So wie die Marken selbst müssen auch Branding-Trends sich immer wieder neu erfinden, um aktuell zu bleiben. Die Trends, die mal modern und beliebt waren, sind auf einmal ausgelutscht und zu alt. Um jedes Jahr angesagt und ganz weit oben in verschiedenen Zielgruppen zu sein, sollte man den Branding-Trends Jahr für Jahr folgen. Und wer weiß besser über die momentanen Branding-Trends Bescheid als die Designer selbst? Wir haben den Designer, Buchautor und Content Creator Louis Victor befragt, welche Trends angesagt sein werden, denn als Branding-Experte hat er bereits vielen Unternehmen zum Erfolg geholfen.
Omnichannel-Marketing
Viele Marken wissen, dass sie eine Präsenz auf mehreren Social-Media-Plattformen, eine gute Website usw. benötigen, um eine starke digitale Präsenz aufzubauen. Omnichannel-Marketing ist eine Form des Multichannel-Marketings, bei der Inhalte, Angebote und Botschaften für jeden Kanal auf der Grundlage der zuvor verfolgten Interaktionen eines Nutzers mit der Marke optimiert werden. Jeder Schritt des Kundenerlebnisses ist miteinander verbunden, wobei alle Kanäle – von E-Mail bis hin zu Social-Media-Anzeigen – ineinandergreifen, um ein personalisiertes Erlebnis zu bieten.
Verstärkter Fokus auf Inklusivität und Nachhaltigkeit
Nach einem turbulenten Jahr 2020 sind die digitalen Verbraucher von heute leidenschaftlicher denn je, wenn es um Fragen der Inklusion und der Umwelt geht. Es versteht sich von selbst, dass Ihr Unternehmen diese Einstellungen bei der Festlegung seiner Gesamtstrategie für das digitale Branding berücksichtigen sollte. Nachhaltigkeit und Inklusivität müssen Teil der Identität Ihrer Marke werden, um bei den zunehmend sozial bewussten Verbrauchern relevant zu bleiben.
Visuelle Suche für stärkere Präsenz
Die visuelle Suche ist ein eher technischer Aspekt der digitalen Markenführung, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Google bietet Nutzern jetzt die Möglichkeit, ein Bild als Teil einer Suche hochzuladen, um Informationen über den Inhalt des Bildes zu erhalten. Insbesondere die App „Google Lens“ nutzt Bilderkennungs-Technologien, um den Nutzern zu helfen, Produkte und andere Objekte zu identifizieren, indem sie einfach ein Bild hochladen. Marken können dies zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie hochwertige Bilder mit aussagekräftigen Alt-Texten hochladen, die gezielte SEO-Schlüsselwörter enthalten.
Verstärke Interaktivität
Interaktive Inhalte erleben ein starkes Comeback, insbesondere durch die Corona-Pandemie, denn viele Menschen hatten oft nichts anderes zu tun, als ihre Zeit online zu verbringen. Interaktive Inhalte wie Quiz, Umfragen und Wettbewerbe können ein starker Motor für die Kundenbindung auf Ihren eigenen Plattformen sein. Je mehr Zeit ein Kunde online mit Ihrer Marke verbringt, desto besser wird Ihre Website in den Algorithmen der Suchmaschinen eingestuft.
Designs müssen für den dunklen Modus angepasst werden
Ein wichtiger Trend für das Webdesign im Jahr 2021 ist der Dark Mode, der viel schonender für die Augen ist. Einige Websites bieten bereits die Möglichkeit, zwischen dem dunklen und dem hellen Modus einer Seite zu wechseln und dieser Trend wird sich wahrscheinlich fortsetzen. Fachleute, die mit Webdesign arbeiten, müssen sich diesen UX-Design-Trends für 2021 bewusst sein und ihn zu ihrem Vorteil nutzen, um andere verwendete Designelemente zu betonen. Da mehr Nutzer als je zuvor den dunklen Modus für die Anzeige von Seiten und Apps wählen, lohnt es sich zu überprüfen, ob alle Ihre Seiten und Tools im dunklen Modus so gut wie möglich funktionieren.
Den Fokus auf den Menschen legen
Die Menschen waren während der gesamten Pandemie von entscheidender Bedeutung. Die interne Markenführung hat sich in vielen Unternehmen dahingehend verändert, dass der Beitrag aller Teammitglieder stärker berücksichtigt wird. Das können aber auch die Kunden sein. Manchmal können sich Marken in der Technologie oder der unpersönlichen Kommunikation verfangen, was auf Kosten der Menschen in ihrer Markengeschichte oder Markenstrategie gehen kann. Aber der Mensch steht bei den meisten Marken im Mittelpunkt, und das wird auch im Jahr 2021 noch stärker in den Vordergrund treten.
Mentales Wohlbefinden im Mittelpunkt
Mentales Wohlbefinden findet immer mehr Beachtung, und man geht davon aus, dass sich dieser Trend im Jahr 2021 in immer mehr Kategorien und Marken fortsetzen wird. Sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich gibt es ein erhöhtes Bewusstsein bei Marken und Kunden. Dazu gehört auch die Notwendigkeit, psychisches Wohlbefinden zu unterstützen, zu fördern und in das allgemeine Weltbild einer Marke zu integrieren. Das bedeutet nicht, dass von Marken erwartet wird, dass sie Experten für das ernste Thema der psychischen Gesundheit werden. Als Marke ist es immer wichtig, in der eigenen Markenwelt zu bleiben. Aber selbst ein sanfter Hinweis auf psychisches Wohlbefinden wird für viele Marken in der Ansprache ihrer Märkte und ihrer eigenen Mitarbeiter immer wichtiger werden.
Fazit
Keiner dieser Trends ersetzt in irgendeiner Weise die grundlegenden Prinzipien der Schaffung einer starken, unverwechselbaren Marke, die den Kunden anspricht. Und natürlich nützen all diese Bemühungen nichts, wenn Ihr Unternehmen keine hochwertigen Produkte oder Dienstleistungen anbietet. Wenn Sie jedoch die genannten Aspekte der Markenführung in Ihre Marketingstrategie einbeziehen, werden Sie besser in der Lage sein, auf Ihrem Markt Fuß zu fassen und ein bedeutendes Wachstum zu erzielen.
Autor:
Louis Victor ist Designer, Buchautor, Content Creator auf Instagram und Tiktok und Master of Arts, im wörtlichen sowie akademischen Sinne. Seit über zehn Jahren ist er Experte im Bereich Design, unter anderem für Social Media und hat bereits vielen Unternehmen zum Erfolg verholfen. Louis Victor hat klein angefangen und sich Stück für Stück zum Erfolg gearbeitet, heute sitzt er im Bewertungsteam des CCI, weil er seiner Leidenschaft für Design gefolgt ist.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder