Freitag, April 26, 2024
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Das Wichtigste ist: Sie dürfen nicht aufhören, sich weiterzuentwickeln!

Acadybot ist ein auf Künstlicher Intelligenz basierende Lernbot

Stellen Sie sich und das Startup Acadybot doch kurz unseren Lesern vor!

Der Acadybot ist das Ergebnis meiner langjährigen Erfahrung in der Erwachsenenbildung als lizenzierter Coach: Der auf Künstlicher Intelligenz basierende Lernbot unterrichtet Mitarbeiter online und in Dialogform via Chat. Die Unternehmen können die benötigten Informationen dabei zuvor selbst einspeisen, die KI erledigt die Umsetzung mit einer sehr hohen semantischen Genauigkeit innerhalb von 30 Sekunden. Eine klare Stärke: Je häufiger wir die Künstliche Intelligenz beanspruchen, desto exakter wird sie. Mein Team und ich haben den Acadybot als Lernpartner, sprechendes “Firmen-Wiki” oder auch als virtuelle Lehrkraft entworfen. Nachdem wir im Juni 2019 als Acadybot GmbH gelauncht sind, kann unser MVP, das Minimum Viable Product, nun von deutschsprachigen Unternehmen getestet werden. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Der ausschlaggebende Punkt zur Gründung waren einerseits die typischen Probleme bei Fortbildungen: Immer wieder musste ich feststellen, dass Unternehmen kaum Zeit und Geld für wichtige Fortbildungen ihrer Mitarbeiter haben. Zudem ist die Organisation der Schulungen oftmals sehr zeitaufwendig. Beim praktischen Teil von Seminaren oder Planspielen sind die Angestellten dann meist nicht auf dem gleichen Wissensstand. Es treten auch oftmals Motivationsprobleme auf. Das hat mich als Fortbildner selbstverständlich beschäftigt. Es musste eine Lösung her, bei der die Mitarbeiter zeitlich flexibel, ortsunabhängig und im persönlichen Tempo lernen können. Die Motivation darf dabei natürlich nicht auf der Strecke bleiben. Lernen muss immer noch spaß machen. Daraus entstand die Idee eines Lernbots, der dank Künstlicher Intelligenz eigenständig mit den Lernenden interagieren kann. 

Andererseits benötigt man nicht nur die Idee, sondern auch die technischen Möglichkeiten, um sie umzusetzen. Inzwischen sind Künstliche Intelligenzen so weit entwickelt, dass sie mit Menschen interagieren und komplexe Aufgaben lösen können. Das ist die Hauptvoraussetzung für den Acadybot. Zudem wollte ich mich selbst weiterentwickeln und meinen Teil zur eLearnings-Branche beitragen. Nicht zuletzt sind eLearning-Konzepte und Technologie mit Künstlicher Intelligenz zukunftsträchtige Märkte mit enormen Wachstumspotenzial – auch das spielt eine entscheidende Rolle beim Entschluss, Gründer zu werden.

Welche Vision steckt hinter Acadybot?

Der Acadybot soll künftig überall dort eingesetzt werden, wo Wissen vermittelt wird: als Lernpartner, Ergänzung zum Präsenzunterricht, Tutor, Firmen-Wiki, Motivator oder Berater. Die Möglichkeiten des dialogischen Lernens sind umfangreich.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Durch meine langjährige Arbeit als Coach waren inhaltliche Fragen in der Regel nie ein großes Problem. Eine größere Herausforderung war es indes, fachkundige Mitarbeiter für die Softwareentwicklung zu finden. Doch auch diese Hürde konnte genommen werden. Seitdem das aktuelle Team steht, haben wir den Acadybot entwickelt und stetig verbessert. Dabei können wir selbst das Tempo bestimmen, da die Unternehmung aus eigener Tasche finanziert ist. Ganz ohne Unterstützung sind jedoch auch wir nicht. So wird der Acadybot von der staatlichen Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft unterstützt. Nachdem wir uns nun eine gute Grundlage erarbeitet haben, sind wir nun auch aktiv auf der Suche nach Investoren und weiteren Unterstützern.   

Wer ist die Zielgruppe von Acadybot?

Alle deutschsprachigen Unternehmen und Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter fortbilden, schulen oder trainieren. Das ist besonders für Unternehmen spannend, die ihre Mitarbeiter stetig mit den neuesten Änderungen versorgen müssen. Das ist beispielsweise in Bereichen der Wartung der Fall, wo Fehler durch Unkenntnis zu schwerwiegende Folgen führen können. Diese notwendigen Schulungen der Mitarbeiter kann der Acadybot autark und personalisiert durchführen.

Wie funktioniert Acadybot? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unternehmen speisen in den Acadybot die Informationen ein, die sie für die Schulung brauchen. Die Künstliche Intelligenz des Bots verarbeitet anschließend selbstständig den Inhalt und bereitet diesen in dialogbasierten Lehreinheiten auf. Lehrkräfte oder Coaches können in den Acadybot allerdings nicht nur Texte einspeisen, sondern auch Grafiken, Bilder und anderes didaktisches Material. Andere Anbieter von Lernbots haben sich meist auf bestimmte Themen spezialisiert, wir hingegen bringen dem Acadybot jedes Thema bei, welches für das Unternehmen relevant ist.

Die gespeicherten Lehreinheiten werden in Dialogform vermittelt, wobei die Lernenden nicht nach vorgegebenen Mustern fragen müssen. Auch hier erkennt die KI Kontext sowie Inhalt und versteht alternative Fragestellungen zu 95 %. Da der Acacdybot während seiner Nutzung Daten über das Lernverhalten erhebt, entwirft er zudem einen individualisierten Lernplan. Er weiß daher genau, was nochmal geübt werden sollte und motiviert die Lernenden per Push-Nachricht. 

Zudem bieten wir nicht nur die Integration des Bots in bestehende Kommunikationskanäle an, sondern auch eine eigenständige App, deren Software auf den firmeneigenen Servern installiert wird. Der Vorteil: Die Betriebe behalten die volle Datenhoheit. In Zeiten von DSGVO ein enormer Vorteil.

Acadybot, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Das Lernen über KI-basierte Bots bietet großes Zukunftspotenzial, da viele Menschen gleichzeitig und individualisiert unterrichtet werden können. Diese Art der personalisierten Differenzierung zwischen den Bedürfnissen der Lernenden, die sogenannte Binnendifferenzierung, können Lehrkräfte bei einer großen Klassenstärke nicht ohne erheblichen Mehraufwand leisten. Außerdem ist die schnelle und effektive Vermittlung von Wissen in einer Informationsgesellschaft wie der unseren gefragter denn je. Immer mehr Menschen lernen beispielsweise täglich mit Apps wie Duolingo oder Babbel nebenbei eine Sprache. Dieser Trend wird nicht abreißen. Das heißt, dass der Markt für die Lernbots anwachsen und die Nachfrage nach weiteren Produkten, wie einem beratenden Consultybot oder als Ergänzung zum Unterricht als Tutorybot, steigen wird.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Innovator sollte man versuchen, seiner Zeit voraus zu sein. Auch wenn das häufig mit einer ordentlichen Portion Skepsis einhergeht. Mit einem strukturierten Plan zusätzlich zur Idee kann man allerdings auch Skeptiker überzeugen. Gründer sollten sich also nicht vom Widerstand abschrecken lassen und einen so hieb- und stichfesten Plan entwickeln, dass jeder Kritiker das Projekt unterstützen würde. Das Wichtigste ist aber: Sie dürfen nicht aufhören, sich weiterzuentwickeln! Wir profitieren schließlich von Agilität und Innovation.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Thomas Gernbauer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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