Caeli Wind Marktplatz für Windenergieflächen bringt Grundbesitzer und Windindustrie zusammen
Stellen Sie sich und das Startup Caeli Wind doch kurz unseren Lesern vor!
Caeli Wind ist ein Marktplatz für Windenergieflächen. Wir bringen Grundbesitzer und Windindustrie zusammen. Der Clou an Caeli ist – man ahnt es schon – unsere KI, die im Hintergrund des Marktplatzes werkelt. Sie prüft Standorte in einem digitalen Prozess auf die Eignung für Windenergie. Ist diese gegeben, baut die KI „virtuelle Windparks“ und führt detaillierte physikalische und wirtschaftliche Analysen durch.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Ich bin Gründer aus Leidenschaft. Ich habe mein erstes Unternehmen als Schüler gegründet. Inzwischen bin ich 46 Jahre alt und Familienvater. Das war auch der wesentliche Beweggrund für Caeli. Ich wollte die zwei einzigen Fähigkeiten, die ich besitze, Energie- und KI-Expertise, in den Dienst einer sinnstiftenden Aufgabe stellen. Da war der Gedankensprung zu Erneuerbaren nicht weit.
Welche Vision steckt hinter Caeli Wind?
Wir möchten ein echter Katalysator für die Energiewende werden, darum arbeiten wir an allen Themen, bei denen Digitalisierung beschleunigen kann. Aktuell gibt es im Windmarkt zwei große Bottlenecks: Wie findet ein Standort einen Projektierer und wie schnell erhält dieser eine Baugenehmigung. Beide Prozesse zusammen dauern im Mittel absurde acht Jahre. Acht Jahre! Mit dem, was wir machen, konnten wir dies bereits um 1,5 Jahre beschleunigen. Das reicht meines Erachtens zwar noch immer nicht, führt aber gemessen an dem Transaktionsvolumen auf unserer Plattform bereits zur Reduktion von 4 Mio Tonnen CO2 jährlich und das – wohlgemerkt – nur durch Digitalisierung.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Ben Schlemmermeier und ich haben Caeli aus bestehenden, gut funktionierenden Unternehmen heraus gegründet – sprich anfangs aus Eigenmitteln. Später folgten zwei Finanzierungsrunden – über Angel Investoren und klassische Fonds. Zuletzt hat der HTGF in uns investiert. Wie unsere bestehenden Investoren auch, ein ganz toller Partner. Kann ich nur empfehlen.
Die größte Herausforderung besteht aktuell im Finden und Integrieren von neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Wir wachsen schnell. So etwas muss eine Organisation immer erst verkraften lernen.
Wer ist die Zielgruppe von Caeli Wind?
Als Marktplatz bedienen wir klassisch zwei Zielgruppen. Auf der Angebotsseite Grundeigentümer wie Forst, Landwirte, Kirchen und Kommunen. Auf der Nachfrageseite Projektentwickler, Energieversorger und neuerdings – sehr spannend – auch die Industrie. Die will ihre Energieversorgung nämlich zunehmend selbst in die Hand nehmen.
Wie funktioniert Caeli Wind? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir sind mit dem, was wir machen, Pioniere – insofern fehlt mir ein Stück weit der Vergleich. Unser Hauptvorteil liegt sicher in der Beschleunigung der Energiewende. Wenn man so will „commoditisieren“ wir den sehr anspruchsvollen Prozess der Flächenprüfung und -entwicklung für Windenergie. Davon profitieren Grundeigentümer, weil wir ihr Land für ein ganz neues Produkt marktfähig machen. Die Windindustrie kommt durch uns schnell an neue Standorte. Im Ergebnis profitiert also die Energiewende.
Caeli Wind, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in anderen europäischen Ländern. Das ist auch wichtig, da Energiesicherheit und viel zu hohe CO2 Emissionen natürlich kein rein deutsches Thema sind.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Handeln aus Leidenschaft. Netzwerke und Unterstützer nutzen, z.B die wunderbare Impact Factory. Auf die Runway achten – alles dauert länger als geplant. Immer.
Bildcredits: Matti Koldner
Wir bedanken uns bei Heiko Bartels für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.