Das Startup ENER-IQ ist Teil des SpinLab – The HHL Accelerator: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr
Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Sven, Olli und Robert die Gründer unseres Startups ENER-IQ. Mit unserem Unternehmen wollen wir die Wärmeerzeugung, also Heizungen klimafit machen. Dabei werden wir seit Tag 1 tatkräftig von Günter und Tobias unterstützt, die damals Mitgründer waren, jetzt aber aufgrund ihrer anderen Unternehmungen die Rolle der Berater/Advisor übernommen haben.
Wir bieten für Unternehmen, Kommunen und alle, die sonst für warme Gebäude sorgen müssen eine Software-Lösung die mit Hilfe von Sensordaten und KI-Wärmeerzeugungsanlagen monitort und bewertet. Daraus werden dann wiederum Handlungsempfehlungen für einen effizienten Betrieb der individuellen Anlagen abgeleitet.
Damit legen wir die Grundlage dafür, dass so eine Heizungsanlage im Schnitt 20% weniger Ressourcen benötigt – bspw. weniger Gas, was auch weniger Kosten und dazu noch weniger CO2 Ausstoß bedeutet. Durch den optimierten Betrieb fallen die Anlagen außerdem seltener aus und wenn doch, können sie viel schneller repariert werden. Das spart dann neben ökologischen Ressourcen auch Arbeitsstunden der Mitarbeiter beim Betreiber ein und schafft Entlastung.
Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Wir hatten diese Idee, wie wir eine wertvolle Lösung als Beitrag für eine gute Zukunft anbieten können – und uns war klar, die können wir am besten selbst umsetzen.
Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?
Olli und Sven kennen sich bereits seit ihrem Abitur, danach haben sie sich aber erst Jahre später beruflich wieder getroffen. Sven hatte schon Gründungserfahrung durch mehrere Startups – unter anderem auch eines im Energiebereich, dass er zusammen mit Günter und Tobias umgesetzt hatte. Olli spielte zeitgleich auch mit dem Gedanken, sich selbst zu verwirklichen und ein Unternehmen zu gründen. So ging die gemeinsame Reise los. Robert ist seit diesem Jahr aktiv dabei. Wir haben uns aber schon 2019 kennengelernt, da war Robert noch auf Investorenseite tätig.
Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?
Wir arbeiten von den verschiedensten Ecken Deutschlands aus- also komplett remote und dazu haben wir gleitende Zeiten. Unser gemeinsames Ritual ist daher, um 9:00 Uhr mit einem daily zu starten. Nachmittags trinken wir noch einen gemeinsamen virtuellen Kaffee. Dazwischen arbeiten wir an unseren Aufgabenbereichen. Ganz wichtig ist, dass wir unsere SaaS Lösung permanent weiterentwickeln. Ein großer Teil unseres Arbeitstags besteht daher aus Production/Coding.
Außerdem sind wir aktuell dabei, uns weiter zu professionalisieren und Strukturen zu schaffen in denen unser junges Unternehmen weiterwachsen kann und die Produktentwicklung noch smoother vonstattengeht.
Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?
Wir sind ein buntes Team aus erfahrenen Ingenieuren, Data scientists und Informatiker. Vom Heizungsbauer bis zum Doktoranden ist in unserem Team alles vertreten. Da treffen schon mal Welten aufeinander, aber eben das macht für uns ein fruchtbares Klima. Genauso kommt unsere besondere Skill-Mischung zustande: Domänenwissen aus dem Heizungskeller, KI-Expertise und Daten, die wir bereits seit Jahren erfassen und mit der KI verarbeiten können. Durch unsere weitreichende Erfahrung in der Branche haben wir bereits ein gutes Netzwerk zu Kunden und Kooperationspartnern aufgebaut, das uns sehr weiterhilft.
Wer ist eure Zielgruppe?
Mit unserem Produkt-Pivot fokussieren wir uns zunächst auf Technologieunternehmen, die eigene Plattformen für die Gebäudeautomation/-managementsysteme anbieten und mit unseren KI-Komponenten Mehrwerte für ihre Kunden schaffen wollen. So können wir unser spezielles Wissen und die Optimierung der Wärmeerzeugung schneller in die Breite tragen.
Warum habt ihr euch für die SpinLab – The HHL Accelerator beworben?
Die gute Reputation des Programmes und das Partner-/Investoren Netzwerk im Bereich Smart City/Energie haben uns dazu bewegt, dass wir uns um die Teilnahme am SpinLab – The HHL Accelerator Programm beworben haben. Wir freuen uns darauf, im Programm neues zu erlernen und mit den Sparringspartnern unser Produkt massiv voranzutreiben.
Wie werdet ihr unterstützt?
Wir erhalten ein Mentoring und verwirklichen eventuell sogar gemeinsame Projekte, außerdem gibt es Support bei Legal Themen. Wertvoll sind für uns auch die Intros zu Investoren.
Wo möchtet ihr am Ende des SpinLab – The HHL Accelerator stehen?
Wir wollen weiterkommen: Deshalb ist unser Ziel, diese Funding-Runde so vorzubereiten, dass wird gleich im ersten Halbjahr 2023 unsere erste Finanzierungsrunde abschließen können.
Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?
Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir dann schon 50% der Heizungskeller in Deutschland in einen effizienten Betrieb gebracht und widmen uns dem Europäischen Markt. Unsere zweite Vision ist es, unser Know-How und unseren Lösungsansatz auf Fernwärmenetze zu übertragen, um die Wärmeinfrastruktur effizient und umweltschonend zu betreiben.
Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Reden, reden, reden: so schnell wie möglich mit Vertretern der Zielgruppe oder eurer eigenen peer group über eure Idee reden und Feedback und Perspektiven einholen.
2. Testet eure Idee so früh wie möglich, auch wenn es noch nicht vollumfänglich funktioniert. Nur so merkt ihr, wie gut der Idea-Solution fit ist und könnt nachjustieren.
3. Macht es einfach. Je früher ihr loslegt, desto schneller kommt ihr voran. Und auch je eher ihr scheitert, desto schneller wisst ihr Bescheid, dass das (noch) nicht das gelbe vom Ei war.
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder