Schritt ist auch die Eröffnung unseres Specialty Coffee Shops in Berlin ab Mitte August. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Aktuell bieten wir 10 Specialty Coffee Sorten von acht unterschiedlichen Produzenten aus Kolumbien und Kenia an. Dabei werden die Kaffeebohnen teilweise nach unterschiedlichen Verfahren direkt auf der Farm aufbereitet und von Caventura in Berlin nach selbstentwickelten Röstprofilen geröstet. Das ergibt eine Vielfalt von über 30 unterschiedlichen Geschmäckern für den Kaffeefan jeglicher Bohnen-Couleur. Alle Kaffees sind im Online-Shop beginnend bei 16,90 € bis 38,90 € je Kilo und Qualität, Aufwand bei der Aufbereitung und Nachhaltigkeitsprojekt direkt zu beziehen. 

So hat Caventura im Jahr 2021 beispielsweise den Preis, den es an seine Partner in Kolumbien zahlt, im Durchschnitt um 45 Prozent auf 7 € pro kg erhöht. Davon erhalten die Kaffee-Anbauer 80 Prozent. Mit dem Rest wurden die Exportabgaben und Verwaltungskosten der Kooperative bezahlt. Für seine Single Farm Kaffees hat Caventura dabei eine Nachhaltigkeitsprämie von 1,50 € pro kg hinzugefügt, um nachhaltige Innovationen auf der Farmebene zu fördern. Und für einen seiner beliebtesten Kaffees – Mildred ́s Specialty Coffee – zahlen wir beispielsweise das Dreifache des Kaffeepreises an der Börse (+242 Prozent) und dreimal so viel (+237 Prozent) wie den geforderten Fairtrade- Mindesteinkaufspreis*. Für die volle Transparenz haben wir Anfang Juni einen „Transparenzbericht 2021“ herausgebracht, der alle Einblicke in die Lieferketten und die Kostenstruktur von Caventura gewährt. 

Caventura, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der Weg vor uns ist noch lang. Ich träume davon, dass eines Tages Kaffee lecker schmeckt, nachhaltig angebaut und produziert wird und dass wir alle wissen, wie groß der Einfluss auf die Natur und unsere Gesundheit ist. Unsere Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten riesige Sprünge in diese Richtung gemacht, aber wir alle lassen uns viel zu viel von Botschaften und Versprechen leiten und vertrauen unseren Sinnen viel zu wenig. 

Wir arbeiten daran, durch Transparenz, offene Kommunikation und konsequente Innovationen den Konsumenten zu helfen, großartigen Kaffee zu verstehen und zu lieben. Wir setzten auf eine Strategie, die Online- und Offline-Experience kombiniert, damit man vor Ort über Kaffee reden und ihn probieren kann.

Mittelfristig planen wir auch in Länder zu expandieren, wo Specialty Coffee noch kein fester Begriff ist und haben schon ein erstes Office in Bulgarien aufgemacht. Langfristig denken wir auch über die Anschließung von anderen Produktgruppen wie Kakao und Tee nach. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Stay focused. Hol Dir eine Meinung von einer vertrauenswürdigen und erfahrenen Person und folge dem Plan, den du auf dieser Basis entwickelst. Das ist besser als 20 Meinungen von Freunden und Bekannten zu sammeln.

2. Think big, pay attention to the details. Es ist natürlich auf jeden Fall wichtig an großartige Innovationen und Technologien zu denken, aber kein Weg führt an den alltäglichen Aufgaben vorbei. 

3. Trust yourself. Das kann man nicht oft genug wiederholen. Oft weißt Du mehr als der vermeintliche Experte und letztendlich bist Du derjenige/diejenige, der die letzte Entscheidung treffen muss. Lerne an Dich zu glauben und Du wirst fliegen. 

Wir bedanken uns bei Georgi Djalev für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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