Mittwoch, April 24, 2024
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Jetzt rede ich!

Wie setze ich mich im Berufsalltag durch, ohne mich ins Abseits zu schießen

Wir durchleben in vielen Momenten unseres Lebens immer wieder Streitigkeiten, sowohl auf der professionellen als auch auf der privaten Ebene. Viele der Diskussionen sind nicht selten durch eine fehlerhafte Kommunikation, eine falsche Tonlage oder eine ungewollte Gestik verhärtet – Herr Watzlawick lässt grüßen. Letztendlich sind wir alle Individuen und keiner ist gleich. Wie die Kommunikation von Problemen im Berufsalltag erfolgt, beeinflusst die Arbeitsleistung der Angestellten enorm. Dr. Yana Fehse, Mindset-Coach und Unternehmensberaterin, gibt Ihnen im nachfolgenden Gastbeitrag gerne 5 Tipps zur innerbetrieblichen Problemkommunikation an die Hand. 

Kritik ja – aber bitte konstruktiv 

Kennen Sie das Gefühl, dass Sie bei der Arbeit etwas stört, Sie sich aber nicht trauen, es offen anzusprechen? Ihre Angst rührt sicherlich daher, dass es in Unternehmen nicht gerne gesehen ist, wenn allzu offensiv Kritik geübt wird. Doch wie formuliert man etwas, was verbessert werden muss, ohne den Vorgesetzten vor den Kopf zu stoßen? Ganz einfach: Indem man konstruktive Kritik übt. Sie ist das Gegenteil von vernichtender Kritik und weist auf Mängel hin, betont aber gleichzeitig die positiven Aspekte oder wird mit einem Lösungsvorschlag verbunden. Konstruktive Kritik könnte beispielsweise so aussehen: “Ich finde es klasse, dass hier regelmäßig gelüftet wird, doch ich brauche bitte einen anderen Platz, meiner ist zu nah am Fenster.” Wenn es Ihnen gelingt, die Kritik konstruktiv und freundlich zu formulieren, können Sie sich jederzeit kritisch äußern und bei Ihrem Chef durchsetzen. 

In Meetings gekonnt Impulse setzen 

Sie fühlen sich in Meetings maßlos unterfordert oder gelangweilt, weil immer dieselben Personen reden und der Ablauf reine Routine ist? Das können Sie ändern, indem Sie dazu übergehen, eigene Impulse zu setzen und sich aktiv einzubringen. Clever ist es, wenn Sie Ihre Sätze mit “Ich denke, ich spreche im Interesse aller, wenn ich sage, dass….” einleiten. So ist Ihnen die Aufmerksamkeit sicher, weil Sie nicht nur von einer subjektiven Perspektive her wahrgenommen werden. Bringen Sie kreative Ideen mit ein oder stellen Sie aufrichtig gemeinte Fragen, um das Meeting aufzulockern und produktiver zu machen. Sowohl Ihre Kollegen als auch Ihr Chef werden es Ihnen im Idealfall danken und man wird Sie als engagierte Person innerhalb des Unternehmens wahrnehmen.

Konjunktiv in der Sprache vermeiden 

Sie gewinnen wesentlich mehr Standkraft und Ausdrucksstärke in Ihrer Sprache, wenn Sie Konjunktive vermeiden. “Hätte”, “wäre” und “könnte” haben bei einer klaren Willensäußerung oder in Verhandlungen nichts zu suchen. Verzichten Sie darauf, die Wirkung Ihrer Aussagen kleiner zu machen, indem Sie den Konjunktiv in der Sprache streichen. Aussagesätze im Präsenz sind wesentlich kraftvoller und gehen nicht von Wahrscheinlichkeiten aus. Es wäre nicht schön, sondern es ist schön, wenn die Kollegin Ihnen beim Auspacken der Kartons hilft oder Ihnen den Kaffee bringt, nach dem Sie gerade gefragt haben. Sobald Ihnen dieser Trick in Fleisch und Blut übergegangen ist, werden Sie feststellen, wie gut es tut, sich klar zu äußern und wie defensiv die Verwendung des Konjunktivs klingt, wenn er Ihnen in der Sprache anderer Menschen um Sie herum auffällt. 

Bei der eigenen Meinung standhaft bleiben 

Kennen Sie die Situation, dass man bei Diskussionen mit Kollegen oder in der großen Runde mit dem Chef oft klein beigibt, sobald mehrere Personen anderer Meinung sind? Das ist nicht richtig und meistens darin begründet, dass man nicht unangenehm auffallen möchte. Es ist jedoch Ihr gutes Recht, auf Ihrer Meinung freundlich, aber bestimmt beharren zu dürfen, selbst wenn jemand aus der oberen Etage etwas anderes denkt als Sie. Es geht dabei auch nicht darum, wer letztendlich Recht hat, sondern schlicht und ergreifend um Ihre Standfähigkeit und Stärke, wenn Meinungen auseinander gehen. Bleiben Sie sich selbst treu und vertreten Sie das, was Sie denken, nach außen hin mit breiter Brust und klaren Argumenten. Sie werden feststellen, dass sich Andere Ihnen in manchen Situationen sogar anschließen werden, wenn Sie vernünftig argumentieren.

Stimme der Situation anpassen 

Manchmal spricht man leise und undeutlich, weil man nicht genau weiß, wie man sich nun durchsetzen soll. Auch hierfür gibt es eine gute Lösung: Sprechen Sie einfach laut – eine kräftige Stimme signalisiert Dominanz und Stärke. Ihre Zuhörer werden automatisch mit ihrer Aufmerksamkeit bei Ihnen sein und Sie weniger unterbrechen. Sie können den Effekt gerne zuhause vor dem Spiegel oder im Freundeskreis bei privaten Zusammenkünften üben. Er funktioniert in jedem Fall und ist eine große Hilfe für alle, die sich im Job oft nicht wahrgenommen oder übergangen fühlen. Setzen Sie Ihre Stimme gezielt ein und gelangen Sie in der täglichen Kommunikation ohne große Mühe ans Ziel. 

Autor

Dr. Yana Fehse ist Psychologin, Mindset-Coach und Expertin für ein souveränes und überzeugendes Auftreten. Sie hat in Hamburg studiert und viele Jahre einem Assessment Center des Deutschen Center für Luft- und Raumfahrt (DLR) gearbeitet. Heute hat sie sich auf die Persönlichkeitsentwicklung und Unterstützung von UnternehmerInnen und Führungskräften spezialisiert. Ihre Vision ist es, dass möglichst viele Menschen wissen, wie sie die nächsten Schritte auf ihrer Karriere-Leiter erfolgreich und mit viel mehr Überzeugungskraft, Freude und Zuversicht gehen können.

Der Link zur Website:

Start – Dr. Yana Fehse | Coaching für starkes Selbstvertrauen

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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