Samstag, Dezember 21, 2024
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Hände weg vom Selfie

Wie professionelle Businessfotos den Blick auf Unternehmen prägen

Beim Aufbau des eigenen Business kommt irgendwann der Punkt, an dem es heißt: Wir brauchen Fotos! Nur: Reichen ein paar schnell geknipste Handyfotos, um sich selbst auf der „Über uns“-Seite der Website zu präsentieren? Oder gar als Bildmaterial für die Presse? Oftmals ist Gründern und Unternehmern gar nicht bewusst, wie sehr solche Amateuraufnahmen dem Image schaden können. Meisterfotografin Birgit Steinberger gibt Einblicke.

Professionelle Businessfotos verbessern den Eindruck

Egal, ob frisch gegründet oder schon viele Jahre im Geschäft: Den Kampf um Sichtbarkeit führen Unternehmen täglich. Start-Ups investieren noch mehr Zeit in diesen Prozess, geht es ganz am Anfang doch gerade darum, dass potenzielle Kunden oder Investoren überhaupt erst einmal auf das Unternehmen aufmerksam werden. Nur: Worauf müssen Unternehmer achten, wenn es darum geht, sich selbst als Kopf hinter der Geschäftsidee zu inszenieren?

Auf keinen Fall bei den Businessfotos sparen, die auf der eigenen Website, über die Social-Media-Kanäle und die Presse ausgespielt werden können, lautet eine Antwort von Meisterfotografin Birgit Steinberger. Denn: „Der Wert von einem professionellen Foto ist sehr hoch. Schlägt man ein Magazin auf, dann ist das Bildmaterial, das Unternehmen für Werbung verwenden, super. Und die wissen schon, wieso das so ist.“

Die richtigen Werte mit professionellen Bildern vermitteln

Für Steinberger liegen die Vorteile klar auf der Hand. In ein gutes Bild interpretiere man sofort Werte wie Vertrauen oder Professionalität hinein. Ist das Bildmaterial mau, kann das Auswirkungen bis hin zum Umsatz haben. „Wenn bei der Google-Suche die Fotos nicht passen, dann ist das ein verlorener Kunde und ein verlorener Umsatz. Das ist Fakt“, betont Steinberger und nennt als Beispiel die Buchungsplattform „booking.com“. „Da schaue ich ja auch extrem auf die Bilder. Wenn die nicht gut sind, dann klicke ich das Hotel oder die Ferienwohnung nicht an. Das heißt, die machen keinen Umsatz“, erklärt sie.

Keine Filter bei Businessfotos

Gerade in der Gründer-Szene hat Steinberger ein Nicht-Wissen ausgemacht, was die Kraft der Bilder betrifft. „Dadurch kann man sehr viel kaputt machen“, warnt die Fotografin. Der Spagat zwischen einem natürlichen, authentischen Auftreten in Social Media und der nötigen Professionalität gelingt nicht allen. „Natürlich kann ich auf Social Media auch mal ein selbstgemachtes Foto einstellen. Aber ich rate unbedingt vom Kussmund und dem Wachsfiguren-Filter ab, den extrem viele Frauen verwenden. So wird man meiner Meinung nach nicht ernstgenommen“, sagt Steinberger. 

Mit professionellen Fotos Geld sparen

Doch nicht nur das Image kann leiden, ab einem bestimmten Zeitpunkt geht das Ganze auch ins Geld. Steinberger entwirft zwei Szenarien. Erstens: „Wenn es losgeht mit der Produktion eines Folders oder ähnlichem und man merkt dann, dass das Foto nicht so gut ankommt: Dann muss ich schlimmstenfalls alles neu produzieren. Und das kostet einen Haufen Geld“, so Steinberger. 

Zweitens: Um das Honorar für einen professionellen Fotografen zu sparen, wenden sich Unternehmen mittlerweile auch öfter an passionierte Hobby-Fotografen. Steinberger erzählt da gerne eine Geschichte, die ihr ein Unternehmer zugetragen hat: „Der Unternehmer hat einen ganzen Tag mit dem Hobby-Fotografen fotografiert und unterm Strich sind sie mit drei Fotos rausgekommen, die sie halbwegs verwenden konnten. Sieben Mitarbeiter sind an diesem Tag gezahlt worden. Das heißt, dieser Auftrag ist den Unternehmer letztlich teurer gekommen als das Honorar für einen gescheiten Fotografen.“

Bessere PR-Chancen mit Businessbildern in hoher Qualität

Die Österreicherin rät zudem noch aus einem weiteren Grund zum Gang zum professionellen Fotografen. Nämlich wegen der Pressearbeit, die vor allem auch für Start-Ups essenziell ist. „Wer bei der Fotoredaktion mit einem schlechten Bild in niedriger Auflösung ankommt, wird halt auch nur klein abgedruckt“, sagt Steinberger. Oder die große Reportage bleibt schlimmstenfalls gleich ganz aus.

So bleibt noch die Möglichkeit, auf eigene Businessfotos komplett zu verzichten. Im Internet wimmelt es von Stockfotos, die stattdessen verwendet werden können. „Nur: Wenn ich auf einer Website bin und finde dort kein einziges persönliches Foto, dann kommt mir das doch komisch vor. Was hat der zu verstecken?“, wirft Steinberger ein. Businessfotos sollten Unternehmer gleichsetzen mit der eigenen Visitenkarte. „Es ist ein Aushängeschild. Mit dem kann ich viel kreieren oder aber vergraulen und abschrecken“, bilanziert die Fotografin.

Autor

Birgit Steinberger ist seit über 20 Jahren leidenschaftliche und ausgebildete Meisterfotografin, ausgebildete Stilberaterin und Gründerin von ‚PhotoINstyle‘. Sie fotografiert Solopreneure, Teams und Unternehmen in ganz Österreich und Deutschland und bringt Persönlichkeit und Marke auf den Punkt. In ihren Fotoshootings achtet sie auf die richtige Typ- und Stilberatung.

https://photoinstyle.at

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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