Donnerstag, Mai 2, 2024
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Das Team spielt immer die entscheidende Rolle

CEEZERs digitale Plattform ermöglicht es Unternehmen verifizierte Carbon Credits direkt von den Projektentwicklern weltweit zu erwerben

Stellen Sie sich und das Startup CEEZER doch kurz unseren Lesern vor!

CEEZER ist eine digitale Plattform, die es Unternehmen und verifizierten Entwickler:innen von Klimaschutzprojekten ermöglicht, direkt miteinander in Verbindung zu treten. Unser Ziel ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, effizient zu kompensieren, indem sie hochwertige Credits für die Vermeidung und Entnahme von CO2 erwerben. Ich bin Magnus Drewelies, Gründer und CEO von CEEZER.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Die Inspiration für CEEZER entstand bei einer Exkursion im Jahr 2015 nach Madagaskar. Dort besuchte ich ein Mangroven-Projekt und wurde von der beeindruckenden wissenschaftlichen Expertise vor Ort überrascht. Diese Erfahrung stand im starken Kontrast zu meinem bisherigen Wissen über den CO2-Markt.

In den folgenden Jahren wurde die Notwendigkeit von Carbon Credits zur langfristigen Erreichung der Netto-Null-Ziele immer deutlicher. In dem fragmentierten und undurchsichtigen Markt blieb es  eine Herausforderung, Credits mit maximaler Klimawirkung zu identifizieren und zu beschaffen. Traditionelle Anbieter konnten da in meinen Augen nur bedingt helfen. Mit CEEZER war es daher mein Ziel, eine datengetriebene und professionelle Lösung zu schaffen, die maximale Klimawirkung zum richtigen Preis direkt von der Quelle zu erwerben.

Welche Vision steckt hinter CEEZER?

Unser Ziel ist es, die weltweit führende Infrastruktur für freiwillige Investitionen in höchstwirksame Klimaschutzmaßnahmen zu bieten und somit aktiv die Folgen des Klimawandels zu stoppen. Aktuell ist CO2 dabei sicherlich das erstmal dringlichste Thema, und Credits der etablierteste Weg, zu investieren. Wir erweitern jedoch kontinuierlich Kategorien und Investitionsmöglichkeiten auf unserer Plattform.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

CEEZER ist seit “Tag eins” durch Venture Capital finanziert. Das hat uns einen schnellen Start ermöglicht. Bereits sechs Monate nach unserer Gründung konnten wir erfolgreich unsere zweite Finanzierungsrunde abschließen. Zwei Dinge waren am Anfang jedoch trotz starker Partner herausfordernd:

Erstens ist der Markt vergleichsweise neu und viele Unternehmen stehen noch am Anfang. Das bedeutet, dass wir Wege finden mussten, unseren Kund:innen Entscheidungen, die mit großer Unsicherheit verbunden sind, schnell verständlich zu machen, ohne die Komplexität des Marktes zu stark zu vereinfachen. Das war und ist ein stetiger Balanceakt.

Zweitens gibt es im Vergleich zu anderen Branchen wenige Expert:innen, die auf langjährige Erfahrung im Markt zurückblicken. Das machte den Teamaufbau nicht einfach. Wir sind froh, dass wir heute führende Expert:innen mit langjähriger Erfahrung an Bord haben.

Wer ist die Zielgruppe von CEEZER?

Unsere primäre Zielgruppe auf der Käuferseite sind große, internationale Unternehmen, die sich ambitionierte Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und Netto-Null-Emissionen gesetzt haben. Diese Unternehmen verfolgen in der Regel eine umfassende Strategie zur Reduzierung ihrer internen Emissionen und haben erkannt, dass der Erwerb von wirksamen Carbon Credits eine unerlässliche Komponente zur schnellen Erreichung ihrer Ziele darstellt.

Auf der Verkäuferseite arbeiten wir mit renommierten Projektentwickler:innen sowie neuen Akteur:innen im Bereich der CO2-Entnahme zusammen. Die Partner:innen verfügen entweder über Zertifizierungen von den üblichen Standards wie dem Gold Standard, Verra, Puro oder PlanVivo, oder sind gerade dabei, neue Technologien zu skalieren.

Wie funktioniert CEEZER? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Kern fungiert CEEZER als Marktplatz, der es Unternehmen ermöglicht, verifizierte Carbon Credits direkt von den Projektentwicklern weltweit zu erwerben. Unser Ansatz besteht darin, basierend auf aktuellen Preis- und Volumendaten zu jedem Zeitpunkt die größtmögliche Klimawirkung zu erzielen. 

Ein Vorteil unseres Modells ist, dass keine versteckten Margen oder Gebühren anfallen, die bei traditionellen Anbietern oft das Vielfache des Carbon Credit Preises ausmachen. Gleichzeitig nehmen wir die gesamte Komplexität aus dem Beschaffungsprozess. Durch die Automatisierung der Transaktionsabwicklung können sich Käufer:innen auf die beste Wirkung zum besten Preis konzentrieren, ohne dass operative Herausforderungen gegen Qualitätsanforderungen abgewogen werden müssen. Darüber hinaus bieten wir durch unser Produkt auch nach der ersten Beschaffung eine einzigartige Lösung, um langfristige Planung und Überwachung von Carbon Credit Portfolios zu ermöglichen.

CEEZER, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Ambition ist, Klimainvestitionen möglichst wirksam zu machen. Der Bedarf ist enorm – gemäß den Modellen der Internationalen Energieagentur werden bis 2035 viele Billionen Dollar benötigt, um die notwendige Umstrukturierung der globalen Wirtschaft umzusetzen. Ein großer Teil dieser Investitionen wird aus dem Privatsektor kommen müssen. Doch gerade für den ist das Thema noch recht neu. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren die führende Infrastruktur für einen bedeutenden Teil dieser Investitionen zur Verfügung zu stellen.

Wir arbeiten darauf hin, dass große Unternehmen mit CEEZER ihre CO2-Investitionen langfristig mit der gleichen Professionalität und Rationalität verwalten können wie heute ihre Finanzen oder Rohstoffe. Um das in der richtigen Größenordnung zu tun, reicht es nicht nur, mit deutschen und europäischen Unternehmen zusammenzuarbeiten, sondern weltweit tätig zu sein. Auch sehen wir das Thema CO2 langfristig nicht als isolierte Herausforderung. Schon heute testen wir erste Lösungen für andere “Environmental Commodities” wie Biodiversität und Plastikverschmutzung und erweitern kontinuierlich unser Portfolio.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Das Team spielt immer die entscheidende Rolle. Die Vielzahl von Fähigkeiten, Erfahrungen und Perspektiven in einem diversen Team schaffen Resilienz und sorgen am Ende für die besten Ideen. Und das ist gerade am Anfang entscheidend, um auch schwierige Probleme zu lösen und kontinuierlich innovative Ansätze zu entwickeln. 

Zweitens: Denkt über Investor:innen nicht nur als finanzielle Partner nach, sondern als echte Begleiter. Wir haben eine gute Balance an unterschiedlichen Schwerpunkten auf der Investor:innenseite. Wie beim Team bringt auch die Vielfalt oft einen riesigen Vorteil. 

Drittens: Schnelle und durchdachte Umsetzung ist oft wichtiger als die endlose Suche nach dem perfekten Problem oder der perfekten Lösung. Die Realität ist, dass sich gerade in unserem noch jungen Bereich der Markt ständig verändert und man nur mit schnellem “Zug zum Tor” überhaupt die Möglichkeit bekommt, neue Ideen ausprobieren zu können.

Wir bedanken uns bei Magnus Drewelies für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.

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