Donnerstag, November 21, 2024
StartFood StartupsCashewsaft als Goldgrube? Ein Gründer stellt die Löwen vor eine saftige Entscheidung

Cashewsaft als Goldgrube? Ein Gründer stellt die Löwen vor eine saftige Entscheidung

Am 28. August 2023 präsentiert Simon Debade den Löwen in Die Höhle der Löwen seinen Akoua Cashewsaft, der aus Cashewäpfeln in Benin, Westafrika, hergestellt wird

Stellen Sie sich und das Startup Akoua doch kurz vor!

Mein Name ist Simon Debade. Ich bin der Gründer des Startup Akoua. Mit Akoua produzieren wir Cashewsaft in Benin (Westafrika) aus den Cashewäpfeln, die zumeist ungenutzt entsorgt werden und bringen ihn nach Europa.Es geht bei uns nicht nur um ein neues Getränk, sondern darum, etwas Größeres aus diesen wertvollen Früchten zu schaffen.

Wir wollen dadurch ein Zeichen für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung setzen. Denn die Frauengenossenschaft im westafrikanischen Benin, welche die Cashews ernten, verdienen bisher nur wenig Geld, da nur ein Teil der Cashew, und zwar die Kerne verkauft werden.

Wie ist die Idee zu Akoua entstanden?

Alles begann vor zwei Jahren, als ich wieder eine Dose Cashewkerne in der Hand hielt. Ich esse so oft die Cashewkerne, dass meine Tochter zu mir sagte: „Papa, du bist süchtig nach den Cashewkernen“.

Eines Tages, als ich wieder genüsslich die knackigen Kerne knabberte, kam mir plötzlich eine Idee. Warum nicht mehr aus den köstlichen Cashewäpfeln machen, anstatt nur die Kerne zu genießen? Ich recherchierte und erfuhr, dass die Cashewäpfel sehr empfindlich sind und nicht exportiert werden können. Daher werden sie weggeworfen, anstatt sie zu verwerten. Das war der Moment, in dem sich alles änderte.

Die Idee ließ mich nicht mehr los und ich beschloss, meine Leidenschaft für die Cashewkerne in etwas Größeres zu verwandeln. Ich begann zu recherchieren und mich zu informieren, bis ich schließlich meine jetzige Geschäftspartnerin Thérèse und ihre Frauengenossenschaften in meinem Heimatland Benin (Westafrika) entdeckte.

Benin gehört weltweit zu den größten Cashew-Produzenten und produziert etwa 200.000 Tonnen Cashewkerne im Jahr. Wobei für 1 kg verarbeitete Cashewkerne, landen 10 kg Cashewäpfel im Müll. Das heißt, pro Jahr sind das allein in Benin ca. 2 Millionen Tonnen unverarbeiteter, ungenutzter Cashewäpfel.Gemeinsam mit meiner Geschäftspartnerin Thérèse entschieden wir uns, die Cashewäpfel und den Cashewsaft weltweit bekannter zu machen. 

Welche Vision steckt hinter Akoua?

Die Vision von Akoua ist es, durch die Verwertung der bisher ungenutzten Cashewäpfel die Lebensmittelindustrie zu revolutionieren. Wir wollen aus den Cashewäpfel verschiedenen Derivatprodukte herstellen oder als Rohstoff für die Lebensmittelindustrie anbieten. 

Unser Cashewsaft wird zurzeit zwar in Benin produziert, jedoch erfolgt die Abfüllung in Deutschland. Unser Ziel ist es, geeignete Maschinen zu beschaffen, um die Abfüllung nach Benin zu verlagern. Dadurch kann die Frauengenossenschaft, mit der wir vor Ort zusammenarbeiten, von der gesamten Wertschöpfungskette profitieren. Somit schaffen wir nicht nur eine bessere Lebenssituation der Frauen, sondern auch viele neue Arbeitsplätze in Benin.

Wer ist die Zielgruppe von Akoua?

Die Bestimmung von Vitamin C in einer Probe unseres Cashewsafts bei der GFL (Gesellschaft für Lebensmittel-Forschung mbH) ergab einen Vitamin C Gehalt von 168 mg auf 100 ml Saft und entspricht 210% der Referenzmenge für die tägliche Zufuhr von Vitamin C für einen Erwachsenen.

Basierend auf dem Nährstoffgehalt der Cashewäpfel und aufgrund der nachhaltigen Aspekte bei der Verarbeitung zu Saft, richten wir uns an die folgenden Zielgruppen:

Ernährungsbewusste Verbraucher: Personen, die sich bewusst ernähren und sich für neue und innovative Lebensmittelprodukte interessieren, können von der Einzigartigkeit und den potenziellen gesundheitlichen Vorteilen von Cashewsaft angezogen werden. Der Cashewsaft ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien.

Liebhaber exotischer Aromen: Der Cashewsaft spricht Menschen an, welche offen für neue Geschmackserlebnisse sind und sich für exotische Früchte und Aromen interessieren.

Gastronomie und Foodservice-Branche: Restaurants, Bars, Cafés und Hotels können den Cashewsaft in den Getränkekarten aufnehmen, um ihren Kunden eine einzigartige und gesunde Option anzubieten. Der Cashewsaft kann auch als Grundlage für Cocktails oder Dressings genutzt werden.

Umweltbewusste Verbraucher: Da wir Wert auf Nachhaltigkeit legen, spricht Akoua umweltbewusste Verbraucher an, welche Produkte bevorzugen, die umweltfreundlich hergestellt werden.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen” zu bewerben?

Im Oktober 2022 erreichte mich eine Nachricht vom TV-Sender VOX, der das Potenzial unserer Idee zur Weiterverarbeitung von Cashewäpfeln erkannte. Sie luden uns ein, am Casting teilzunehmen. Mit Begeisterung stimmte ich zu und fertigte meine Bewerbungsunterlagen an, denn als langjähriger treuer Fan der Show, hatte ich beinahe jede Folge gesehen. 

Das nun ich selbst die Chance bekommen sollte, unsere Vision den „Löwen“ und damit auch ganz Deutschland zu präsentieren, war unglaublich und das Größte überhaupt für mich. Das durfte ich nicht verpassen.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Als alleiniger Gründer greife ich auf die Unterstützung meiner Frau für verschiedene Backoffice-Tätigkeiten zurück. Vor meiner Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ hatte ich weder einen Berater noch einen Mentor, der mich in verschiedenen unternehmerischen Angelegenheiten unterstützen konnte.

Umso mehr war ich begeistert, dass das gesamte Team von „Die Höhle der Löwen” mir in der Vorbereitung auf den Pitch vor den Löwen zur Seite stand. Sie halfen mir das Abenteuer „Die Höhle der Löwen“ selbstbewusst und sicher zu meistern. Ich habe viele positive Eindrücke mitgenommen und möchte mich auf diesem Wege nochmals aus tiefstem Herzen bei allen Beteiligten bedanken.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen” geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Die Teilnahme an der Sendung war für mich einer der emotionalsten Momente meines Lebens. Ein Moment, der neben der Geburt meiner Tochter unvergesslich bleiben wird. Der Casting-Prozess allein, hat einige Monate gedauert. Dies zeigt bereits, wie schwer es ist, bei der Show als Startup teilzunehmen. Ich war überaus stolz und glücklich unter den ausgewählten Startups für die 14. Staffel dabei zu sein.

Meine Motivation war umso größer, als ich miterleben konnte, mit wie viel Hoffnung die Frauengenossenschaft und meine Geschäftspartnerin Thérèse in Benin auf die Entscheidung der Investoren gewartet haben – ob wir einen Deal bekommen oder nicht. 

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen” viele Interessenten und auch Medien auf Akoua aufmerksam werden?

Der Auftritt in “Die Höhle der Löwen” stellt für uns bereits an sich einen bedeutsamen Schritt dar – mit Deal oder ohne Deal. Eigenständig hätten wir es kaum allein geschafft oder es hätte sehr lange gedauert, eine solche Reichweite zu erlangen.

Daher sind wir motivierter als je zuvor, aus dieser erhöhten Sichtbarkeit das Beste für Akoua, die Cashewäpfel und die Frauengenossenschaft auf den Cashewplantagen in Benin zu erreichen.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Unsere Wunsch-Investoren waren Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel, der leider bei meinem Auftritt nicht da war.

Akoua, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehe ich Akoua als ein etabliertes Unternehmen mit einer eigenen Fabrik für die Verarbeitung von Cashewäpfeln in Benin. Unser Fokus liegt darauf, die gesamte Wertschöpfungskette vor Ort zu halten und somit zur wirtschaftlichen Entwicklung und Stärkung der lokalen Gemeinschaft beizutragen. 

Wir streben danach, ein wichtiger Akteur in der Lebensmittelverarbeitungsindustrie zu werden, indem wir hochwertige Cashewäpfel-Produkte herstellen und diese sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene vermarkten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Mut zum Beginnen: Der erste Schritt ist oft der schwierigste, aber er ist entscheidend. Lass dich nicht von anfänglichen Herausforderungen abschrecken. Wage es, anzufangen, selbst wenn es zunächst nicht einfach erscheint. Oft ist der Beginn der Schlüssel zum Entfalten von Möglichkeiten.

Selbstvertrauen aufbauen: Glaube an deine Fähigkeiten und Vision. Selbstvertrauen ist der Motor, der dich antreibt, Hindernisse zu überwinden und Ziele zu erreichen. Halte daran fest, dass du in der Lage bist, deinen Weg zu gestalten und deine Ideen zu verwirklichen.

Lernen aus Fehlern: Fehler sind Teil des Prozesses. Sie bieten wertvolle Lektionen und Chancen zur Weiterentwicklung. Betrachte Rückschläge nicht als Scheitern, sondern als Gelegenheit, zu lernen und dich zu verbessern. Nutze Fehler als Bausteine für deinen Erfolg und bleibe offen für Anpassungen auf deinem Weg.

Bild: Simon Debade präsentiert den Cashew Fruchtsaft „Akoua“. Er erhofft sich ein Investment von 90.000 Euro für 20 Prozent der Anteile an seinem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie Akoua am 28. August 2023 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Simon Debade für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.

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