Campus Founders Mindset-Schmiede für Gründer*innen und Innovator*innen
Stellen Sie das Innovations- und Gründerzentrum CAMPUS FOUNDERS doch kurz unseren Lesern vor!
Oliver Hanisch: Die Campus Founders bilden werteorientiert die nächste Generation von verantwortungsvollen Gründer*innen und Innovator*innen aus. Wir sind der Auffassung, dass jeder Mensch unternehmerisch handeln kann, daher setzen unsere Bildungsangebote ganzheitlich an. Und wir begleiten unsere Gründerinnen und Gründer auf ihrer gesamten unternehmerischen Reise. Wir vermitteln unseren Teilnehmer*innen ein unternehmerisches Mindset und ein nachhaltiges Wertesystem, daher bezeichne ich uns als “Mindsetschmiede”, weil wir bereits ansetzen, wenn die kommenden Neudenker der Zukunft noch nicht mal wissen, dass sie gründen oder die Welt verändern wollen. Wir sind dafür da, eine sichere Umgebung für Gründer*innen und Innovator*innen zu schaffen, damit sie in die Lage kommen, Unternehmen aufzubauen. Und zwar Unternehmen, die einen Wert und Impact haben. Wir denken groß und erwarten das auch von unseren Talenten und Teams.
Warum haben Sie sich entschieden die Aufgabe als CEO der CAMPUS FOUNDERS zu übernehmen?
Oliver Hanisch: Ich habe mich für die Campus Founders entschieden, weil das jetzt der richtige Ort und der richtige Zeitpunkt für mich ist. Ich bin leidenschaftlicher Unternehmer und habe viele Jahre im Ausland gearbeitet, davon 14 Jahre im Silicon Valley. Ich habe bis zu meinem jetzigen Engagement amerikanischen Startups auf den Weg nach Deutschland geebnet. Zudem bin ich mehrfacher Startup-Gründer und war Mitinitiator des German Accelerator in den USA. Hier haben wir dafür gesorgt, dass sich deutsche Startups im amerikanischen Raum durchsetzen. Diese intensive Zeit in Kalifornien hat mich beruflich sowie privat sehr geprägt.
Genau das mache ich jetzt hier in der Flächen-Region Heilbronn-Franken. Das ist ein Projekt, in dem du eine Vision haben und groß denken musst. Ich unterstütze und führe ein Team von Andersdenkern, die es schaffen werden, hier eine Startup-Kultur und ein Startup-Ökosystem aufzubauen. Wir treten an, um eine Trendwende herbeizuführen und die Zukunft aktiv mitzugestalten. Ich bin aber eigentlich hier, weil ich eine innere Verpflichtung spüre, dass wir in Deutschland mehr Startups und die neue Generation von Unternehmern fördern müssen.
Welche Vision steckt hinter CAMPUS FOUNDERS?
Oliver Hanisch: Wir sind davon überzeugt, dass jeder Mensch lernen kann unternehmerisch zu handeln. Das unterscheidet uns von anderen Einrichtungen, die erst ansetzen, wenn es um einen konkreten Business Case geht. Unsere Bildungsansätze basieren auf der Vermittlung eines unternehmerischen Mindsets und eines nachhaltigen Wertesystems. Das heißt wir streben mit unserer gemeinnützigen Organisation einen Mind-Change an. Weg vom trägen Status-Quo-Denken-Denken, hin zu einer Aufbruchsstimmung und neuen Innovationsgeist. Diesen Mut spüren wir zu wenig und daher setzen unsere Formate früh an. Wir wollen Menschen inspirieren und neue Wege aufzeigen, die sie vielleicht gar nicht für möglich gehalten haben. Wenn wir ihren inneren Unternehmergeist geweckt haben, geht es in unseren tiefgehenden Programmen erst richtig los. Wir bieten ihnen praktisches Wissen und fortschrittlichste Methoden, dazu arbeiten wir mit einem internationalen Netzwerk an Förderern und Experten zusammen. Durch diese Power sind wir uns sicher, viele Gründer*innen herauszubringen.
Im ersten Jahr der Campus Founders, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Oliver Hanisch: Wir sind eine Non-Profit Organisation und werden von der Dieter Schwarz Stiftung gefördert. Die Stiftung sieht ihre Mission darin, in eine Gesellschaft zu investieren in der Bildung, Wissenschaft und Innovation von entscheidender Bedeutung sind. Wir sind ein Teil dieser großen Vision und verspüren großes Vertrauen.
Und wir sind selbst noch ein Startup – so fühlt es sich an, wenn ich auf die Arbeit des ersten Jahres zurückschaue. Wir wissen, dass wir beweglich und offen für Veränderungen sein müssen. So haben wir unsere ersten Programmformate als Prototyp verstanden, Feedback eingeholt und iteriert. Erfreulicherweise haben wir den Need von Anfang an gut getroffen und konnten einen spürbaren Impact erzeugen. Wir haben früh erkannt, dass das Thema Mindset von zentraler Bedeutung sein wird. In einer wirtschaftlich sehr erfolgreichen Region ist das Thema Entrepreneurship bei Studierenden kaum im Blickfeld. Zu groß ist die Verlockung ein gut bezahltes und sicheres Angestelltenverhältnis in einem etablierten Unternehmen anzustreben. Die aktuelle Krise zeigt jedoch deutlich, dass diese Sicherheit trügerisch sein kann. Jetzt ist es an uns, zu beweisen, dass unser Vorhaben einen nachhaltigen Mehrwert für die Wirtschaft liefert und durch unseren Support neue, innovative Unternehmen erschaffen werden.
Wer ist die Zielgruppe von CAMPUS FOUNDERS?
Oliver Hanisch: Unsere Zielgruppen sind vielfältig. Wenn wir nur auf das Bildungsangebot schauen, stehen für uns Menschen im Fokus, die bereit sind, groß zu denken, ihre Ärmel hochkrempeln und das Potenzial haben, der bzw. die Unternehmer*in oder Innovator*in von morgen zu werden. Aus ihrem Engagement sollen bestmöglich Ideen entstehen oder sogar Startups gegründet werden. Dann begleiten wir sie in unseren weiterführenden Programmen. Ob Studierende, Gründer*innen oder Innovator*innen, die sich bereits konkret mit einer skalierbaren Produktidee befassen: mit der Offenheit für Neues finden sie bei uns ihr Zuhause. Bereits jetzt entwickeln wir Formate mit konkretem Branchenfokus, die wir bald launchen möchten.
Wie funktioniert CAMPUS FOUNDERS? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern und Initiativen?
Oliver Hanisch: Wir sehen uns als Mindset-Schmiede. Bei uns steht der Mensch und seine Haltung im Fokus und nicht zuerst ein Geschäftsmodell. Wir sind sicher, dass jeder lernen kann unternehmerisch zu agieren. Das können wir mit viel Praxiserfahrung vermitteln und setzen so früh und umfassend an wie sonst keiner. Für uns ist Nachhaltigkeit der Schlüssel für Erfolg. Kurzfristig zu denken ist einfach, nachhaltig etwas zu verändern, wesentlich schwieriger. Wir wollen aber genau das schaffen und Menschen ausbilden, die für einen unternehmerischen Wandel sorgen. Dabei sind wir offen für Interessenten aus der Region, Deutschland, Europa oder dem Rest der Welt.
Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?
Oliver Hanisch: Definitiv fehlt uns der persönliche Austausch mit Menschen. Wir wollen ja grundsätzlich Menschen zusammenbringen und sie ausbilden. Das geht auch durch digitale Arbeitsprozesse und Calls, aber wir freuen uns schon darauf, wenn wir auch vor Ort wieder mehr aktiv sein können. Wir werden aber nichtsdestotrotz vermehrt auf digitale, blended learning Angebote setzen, die ortsunabhängig funktionieren. So sind wir in der Lage unser Netzwerk schneller zu erweitern und mehr Interessierte für unsere Formate gewinnen.
Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?
Oliver Hanisch: Der Plan für die zweite Jahreshälfte 2020 war, unsere Angebote um eine digitale Plattform, inhaltlich mit open-source Ansatz, zu erweitern. Diese Initiative haben wir vorgezogen und sie bereits gelauncht. Nach kurzer Zeit haben wir erste Programme rein digital durchgeführt.
Zudem haben wir unsere Community-Aktivitäten auf virtuelle Meetups umgestellt, um weiterhin mit der Community in Kontakt zu bleiben.
Fokussiert haben wir zudem auch den teaminternen Austausch und Teamspirit. Wir haben Lösungen gefunden, unser “Daily” digital aufzusetzen, nutzen virtuelle Whiteboards und Kollaborationstools für Workshops, sehen uns täglich und sind noch produktiver geworden. Das Onboarding von neuen Teammitgliedern war digital noch ungewohnt, hat aber gut geklappt.
Wo sehen Sie in der Krise die Chance?
Oliver Hanisch: Aus den ersten virtuellen Workshops und Events haben wir viele Learnings ziehen können. Unsere Community ist gewachsen und wir konnten neue Zielgruppen aktiv einbinden. In den letzten Monaten konnten wir testen, welche Skills und Methoden sich problemlos auch digital vermitteln lassen. Das wird den zukünftigen Mix unserer Arbeitsmethoden weiter stärken.
Uns ist jetzt schon klar, dass wir das Rad nach der “Krise” nicht mehr zurückdrehen. Die Mischung aus blended-learning Formaten und verschiedenen Präsenz-Workshops wird eine gute Lösung für uns sein. Innovative und nachhaltige Lösungen sind gefragter denn je.
CAMPUS FOUNDERS – wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Oliver Hanisch: In fünf Jahren sind die Campus Founders eine Organisation, die jeder und jede in der Startup-Branche in Europa kennt. Unsere Gründer*innen werden eine hohe Wertschätzung erfahren, da sie durch ihre Haltung und ihre Unternehmen einen Mehrwert für unsere Region und ganz Deutschland liefern.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Oliver Hanisch: “Just do it”! Der erste Schritt ist immer der schwerste. Aber wenn man ihn gegangen ist, wird man sehen, dass die Welt des Entrepreneurship spannend und lehrreich ist. Es gibt Institutionen wie uns, die den Weg begleiten und unterstützen. Solche Angebote sollte man wahrnehmen und sich einfach trauen.
“Lass dir helfen”: Es ist immens wichtig, nicht den Fokus zu verlieren. Lass dich nicht ablenken, sondern mach das, was dich antreibt. Alles wirst du nicht alleine schaffen, daher suche dir die besten Partner.
Und der dritte Tipp: Finde den Product-Market-Fit für dein Produkt! Achte immer darauf, was der Kunde wirklich braucht und wofür er Geld ausgeben wird. Finde den richtigen Need im Markt und teste, teste, teste!
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Wir bedanken uns bei Oliver Hanisch das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder