Freitag, April 26, 2024
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Es kommt immer anders als man denkt

Biga einfach Freunde mit gleichen Interessen finden

Stellen Sie sich und das Startup Biga doch kurz unseren Lesern vor!

Moritz: Moin! Ich bin Moritz Otto Geschäftsführer der Biga Software UG (haftungsbeschränkt). Diese habe ich zusammen mit meinem Bruder Max gegründet.

Max: Eigentlich sind wir einfach zwei Brüder aus Hamburg und beide leidenschaftliche Softwareentwickler. Moritz: Mit der Smartphone App Biga wollen wir Leute interessensorientiert zusammenbringen. Biga bedeutet „Zweigespann“, ähnlich der Quadriga. Genau dieses wollen wir mit Hilfe der App ermöglichen.

Welche Vision steckt hinter Biga?

Max: In der heutigen Gesellschaft ist alles schnelllebig. Genauso schnell können sich Freundschaften leider aus den Augen verlieren. Neue Freunde zu finden ist dagegen garnicht so leicht. Das möchten wir mit Biga ändern! Mit einem leichten Weg, schnell Leute kennenzulernen, möchten wir unsere Nutzer wieder motivieren mehr raus zu gehen und ihr Sozialleben zu pflegen. Wir möchten alle wieder näher zusammen bringen — von der App ins echte Leben.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Moritz: Für uns steht unsere Vision im Vordergrund. Wir wollen mit dieser App Dinge vereinfachen und damit Leute glücklicher machen. Daher arbeiten wir bewusst die ersten Monate ohne Einnahmen und machen das nebenberuflich. Trotzdem wollen wir durch den Schritt eine haftungsbeschränkte Unternehmensgesellschaft zu gründen, Professionalität sicherstellen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Moritz: Seit dem Zeitpunkt die App auch wirklich zu veröffentlichen, war es eine einzige Herausforderung: Auf einmal kamen neben der uns bekannten „Softwareentwicklung“ viel mehr Fragen auf. Das Thema Marketing oder auch Fragen des CoCs unserer Nutzer waren uns vorher komplett unbekannt.

Als technische Herausforderung würden mir spontan die Pushnotifications bei ios Geräten einfallen – Die Corona App hatte da ja auch so ihre Probleme –  Da war ich häufig kurz vor dem Aufgeben. Das ganze machen wir aktuell eigenfinanziert.

Wer ist die Zielgruppe von Biga?

Max: Junge Leute, die unternehmungslustig und aktiv sind. Biga richtet sich an alle, die ihren Freundeskreis erweitern bzw. aufbauen wollen, oder etwas in einem Bereich unternehmen wollen, in dem sie noch keinen Anschluss haben.

Moritz: Unsere Zielgruppe sind nicht nur die „digital natives“;wir glauben nur, dass die sich eher eine App herunterladen. Was mir aber auch auffällt, dass wir viele Ü50 Nutzer haben. Das freut mich!

Wie funktioniert Biga?

Max: Nachdem man sich ein Profil erstellt hat, fügt man seine Interessen hinzu. Darauf basierend, werden Leute mit mindestens einem gleichen Interesse vorgeschlagen. Dann kann man entscheiden, ob diese Person zu einem passt und diese bestätigen oder ablehnen. Haben beide Nutzer sich gegenseitig bestätigt, kommt ein Match zustande und der Chat wird freigeschaltet. Ab dann liegt es in der Hand des Nutzers, was er/sie daraus machen. Bestenfalls entsteht eine tiefe Freundschaft.

Moritz: Ich hab mich extrem gefreut, als ich von den ersten Bigadates/meetups (Uns muss definitiv ein besserer Name einfallen) gehört habe – bisher waren alle sehr erfolgreich.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Moritz: Es gibt einige Freundschaftssuchapps oder Seiten. Alle zielen darauf ab sich in großen Gruppen zu treffen. Wir glauben daran, dass sich die Leute nach 1 on 1 sehnen und sich Leute besser darauf commiten können.

Max: Wir sind auch keine Dating App. Bei Biga geht es um neue Freundschaften und gemeinsame Erlebnisse. Wenn man nach der großen Liebe, oder einen One Night Stand sucht, ist Biga nicht das richtige. Dafür gibt es auch schon Apps, die das sehr gut lösen. Zum anderen können Interessen komplett frei definiert werden (solange sie nicht gegen die Nutzerbedingungen verstoßen). Das kann auch helfen, wenn man z.B. neue Leute für ein sehr spezifisches Hobby sucht.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Max: Corona hat sich auf unser Unternehmen nicht konkret ausgewirkt, weil wir erst nach dem Lockdown gegründet haben. Es hatte uns aber in erster Linie mehr Entwicklungszeit verschaffen, da die Veröffentlichung von Biga während des Lockdowns keinen Sinn ergeben hätte.

Moritz: Unsere Marketingstrategien mussten verworfen werfen. Eine Marketingaktion auf einen Festival ist leider nicht möglich, wäre aber für uns eine sehr erfolgreiche Plattform gewesen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Moritz: Wir haben uns nicht unter Druck gesetzt einen MVP produktiv zu setzen sondern können jetzt ein „fertiges Produkt“ präsentieren. Uns ist bewusst, dass es die aktuelle Zeit schwieriger ist. Flexibilität sollte aber  eine Charaktereigenschaft eines jedem Unternehmers sein und diese wird gerade getestet. Das kann uns nur stärker machen.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Moritz: Biga möchte zwei Personen zusammenbringen. Damit sind wir selbst während der „lock down“ -Phase coronakonform. Für viele Leute sind auch in dieser Zeit einige Bezugspunkte weggefallen. Mit Biga wollen wir helfen, dass die Leute ihr Sozialleben weiter pflegen. Wirtschaftlich gesehen ist es glaube ich für alle gut, dass die positiven Seiten der Digitalisierung immer weiter akzeptiert werden.

Biga, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Max: In einem schönen Büro in Hamburg, um dort mit einem größeren Team Biga und andere innovative Ideen zu entwickeln.

Moritz: Für mich wäre es am wichtigsten, dass Biga von möglichst vielen Nutzern genutzt wird und es genauso selbstverständlich wird, einen neuen Squashpartner übers Smartphone zu suchen, wie es selbstverständlich ist, dass Dating online geschieht.

Max:  Wir haben noch einige Ideen und Features die wir gerne umsetzen möchten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Mit möglichst vielen Leuten über die Idee sprechen. Das ermöglicht direktes Feedback und auch neue Anlaufpunkte, über die man sonst vielleicht nicht nachgedacht hätte.

2. Mit den richtigen Leuten sprechen. Ähnlicher Punkt aber genauso wichtig. Während die Quantität den Zuspruch etc. erhöht, bekommt man nur von den richtigen Leuten konkrete Antworten. Wir waren uns lange unsicher steuerlich Fehler zu machen und was uns das kostet. Da hilft es nur direkt bei einem Steuerberater nachzufragen. Das gleiche gilt für rechtliche Fragen etc.

3. Einfach machen! Ansonsten ärgert man sich im Nachhinein nur. Egal wie gut man sich vorbereitet. Es kommt immer anders als man denkt. Selbst wenn man am Ende einfach nur Geld verbrannt hat, die gesammelten Erfahrungen sind es auf jeden Fall Wert!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Moritz und Max Otto für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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