Bookhoover entwickelt ein innovatives Lesewerkzeug zur Augenführung und wird am 12. Mai 2025 in der Höhle der Löwen pitchen.
Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?
Die Idee zu Bookhoover hatte Daniel im Sommer 2020, als er trotz großem Interesse am Lesen oft unkonzentriert war und ihm im Alltag die Zeit dazu fehlte. Auf der Suche nach einer Lösung stieß er auf Speed-Reading-Methoden und entwickelte aus Neugier und Tüftlerdrang ein ergonomisches Lesewerkzeug zur Augenführung. Was als 3D-Prototyp begann, weckte schnell das Interesse anderer – und wurde zur Geschäftsidee.
Daniel ist studierter Maschinenbauingenieur mit langjähriger Erfahrung in der Produktentwicklung. 2023 gründete er gemeinsam mit Mana die Bookhoover GmbH. Mana bringt ihre Expertise aus der Medizin sowie Design- und Startup-Erfahrung mit ein. Beide teilen die Leidenschaft für Selbstständigkeit, Produktinnovation und persönliche Weiterentwicklung.
In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?
Bookhoover ist im Bereich Lesezubehör und Produktivität tätig. Im Zentrum steht unser eigens entwickeltes Lesewerkzeug zur Augenführung – ein physisches Produkt, das das konzentrierte und effiziente Lesen erleichtert. Wir vertreiben direkt über unseren Onlineshop und setzen auf eine stetig wachsende Community von Leser:innen, die Wert auf Fokus, Lesefluss und Lesefreude legen.
Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?
Die Idee entstand aus einem persönlichen Problem: Daniel wollte mehr lesen, doch ihm fehlten Fokus, Zeit und Konzentration. Durch Speed-Reading-Methoden lernte er das sogenannte Pacing – das visuelle Führen der Augen beim Lesen. Doch herkömmliche Hilfsmittel wie Stifte oder Essstäbchen waren unpraktisch und nicht ergonomisch. Aus Neugier und Frustration entwickelte er selbst ein Lesewerkzeug, das bequem am Finger getragen wird und die Augenführung beim Lesen erleichtert. Die positive Resonanz – auch von Lehrkräften – bestätigte: Es gibt keine vergleichbare Lösung am Markt. So entstand der Bookhoover – ein 3D-gedrucktes Tool, das Lesefluss, Konzentration und Freude am Lesen spürbar verbessert.
Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?
Der Bookhoover ist weltweit das erste Lesewerkzeug, das Augenführung, Ergonomie und optionales Schreiben in einem einzigen Produkt vereint. Die Kombination aus Pacer und Stift als ergonomischer Fingeraufsatz ist patentiert und einzigartig am Markt. Während andere Hilfsmittel wie Stifte oder Apps nur Teilaspekte abdecken, ermöglicht der Bookhoover durch sein innovatives Design konzentriertes Lesen – analog wie digital. Durch die integrierte Fingerhalterung muss das Tool nicht aktiv gehalten werden, was die Hand entlastet und das Lesen natürlicher macht. Ob für Erwachsene beim Speed Reading oder Kinder beim Lesenlernen: Der Bookhoover passt sich dem Nutzer an und macht Lesen effizienter, intuitiver – und einfach angenehmer.
Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?
Unsere Vision ist es, Menschen jeden Alters dabei zu unterstützen, mehr und besser zu lesen – ob aus Freude, Neugier oder Notwendigkeit. Wir möchten besonders jenen helfen, die mit Konzentrationsproblemen, Leseschwierigkeiten oder visuellen Einschränkungen zu kämpfen haben. Der Bookhoover soll ein Werkzeug sein, das Lesemotivation und -kompetenz nachhaltig stärkt.
In den nächsten Jahren wollen wir eine aktive Lese-Community aufbauen, weitere Produkte rund um das Thema Lesen und Bildung entwickeln und Workshops sowie Trainingsformate für Schulen, Lernorte und Einzelpersonen anbieten. Auch eine eigene Lese-App ist in Planung, die das analoge und digitale Lesen sinnvoll verbindet. Denn wir sind überzeugt: Lesekompetenz ist eine der wichtigsten Fähigkeiten – in jeder Lebensphase und auch in einer zunehmend digitalen Welt.
Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?
Wir sehen in diesem TV-Format die Chance, unser innovatives Produkt einem breiten Publikum vorzustellen – nicht nur potenziellen Investoren, sondern auch Leserinnen und Lesern, die von unserer Idee profitieren könnten. Dabei geht es uns nicht nur um Kapital, sondern vor allem um Reichweite, Sichtbarkeit und strategische Partnerschaften. Wir möchten Menschen fürs Lesen begeistern und mit Bookhoover ein neues Kapitel im Bereich Lesehilfen aufschlagen – dafür ist eine Bühne wie diese ideal.
Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?
Durch die Teilnahme an der Show suchen wir nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern vor allem strategische Partnerschaften mit Menschen, die an unser Produkt und an die Kraft des Lesens glauben. Als junges Unternehmen brauchen wir Expertise beim Aufbau von Vertriebsstrukturen, in der Markenbildung und bei der Platzierung im Einzelhandel. Gleichzeitig wollen wir unser Netzwerk erweitern – etwa zu Schulen, therapeutischen Einrichtungen oder Medienpartnern.
Eine Investition würden wir nutzen, um die Produktion zu skalieren, neue Varianten und Funktionen zu entwickeln und gezielter in Marketing, Social Media und Öffentlichkeitsarbeit zu investieren. Darüber hinaus möchten wir unser Team aufbauen, Prozesse professionalisieren und langfristig weitere Produkte rund ums Lesen und Lernen auf den Weg bringen. Unser Ziel: Bookhoover als festen Bestandteil im Alltag von Leserinnen und Lesern etablieren – analog, digital und überall dazwischen.
Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?
Nach der Show möchten wir vor allem die Produktion skalieren, um die steigende Nachfrage zu decken, und unser Vertriebskonzept auf Einzelhandel und Partnerplattformen ausweiten. Wir entwickeln zudem neue Varianten des Bookhoover, um unterschiedlichen Nutzerbedürfnissen gerecht zu werden, und arbeiten an einer Lese-App, die analoges und digitales Lesen vereint. Langfristig planen wir, Bookhoover als Marke im Bereich Lesezubehör und Lernhilfen zu etablieren, durch Kooperationen mit Schulen, Therapeuten und Workshops zur Leseförderung.
Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?
Auf unserem bisherigen Weg haben wir viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Besonders wichtig war, dass wir durch die Arbeit an unserem eigenen Startup unglaublich viele neue Menschen kennengelernt haben – von potenziellen Kunden bis hin zu Partner:innen und Expert:innen aus verschiedenen Bereichen. Dabei haben wir gelernt, wie wichtig es ist, nicht nur an das Produkt, sondern auch an uns selbst zu arbeiten. Es gab Höhen und Tiefen, aber durch den ständigen Austausch und das Feedback von unseren Kund:innen konnten wir uns weiterentwickeln und unser Produkt immer besser an die Bedürfnisse unserer Nutzer:innen anpassen.
Ein besonders wertvoller Moment war, unser Produkt von der Idee bis zum Vertrieb selbst zu realisieren. Dabei haben wir nicht nur viel über die Herstellung und den Produktionsprozess gelernt, sondern auch, wie wichtig es ist, Flexibilität zu zeigen und Herausforderungen mit einem klaren Fokus und Kampfgeist zu begegnen. Diese Erfahrungen haben uns gezeigt, wie entscheidend Zusammenarbeit, Ausdauer und der Mut, aus Fehlern zu lernen, für den Erfolg eines Startups sind.
Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?
Ein wichtiger Ratschlag ist definitiv, niemals aufzugeben, auch wenn der Weg manchmal steinig ist. Setzt euch klare, messbare Ziele, die erreichbar sind – das hilft, den Überblick zu behalten und kontinuierlich Fortschritte zu sehen. Kommunikation ist dabei entscheidend, sowohl im Team als auch mit externen Partner:innen und Kund:innen. Aufgaben klar zu verteilen und sich Hilfe von außen zu holen, wenn nötig, ist ebenso wichtig. Niemand muss alles allein schaffen.
Ebenso sollten Gründerinnen und Gründer nicht vergessen, sich regelmäßig Auszeiten zu nehmen, um die eigenen Batterien wieder aufzuladen – denn ohne Energie funktioniert es nicht. Rückschläge gehören zum Unternehmertum dazu, aber sie sind auch eine Gelegenheit, daraus zu lernen und gestärkt daraus hervorzugehen. Ein positiver Blick auf die eigenen Fortschritte ist entscheidend, besonders wenn man bedenkt, wie viele Menschen nie den Schritt wagen, ein eigenes Produkt zu entwickeln. Darauf darf man ruhig auch stolz sein!
Bild: Mana Kakuan und Daniel Nienkämper präsentieren mit „Bookhoover“ ein Lese-Gadget aus dem 3D-Drucker. Sie erhoffen sich ein Investment von 80.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Wir bedanken uns bei Mana Kakuan und Daniel Nienkämper für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.