Digitalstage.io ermöglicht Künstlern kostenpflichtige oder kostenlose Livestream-Events zu veranstalten, Merchandise zu verkaufen und NFTs zu droppen
Stellen Sie sich und das Startup Digitalstage.io doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Richard Harless. Ich bin der Gründer von Digitalstage.io und wohne in Berlin. Zuvor war ich bei Shazam für die DACH-Region verantwortlich und leitete später das internationale Wachstum der Songtextplattform Genius. Nun habe ich im letzten Jahr Digitalstage.io gegründet und damit eine digitale Fan-Experience-Plattform geschaffen, die es Künstlern, sowohl Branchengrößen als auch unbekannteren, ermöglicht, mit ihren Fans, z.B. durch Livestreams und NFT-Sammlerstücke, direkter und individueller in Kontakt zu treten. Wir haben Produkte entwickelt, die die Grenze von online zu offline überschreiten, damit sich Künstler besser mit ihren Fans verbinden können und diese Beziehungen auch monetarisieren können.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Musik war immer schon meine Leidenschaft. Nur so viel, ohne mein Alter zu verraten: Meinen ersten Job überhaupt hatte ich in einem CD-Laden. Während des Lockdowns habe ich, wie die meisten Leute, Live-Auftritte und Konzerte vermisst. Ich habe gesehen, was über Social Media möglich war – das war für mich als Fan aber nicht immer die beste Experience. Also haben wir uns überlegt, wie man Livestreams wirklich cool machen und dazu beitragen kann, richtig tolle Fan-Engagements zu schaffen. Das führte letztendlich zu Digitalstage.io.
Welche Vision steckt hinter Digitalstage.io?
Wir haben Digitalstage.io als Plattform für Musiker gegründet, damit diese mit ihren Fans weltweit digital in Kontakt treten können. Dazu haben wir maßgeschneiderte, monetarisierbare Umgebungen geschaffen, die so mit Social Media nicht möglich sind. Künstler haben heute keine Kontrolle über die kommerziellen Aspekte der Fan-Beziehung. Sie wissen oft gar nicht, wer tatsächlich Tickets für ihre Shows oder ihre Alben kauft. Dies möchten wir mit Web3 ändern und Künstlern wieder direkten Zugang zu ihren Fans geben.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir haben auf unserem Weg jedenfalls viel gelernt. Die Leute dazu zu bringen, an deine Vision zu glauben, ist gar nicht so einfach, besonders wenn man neu auf dem Markt ist. Leidenschaftlich zu sein und Leidenschaft zu zeigen, hilft dabei definitiv. In Bezug auf die Finanzierung haben wir die erste Iteration des Produkts selbst finanziert. Als wir wuchsen und begannen, mit Sony Music und deren Künstlern zusammenzuarbeiten, haben wir dann eine Angel-Runde zur Weiterentwicklung unserer Produkte aufgesetzt und kürzlich eine Pre-Seed-Runde mit einem US Venture abgeschlossen zur Unterstützung der Entwicklung unserer neuen Web3-Musik-NFT-Projekte.
Wer ist die Zielgruppe von Digitalstage.io?
Mit Digitalstage.io verstehen wir uns als Teil der Creator Economy. Zielnutzer sind dann letztendlich Fans der Creator. Für uns sind es aber die Creator, also ganz unterschiedliche Künstler, von Musikern wie Måneskin und Martin Garrix bis hin zu Musikschulen und Podcastern. Aus diesem Grund betreiben wir nicht viel Direktmarketing für Konsumenten. Stattdessen kuratieren wir die Experiences rund um die Creator und überlassen sie ihnen. Es ist ihre Bühne, um mit ihren Fans in Kontakt zu treten.
Wie funktioniert Digitalstage.io? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir bieten eine schlüsselfertige Fan-Engagement-Plattform, die es Künstlern ermöglicht, kostenpflichtige oder kostenlose Livestream-Events zu veranstalten, Merchandise zu verkaufen und NFTs zu droppen. Unser Alleinstellungsmerkmal wäre zunächst einmal die auf der Plattform verbrachte Zeit. Unsere Events sind eine wirkliche Destination und führen zu längeren und kommerziell rentableren Fan-Engagements als Social Media. Außerdem arbeiten wir eng mit unseren Künstler- und Plattenlabelpartnern zusammen, und bieten ihnen ein überlegenes Support- und Kundenserviceniveau.
Digitalstage.io, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Aktuell expandieren wir in den Web3-Bereich und helfen bei der Entwicklung der Musik-Blockchain. Diese umfasst nicht nur Album- und Ticketverkäufe, sondern zum Beispiel auch Royalty Audits. Durch Web3 wird sich der digitale Handel weiterentwickeln und verändern. Unser Ziel ist es, hier auch in fünf Jahren ganz vorne mit dabei zu sein. Indem wir eine dynamische Technologieplattform mit den passenden Tools, Ressourcen und der Leidenschaft, neue Wege für den Musikhandel zu finden, aufbauen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Natürlich gibt es den alten Spruch “Tu, was Du liebst, und du wirst nie wieder einen Tag arbeiten müssen”. Das ist wahr, aber jeder sollte auch etwas finden, an dass sie oder er glaubt und wofür er brennt. Man wird beides, Glauben und Leidenschaft, brauchen, um frühe Hindernisse und das „Nein“ von Leuten, die möglicherweise nicht vollständig verstehen, was man baut, zu überwinden. Du bist der Fachexperte für dein Unternehmen; sei deine Brand und die Leute werden folgen.
Fotograf: Robert Lehmann
Wir bedanken uns bei Richard Harless für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder