Charge Amps intelligente, nachhaltige, nutzerfreundliche und hochmoderne Ladelösungen für Elektroautos
Stellen Sie sich und das Startup Charge Amps doch kurz unseren Lesern vor!
Gerne. Ich bin Gründer und CTO von Charge Amps, das ich 2012 ins Leben gerufen habe. Charge Amps ist ein Green-Tech-Unternehmen, das intelligente und nachhaltige E-Auto-Ladelösungen für Haushalte, Büros und öffentliche Einrichtungen entwickelt. Wir möchten das Leben von E-Auto-Besitzern einfacher und angenehmer machen, eine emissionsfreie Zukunft ermöglichen und die Lücke füllen, die die öffentliche Ladeinfrastruktur hinterlässt.
Unseren Hauptsitz haben wir in Schweden, sind aber auch in Norwegen und Deutschland mit einem Team direkt vor Ort. Mit unserem CEO Anders Bergtoft arbeiten wir derzeit daran, unser Unternehmen im Jahr 2022 an die Börse zu bringen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Ich habe mir schon recht früh, im Jahr 2012, ein Elektroauto gekauft. Das war für mich eine aufregende Anschaffung, weil ich meine Umweltbelastung reduzieren konnte. Auch war ich fasziniert davon, ein echtes Hightech-Auto zu fahren.
Leider war es mit dem Nervenkitzel vorbei, sobald es zum Aufladen meines Autos kam. Die damals verfügbaren Ladelösungen waren nicht annähernd so smart oder nachhaltig konzipiert wie das Auto, das ich gekauft hatte. Das nahm dem Ganzen dann etwas den Zauber.
Glücklicherweise verwandelten sich Enttäuschung und Frustration bald in Inspiration, und ich beschloss, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, um die von mir gewünschte Ladeausrüstung zu entwickeln. Als Erstes wollte ich ein intelligentes, leichtes und gut designtes Ladekabel herstellen, das auch dem rauen Winterwetter in meiner schwedischen Heimat standhält. Anfangs war ich mir nicht sicher, wo ich beginnen sollte, aber dann, an meinem Küchentisch in Sollentuna, begann die Reise von Charge Amps. Eines führte zum anderen und bald produzierte und verkaufte ich unser erstes Produkt.
Nach einer Weile erkannte ich das riesige Potenzial in dem, was als Hobbyprojekt begonnen hatte. Ich beschloss, mich mit Boel Rydenå-Swartling zusammenzutun. Sie hatte viel mehr Erfahrung im Aufbau von Unternehmen als ich. Gemeinsam konnten wir dann den Grundstein für das Unternehmen legen, das Charge Amps heute ist.
Im Laufe der Zeit haben wir unsere Produktpalette so erweitert, dass sie alles umfasst, was für das intelligente und bequeme Laden erforderlich ist. Wir haben das Team auf mehr als 80 Mitarbeiter vergrößert, uns vom Startup zum Scale-up entwickelt und verkaufen unsere Produkte jetzt in 15 Märkten – wobei Deutschland einer unserer jüngsten und aufregendsten Markteintritte ist!
Welche Vision steckt hinter Charge Amps?
Die Vision hinter Charge Amps war es schon immer, den Kunden das zu bieten, was sie tatsächlich wollen und brauchen. In unserem Fall ist das die perfekte Kombination aus Software, Hardware und Design, wobei unsere Ladelösungen nicht nur intelligent und einfach zu bedienen, sondern auch nachhaltig und schön gestaltet sind.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größten Hürden erlebte ich definitiv am Anfang, als ich allein daran arbeitete, ein ziemlich komplexes Stück Technik zu entwickeln. Ich habe Fehler gemacht und musste mehrfach von vorne anfangen. Aber das Durchhalten hat sich gelohnt, denn der Moment, als ich merkte, dass mein erstes Ladekabel tatsächlich so funktionierte, wie ich es wollte, und dann, als sich herausstellte, dass die Leute sogar bereit waren, dafür zu bezahlen, war unschlagbar.
Zur Finanzierung: Bereits 2015 hatten wir das Glück, Unterstützung von OK ekonomisk förening zu bekommen, um unser Unternehmen auf die nächste Stufe zu bringen. OK ekonomisk förening ist auch heute noch ein Investor. Sie haben sich für uns entschieden, weil sie an unsere Mission glaubten und das enorme Marktpotenzial im Bereich der Elektrofahrzeuge früh erkannt haben. Seitdem haben wir weitere Finanzmittel von den derzeitigen Anteilseignern Skellefteå Kraft und zuletzt von der Swedbank Robur erhalten. Mit unserem starken Business Case und einer klaren Vision ist es uns von Anfang an gelungen, Investoren an Bord zu holen und zu halten.
Wer ist die Zielgruppe von Charge Amps?
Unsere primären Endverbraucher sind Hausbesitzer, Büros und halböffentliche Räume. Aber wir sind ein B2B-Unternehmen und arbeiten daher mit einem exzellenten Netzwerk von Distributoren und Wiederverkäufern in allen Märkten zusammen. Das ist auch in Deutschland so, um Charge Amps bekannter zu machen. Hinzu kommen jetzt mehrere lokale Partner, die unsere Produkte vertreiben wollen. Es ist großartig zu sehen, dass es in Deutschland eine so fantastische Nachfrage auf das gibt, was wir tun.
Wie funktioniert Charge Amps? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Alle unsere Produkte bieten eine einzigartige Kombination aus Hardware, Software und Design, um das Laden von Elektrofahrzeugen problemlos, nachhaltig und elegant zu gestalten. Wir stellen intelligente AC-Ladestationen, Kabel sowie eine spezielle Cloud-Software und App her. Im Grunde also alles, was man braucht, um beim Laden von Elektrofahrzeugen die bestmöglichen Erfahrungen zu machen.
Unsere Produkte werden in Schweden aus recyceltem Aluminium hergestellt. Für Viele ist unser High-End-Design wichtig, das vom ehemaligen Koenigsegg Design Director Joachim Nordwall entwickelt wurde. Außerdem sind unsere Produkte so konzipiert, dass sie allen Klimazonen und Wetterbedingungen standhalten.
Durch Funktionen, wie den dynamischen Lastausgleich, der von unserem intelligenten Stromüberwachungssystem Amp Guard gesteuert wird, und das intelligente Laden, das mithilfe unserer Charge Amps Cloud Plattform und App gemanagt wird, können wir den Endverbrauchern helfen, die Auswirkungen auf das Stromnetz zu minimieren. Gleichzeitig halten wir die Kosten niedrig und gestalten das Laden so effizient wie möglich.
Charge Amps, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Bereits in diesem Jahr haben wir enorme Fortschritte gemacht und unsere europäische Präsens weiter ausgebaut. In diesem Jahr wird Deutschland einer unserer wichtigsten Märkte sein. In fünf Jahren werden wir nicht nur in unseren derzeitigen Schlüsselmärkten in Europa gewachsen sein, sondern auch darüber hinaus. Wir haben einige bahnbrechende Produkteinführungen in der Pipeline, die wir sicher bis dahin auf den Markt gebracht haben.
Unsere Endkunden standen schon immer im Mittelpunkt unserer Produkt- und Geschäftsentwicklung. Das wird sich auch in fünf Jahren nicht ändern. Eigentlich nie. Deshalb ist es besonders spannend, dass wir für nächstes Jahr den Börsengang planen. Unsere Kunden haben dann als Aktionäre noch größere Möglichkeiten, die Zukunft unseres Unternehmens mitzugestalten.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Durchhalten – das Gründerleben mag glamourös und aufregend klingen, aber ich kann Ihnen versichern, dass selbst die Elon Musks und Mark Zuckerbergs dieser Welt die Schattenseiten des Unternehmertums erlebt haben. Die Gründung und das Wachstum eines Unternehmens sind hart und es wird Zeiten geben, in denen Sie das Gefühl haben, aufgeben zu müssen. Aber die Fähigkeit durchzuhalten wird eines Ihrer wertvollsten Güter auf Ihrer unternehmerischen Reise sein. Wenn Sie nicht an sich selbst und Ihre Mission glauben, warum sollte dann jemand anderes dabeibleiben?
Machen Sie nicht alles alleine – als Gründer müssen Sie oft viele verschiedene Rollen innerhalb Ihres Unternehmens übernehmen, damit es funktioniert. Am Anfang werden Sie an einem Tag an Ihrem Produkt arbeiten, am nächsten im Vertrieb und Marketing – und zwischendurch als Reinigungskraft im Büro. Holen Sie sich so früh wie möglich kluge Leute, die Ihnen helfen. In meinem Fall hat die Zusammenarbeit mit meiner Mitgründerin Boel meinem Ein-Mann-Unternehmen schon früh so viel Fachwissen eingebracht, dass wir schon bald nach ihrem Einstieg große Sprünge nach vorne machen konnten. Das Hinzufügen von Kernfunktionen wie Vertrieb, Marketing und R&D-Teams hat mir geholfen, mich wieder auf die Dinge zu konzentrieren, die ich am besten kann, was in meinem Fall unsere Technologie und unser Produkt war.
Das Timing macht 50 % des Erfolgs aus.
Ich glaube fest daran, dass mit dem richtigen Timing jede gute Idee in ein wirklich erfolgreiches Unternehmen verwandelt werden kann. Es gehört eine große Portion Glück dazu, genau zu wissen, wann man etwas auf den Markt bringen muss, aber eine kluge Recherche ist trotzdem sinnvoll. Sie sollten so gut wie möglich versuchen zu ermitteln, wie sich die Welt in den nächsten 5, 10 oder sogar 15 Jahren verändern wird, und sich dann rückwärts vorarbeiten, um herauszufinden, ob Ihr Business Case in diese Zukunft passt und das Potenzial hat, als Teil dieser Zukunft zu wachsen.
Wir bedanken uns bei Fredrik Jonsson für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder