Das Startup Baybies ist Teil der Google for Startups Growth Academy: Im Interview erzählen die Gründer:innen mehr
Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!
Wir, das sind Sophia, Christina und Simone, ein female founder Team, das sich bereits seit mehr als 8 Jahren kennt. Gemeinsam haben wir Ende 2021 baybies gegründet, um modernen Eltern eine nachhaltige, natürliche und bedenkenlose Pflege für ihre Babies anzubieten, die ohne bisherige Gender-Stereotypen auskommt.
Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Die Ursprungsidee kam von Sophia, weil sie selbst so unzufrieden mit ihrer Haut und den Lösungen aus dem Erwachsenenregal war – nur leider wurde es im Babyregal noch viel schlimmer: Duftstoffe und Mikroplastik wohin das Auge reicht. Für Sophia war dann klar: Hier muss sich etwas ändern. Dafür hat sie sich Christina und Simone mit an Board geholt, die beide jahrelange Branchen-Expertise aus der Kosmetik mitbringen. Wir wollten nicht länger mit anschauen wie wir die Welt zugrunde richten und selbst in einem Bereich, der die Zukunft bedeutet – Babies –, nichts ändern. Für uns drei war daher klar: Wer wirklich etwas ändern will, muss den Sprung ins kalte Wasser wagen und selbst tätig werden. Also haben wir gegründet.
Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden
Sophia und Christina kannten sich bereits seit 2013, als sie zusammen an der LMU in München studierten, Christina und Simone aus der gemeinsamen Zeit in der Beauty-Industrie. Somit war die Konstellation von Anfang an klar – Sophia fokussiert sich auf die Bereiche Finance, Product & Logistics, Christina auf die Daten, den Digital-& E-Com-Part und Simone bringt ihr Retail- und CRM-Knowhow mit einer klaren Brandstrategie ein.
Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?
Wir starten eigentlich immer erstmal alle mit einem SEHR starken Kaffee. Dann geht es weiter mit einem Check In im Team, in dem die weekly oder daily Prioritäten besprochen werden. An diesen arbeiten wir dann im Team oder separat – je nach Projekt. Wir sind ziemlich agil und in Scrum unterwegs, da gerade unglaublich viel bei uns passiert. Eigentlich sind wir durchgehend via Slack erreichbar und im Austausch, aber kurz vor (offiziellem) Feierabend gibt es meist noch ein kurzen Team-Check Out. Aktuell leben wir eine sehr aktive Hybrid Working Culture. Dies ist unter anderem der Pandemie geschuldet, aber wir versuchen uns mindestens zwei Mal die Woche persönlich zu sehen, da wir überzeugt sind, dass der unkomplizierte physische Austausch in so einer frühen Phase essentiell ist.
Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?
Wir haben unser Unternehmen und die Lieferkette so aufgebaut, dass wir wirklich von A bis Z nachhaltig wirtschaften – und das nicht nur auf unserem Mission-Statement oder im Copy-Script der eigenen Greenwashing-Kampagne. Wir adressieren mit unserem Unternehmen die Kernthemen dieser Zeit und wollen Elternschaft abseits von Gender-Klischees cool und hipp machen und damit die Generation, die gerade Eltern wird, widerspiegeln. Diese ist digital unterwegs und nicht mehr nur „offline“. Damit sind wir als digitale Marke viel näher am Kunden als bisherige Baby-Brands und auch viel nahbarer. Da „Kinderkriegen“ immer noch ein sehr weibliches Thema ist, stärken wir mit baybies auch die Wahrnehmung von Frauen in der Gesellschaft. Trotzdem sind wir der klaren Überzeugung, dass Kinderkriegen nicht mehr nur ein Frauenthema sein darf und verstehen uns daher auch als Brücke zu allen Formen von Elternschaft.
Unsere Produkte verzichten auf alles, was nicht in Babypflege benötigt wird: Mikroplastik, PEGs, Silikone, Parabene etc. Unsere Produkte sorgen dafür, dass dünne Babyhaut so sanft wie nur möglich gepflegt wird, ohne dem hohen Risiko ausgesetzt zu sein, Allergien zu entwickeln. Dabei nutzen wir der Umwelt zuliebe recycelte Flaschen und verzichten auf unnötige Umverpackungen sowie Inhaltsstoffe aus Übersee.
Wer ist eure Zielgruppe?
Wir richten uns an alle Moms, Dads und alle, die Babys haben, die sich um Babys kümmern oder sie betreuen und somit unsere Zukunft beeinflussen können.
Warum habt ihr euch für die Growth Academy beworben?
Wir hatten baybies seit 6 Monaten gelauncht und befinden uns nach wie vor in einer Phase, in der die richtigen Hebel und Pfade etabliert werden müssen. Damit ist jedes Feedback und jeder neuer Blickwinkel, sowie externe Beratung und Unterstützung für unser Startup Gold wert. Die Growth Academy war für uns das perfekte Format, um neben einem strukturierten Framework auch von dem Austausch mit anderen Gründerinnen und Experten im D2C- Bereich zu profitieren.
Wie lief die Growth Academy für euch ab?
Innerhalb von 8 Wochen haben wir uns regelmäßig zum weekly Austausch und individuellen Mentorings getroffen. Es gab auch eine Art Stundenplan mit wichtigen Kernthemen pro Woche und eine Vor- und Nachbereitung der jeweiligen Wochen-Sessions. Gepaart mit einem regelmäßigen Austausch unter den allen Gründerinnen war das Programm ein super Start für die baybies Growth Journey.
Wie hat euch die Growth Academy unterstützt?
Bei der Growth Academy geht es vor allem darum, die richtigen Fragen für das eigene Unternehmen zu stellen und diese strukturiert und mit zentralen Aspekten aus der Journey zu beantworten. Neben den Frameworks ist auch der Austausch in der Gruppe und lebhafte Diskussionen ein essentieller Bestandteil. Die Growth Academy bietet eigentlich eine Art Hilfe zur Selbsthilfe, mit einem Toolkit an Möglichkeiten, die bereits vielen anderen mittlerweile etablierten Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Wachstum geholfen hat. Der Austausch unter den Gründerinnen ist sehr wertvoll, vor allem weil man auch die Möglichkeit hat Schwächen und Probleme einzugestehen und und sich darüber auszutauschen. Auch beim Gründen muss nicht jeder Fehler selbst gemacht werden, vielmehr kann man super voneinander lernen. Google for Startups ist hier sehr engagiert und connected uns beispielsweise auch mit einem großartigen Netzwerk aus Alumnis.
Wo wolltet ihr am Ende der Growth Academy stehen?
Das Ziel nach der Growth Academy war für uns, ein next level of scale zu erreichen: Wir wollen mit neuem Blick auf unsere Consumer Journey schauen und diese anpassen. Auch unseren Status Quo wollen wir aus verschiedenen Perspektiven hinterfragen, um unsere junge Brand in der Kommunikation zielgerichtet auszusteuern. Mit einer Community, die vor denselben Zielen steht, ist das ein wunderbarer Starting Point für alles, was kommt.
Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?
Unser langfristiges Ziel ist DIE führende Marke für nachhaltige und unbedenkliche Pflege im Baby- und Kleinkinder-Segment zu sein – und das nicht nur in Deutschland, sondern international. Mit dieser Bekanntheit haben wir es in fünf Jahren geschafft, dass mehr über die Geburt und andere einhergehende Frauenthemen gesprochen wird. Kinderkriegen lässt Eltern umdenken – wenn sie dies dann auch in eine nachhaltigere Richtung tun, haben wir unsere Mission erfüllt. In Facts: Wir wollen die #1 Babypflegemarke sein, Top-of-mind beim Kunden beim Thema „Nachhaltigkeit“ in der Babypflege sein und pro Jahr pro Kunde 2.492kg CO₂eq eingespart haben und damit diese Welt für unsere Kinder ein Stück weit länger lebenswert und besser gemacht haben.
Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
The only thing you will for sure regret is not trying: Entscheide mit Mut und kalkuliertem Risiko, wäge ab, aber entscheide und teste. Eine Entscheidung kann mit neuen Informationen immer nochmals revidiert werden und auch mal falsch zu liegen ist nicht schlimm – aus jeder falschen Entscheidung nimmt man Learnings mit. Ohne Scheitern kein Erfolg – keine Fehler, kein Fortschritt.
Nachhaltigkeit startet immer bei einem selbst: Der Gründer-Journey zahlt sich aus, ist aber natürlich sehr fordernd. Daher ist es uns im Team besonders wichtig, den eigenen Antrieb und die Power aufrecht zu halten, indem wir uns auch gezielt Auszeiten (mit Zeit in Natur, Sport, Familie, Freunden) setzen, um die Batterien aufzuladen, den Screen mal wegzulegen und das Mensch-Sein nicht vergessen.
The top of one mountain is the bottom of the next – so keep climbing!
Wir bedanken uns bei Sophia, Christina und Simone für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder