Bringen Dosen-Maultaschen die Wende?
Die Gastrobranche gehört zu den Bereichen, die besonders unter den Auswirkungen der Corona-Verordnungen leiden. Statt wie viele andere Gastronomen in Schockstarre zu verfallen, versucht „I love Mauldasch“, ein einfallsreiches Cateringunternehmen aus der Nähe von Stuttgart, seinen Betrieb mit neuen Geschäftsmodellen vor dem „Aus“ zu bewahren.
Das Geschäftsjahr hätte für den Streetfood-Caterer „I love Mauldasch“ nicht besser beginnen können – gefüllte Auftragsbücher mit großen Messecaterings, zahlreichen Firmencaterings, beliebten öffentlichen Veranstaltungen und sogar ein TV-Auftritt bei der Wissenssendung „Galileo“. Doch seit das Coronavirus Deutschland erreicht hat und aufgrund der Verordnungen keine Events mehr stattfinden können, wurde dem Unternehmen quasi der Boden unter den Füßen weggezogen.
Besonders erschwerend macht die Situation, dass anders als in anderen Branchen, für Gastronomiebetriebe aktuell noch keine konkreten Lockerungen in Aussicht stehen. Dies lässt Gastronomen immer mehr zweifeln, ob sie sich noch länger über Wasser halten können. Doch einfach nur die Krisenzeit aussitzen kam für das Team von „I love Mauldasch“ nicht in Frage. „Ein Unternehmen kann nur Erfolg haben, wenn man früh genug erkennt, dass etwas im Busch ist – und darauf auch zackig reagiert.
Deshalb hat ganze Team bereits zu Beginn der Coronakrise überlegt:
Was können wir anders machen? Wie können wir uns mit dem, was wir tun, neu erfinden und damit unsere Geschäftsfelder erweitern?“ erläutern Peter Spataro und Sebastian Werner, die beiden Geschäftsführer von „I love Mauldasch“.
Und so präsentiert das schwäbische Kleinunternehmen seit einigen Wochen par excellence, dass Flexibilität, Schnelligkeit und Wandlungsfähigkeit insbesondere in Krisenzeiten wichtige Erfolgsfaktoren sind. Gleich zu Beginn der Coronakrise hat der Caterer am eigenen Firmenstandort sowie an zusätzlichen, wechselnden Standorten im Umkreis feste Verkaufsstellen mit einem selbstgebauten Drive-in-Parcours, Lieferoptionen und diversen Specials errichtet. Doch nicht nur lokal bringt „I love Mauldasch“ seine Maultaschen an Mann und Frau – auch digital hat das Unternehmen mächtig aufgerüstet. So können seit Kurzem u.a. die berüchtigten Maultaschen ganz bequem nach Hause über den Onlineshop „ilovemauldasch.de/shop“ bestellt werden.
Der neuste Clou:
Maultaschengerichte aus der Dose, wie z.B. Maultaschen in Currywurstsoße oder Maultaschen-Fleischkäse, die seit dieser Woche offiziell im Onlineshop des Unternehmens erworben werden können und bereits von zahlreichen Kunden vorbestellt wurden. „Die Produktion der Dosengerichte läuft aktuell auf Hochtouren und die Kunden zeigen bisher großes Interesse. Da die Fertiggerichte nicht gekühlt werden müssen, können wir hinsichtlich der Lagerung und des Versandes deutlich flexibler agieren. Dies vereinfacht nicht nur die Vertriebswege, sondern gibt uns auch die Chance ganz neue Zielgruppen zu erschließen“, so Sebastian Werner.
Die angegangenen Maßnahmen und Produkteinführungen führten bereits dazu, dass der ambitionierte Caterer den Anteil des online generierten Monatsumsatzes von 1% auf 20% steigern konnte.
„Das ist für uns eine großartige Entwicklung, aber natürlich machen wir noch immer große Verluste. Man springt und hofft, dass sich das Netz irgendwie knüpft, während man fällt. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass wir die Krise durch unsere Wandlungsfähigkeit meistern und letztendlich sogar gestärkt daraus herausgehen werden. Wir konnten uns die letzten Wochen viele wertvolle Kompetenzen aneignen, von denen wir auch in der Zukunft sicherlich enorm profitieren werden“, verkünden die beiden Geschäftsführer optimistisch.
Quelle Running Mhhh GmbH