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Biome Diagnostics individualisierte Krebstherapie durch Darmmikrobiom-Diagnostik, die die Krebserkennung und -behandlung revolutioniert.

Stellen Sie sich und das Startup Biome Diagnostics doch kurz unseren Lesern vor!

Biome Diagnostics ist ein österreichisches MedTech Unternehmen, das sich der Weiterentwicklung der individualisierten Krebstherapie durch Darmmikrobiom-Diagnostik verschrieben hat, die die Krebserkennung und -behandlung revolutioniert. Wir kombinieren hochmoderne DNA-Sequenzierung und fortschrittliche Algorithmen für maschinelles Lernen, um neue Anwendungsfelder des Darmmikrobioms im Bereich Krebs und Diagnostik zu etablieren. Als weltweit erstes Unternehmen in diesem Bereich ist Biome Diagnostics nach ISO 13485:2016 und ISO 9001:2015 zertifiziert. In Kürze bringen wir nun den ersten mikrobiom-basierten Biomarker, der auch diagnostisch eingesetzt werden darf, auf den Markt. Der Biomarker ist CE-IVD zertifiziert und ist ein Vorhersagetest für das Ansprechen auf Immuntherapie in der Krebsbehandlung. Hierfür wird lediglich eine einzige Stuhlprobe benötigt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Mein Kollege Dr. Nikolaus Gasche und ich waren schon vor der Unternehmensgründung viele Jahre vom Darmmikrobiom und dessen potenziellen medizinischen Anwendungen fasziniert. Das Mikrobiom kombiniert unsere Leidenschaften: Die Verbindung von Biotechnologie, Künstlicher Intelligenz und Big Data. Die Kombination ist wissenschaftlich hoch spannend und birgt für die Weiterentwicklung der Medizin sehr großes Potenzial.

Welche Vision steckt hinter Biome Diagnostics?

Mit Biome Diagnostics wollen wir eine personalisierte Krebstherapie für Patientinnen und Patienten ermöglichen. Unsere große Vision ist, dass durch den Einsatz des Darmmikrobioms in der Diagnostik jede Therapie (auch außerhalb der Onkologie) den höchsten Therapieerfolg von 100% hat. Das Darmmikrobiom beeinflusst das Immunsystem enorm, durch dessen Einsatz kann man in Zukunft bedeutende Therapieerfolge erzielen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war es, die theoretische Idee in die tatsächliche Praxis umzusetzen, sie so weiterzuentwickeln, dass sie ein Geschäftsmodell wird, das tatsächlich funktioniert. Zudem ist die Arbeit mit Stuhlproben nicht besonders “sexy”. Wir haben zwei Jahre gebraucht, um eine große Menge an Daten zu sammeln, die wir aus Proben von Proband:innen gewinnen konnten. Wir hatten, wie jedes neu gegründete Unternehmen, immer wieder Rückschläge, haben aber nie den Glauben und das Vertrauen in unser Produkt und unsere Vision verloren. Unsere Erfolge geben uns nun Recht. Die Finanzierung für Biome Diagnostics stammt einerseits von Business Angels und Venture Capital, zum anderen erhalten wir Mittel aus öffentlichen Förderungen.

Wer ist die Zielgruppe von Biome Diagnostics?

Vorwiegend Ärzte und Ärztinnen, die ihre Patient:innen dabei unterstützen möchten, die
Nebenwirkungen der Krebsimmuntherapie zu verringern und Therapieerfolge zu steigern. Aber auch Krankenhäuser, wie onkologische Stationen und Institute, gehören zu unserer Zielgruppe. Wir sind europaweit aktiv.

Wie funktioniert BiomeOne? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

BiomeOne basiert auf einer einzigen Stuhlprobe, die vor einer Therapie abgegeben wird.
Die Patient:innen erhalten ein Stuhlröhrchen, welches sie befüllen und an uns retournieren. Für die Anwendung gibt es eine einfache Schritt für Schritt-Anleitung. In unserem Partnerlabor findet eine aufwendige DNA-Sequenzierung der bakteriellen DNA in der Stuhlprobe statt, mithilfe Künstlicher Intelligenz werden diese Daten ausgewertet. Die Ärzt:innen erhalten im Anschluss einen PDF-Bericht mit einer entsprechenden Therapieempfehlung und können auf Grundlage dieser Empfehlung eine verbesserte Therapieentscheidung treffen.

Biome Diagnostics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sind wir in der Umsetzung unserer Vision stark vorangekommen. Unser vorwiegendes Ziel ist es wie erwähnt, die Darmmikrobiom-Diagnostik langfristig in der Medizin zu etablieren und das Potenzial für personalisierte Therapien, nicht nur in der Onkologie, zu vergrößern. Damit wäre auch eine Entlastung des Gesundheitssystems verbunden. Wir stehen auch mitten in der Entwicklung eines weiteren, neuen Produktes: ein Reaktionsvorhersagetest für Darmkrebs, der den Krebs schon fünf Jahre vor Ausbruch vorhersagen kann. Grundlage ist auch hier die Zusammensetzung des Darmmikrobioms.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Liebe Gründerinnen und Gründer, ich habe drei wichtige Tipps: 1) Gründen Sie falls möglich mit einem Partner/einer Partnerin! Der stetige Austausch, der Einsatz unterschiedlicher Stärken und die gegenseitige Unterstützung sind von großem Wert. Auch kleine Rückschläge verarbeiten sich so viel besser und schneller. 2) Machen Sie vor der Gründung des Unternehmens Ihre “Hausaufgaben”: Gute Recherche, regelmässige Feedback Loops und die Aneignung fundierten Wissens über den Zielmarkt und seine Regulatorien sind unumgänglich für einen erfolgreichen Start. 3) Suchen Sie Ihr Team genau aus, fördern und fordern Sie es und bleiben Sie gemeinsam motiviert und ideenreich!

Wir bedanken uns bei Barbara Sladek für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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