CI HUB Plug-In-Plattform für Adobe- und Microsoft-Produkte
Stellen Sie sich und das Startup CI HUB doch kurz unseren Lesern vor.
CI HUB – das sind im Wesentlichen wir drei Gründer: Neben mir als CEO noch Jörg Seidler (COO) und Jasper Ulrich (CTO). Gemeinsam treiben wir mit unserem Produkt die Automatisierung im Marketing voran.
Zum Hintergrund: Alleine in Deutschland geben Unternehmen jährlich rund drei Milliarden Euro für sich wiederholende, manuelle Tätigkeiten bei der Erstellung von Marketingmaterialien aus. Das sind solche Tätigkeiten, die nachweislich nicht dazu beitragen, dass Werbung oder Kommunikation erfolgreicher wird – aus unserer Sicht eine irrsinnige Verschwendung.
CI HUB – als Plug-In-Plattform für Adobe- und Microsoft-Produkte – macht viele der bisher manuellen Schritte überflüssig und hilft so Anwendern, ihre Arbeit zu vereinfachen, wiederholende Tätigkeiten zu vermeiden und damit mehr Zeit für Kreativität zu haben.
Vor der Gründung von CI HUB haben wir den Markt sehr genau analysiert, um mit unserer Lösung einen klar abgegrenzten und hoch skalierbaren Marktbereich zu besetzen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Nun für mich persönlich war das einfach. Schon mit 21 Jahren war ich Unternehmer. Nach meinem Praktikum hatte ich die Chance, bei einem damals kleinen Softwarehersteller in die Geschäftsleitung zu gehen und bin dann ein Jahr später Gesellschafter geworden. Seitdem war ich nie mehr Angestellter – ohne auch Gesellschafter zu sein. Zudem bin ich selbst schon Wiederholungs-Gründer: Mein vorheriges Start-up – ein führender Anbieter von Brand Management Software – habe ich vor einigen Jahren an einen französischen DAM-Hersteller verkauft.
Meine beiden Partner – Jörg Seidler und Jasper Ullrich – bauen auf eine fast 20-jährige Marktexpertise auf und arbeiten bereits seit etlichen Jahren mit mir zusammen. Wir kennen und schätzen uns. Dabei zeichnet sich Jasper Ullrich vor allem durch sein Know-how im Bereich der Automatisierung aus, die er schon bei meinem vorherigen Startup iBrams einbrachte. Er weiß, wie man Funktionen für regelbasiertes Layout baut, weil er für Adobe InDesign jede der möglichen Kundenanforderungen schon gesehen und vieles davon realisiert hat.
Und Jörg Seidler setzt bereits seit vielen Jahren erfolgreich Projekte in komplexen Strukturen um – für Kunden wie Apple, Daimler und die Deutsche Bahn. Er kennt die Anforderungen großer und kleiner Unternehmen sehr genau. Das ist eine tolle Grundlage, auf der wir aufbauen und die auch von den Investoren honoriert wird.
Ein eigenes Unternehmen, wenn man es richtig aufbaut und führt, ist noch immer eine der besten Möglichkeiten, langfristig eine Idee umzusetzen. Ich – und meine Kompagnons werden mir sicherlich Recht geben – finde es wichtig, Verantwortung zu übernehmen und Dinge gestalten zu können. Es ist oft nicht einfach, gerade am Anfang eines Unternehmens, oder auch wenn es mal nicht so läuft, wie es soll. Und glauben Sie mir, es war nicht immer einfach, oft habe ich nicht gut geschlafen. Dennoch möchte ich diese Intensität nicht mehr missen.
Wie funktioniert CI HUB, wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Mehr als ein Drittel der Zeit von Gestaltern, Agentur- oder Sales-Mitarbeitern, die beispielsweise eine PowerPoint-Präsentation erstellen, wird mit dem Suchen und Auswählen der aktuellsten Vorlage und den dazu freigegebenen Bildern und Inhalten verschwendet.
Bislang gab es nur Lösungen, die eine Quelle in einem Service zur Verfügung gestellt haben. Bei mehreren Quellen waren das dann Lösungen, die alle unterschiedlich funktionierten und oft nur sehr wenige Funktionen abgedeckt haben.
Mit CI HUB führen wir die Inhalte unterschiedlicher Quellen zusammen – und das systemübergreifend: einerseits bei den Datenquellen, andererseits auch in der Arbeitsumgebung. Denn die Anwender im Unternehmen oder in einer Agentur können mit CI HUB auf alle bereitgestellten Inhalte über ein einheitliches Frontend zugreifen, das sich in jede Arbeitsumgebung integrieren lässt – gleich ob in Adobe-Programmen wie Photoshop, InDesign, Illustrator oder Premiere Pro oder in Microsoft PowerPoint. Im Ergebnis bleibt also der Anwender in seiner präferierten Arbeitsumgebung und erhält automatisch die aktuellsten und freigegebenen Inhalte, die er für seine Aufgabe benötigt.
Anstatt dass der Anwender wie bisher unterschiedliche Systeme einsetzt und zwischen diesen hin- und herspringt, macht CI HUB diese Arbeit und unterstützt ihn, indem es eine universelle Sicht auf verschiedene Datenquellen liefert.
Wer ist die Zielgruppe von CI HUB?
Mit CI HUB adressieren wir all diejenigen, die Marketingmaterialen CI-gerecht erstellen wollen – und zwar einfach, mit Spaß an der Sache und kostengünstig: Mitarbeiter in Unternehmen ebenso wie in Agenturen oder Freelancer.
Welche Vision steckt hinter CI HUB?
Im Marketing zeichnet sich gerade die nächste industrielle Revolution ab, die wir mitgestalten wollen. Und die Durchdringung von systemischen Lösungen ist nur der Anfang. Es ist wichtig, sich als Plattform frühzeitig zu etablieren. Daran arbeiten wir – täglich mit voller Kraft.
Marketing Automatisierung und MarTech ist ein attraktiver globaler Markt. Hier werden wir mit CI HUB in Zukunft eine Rolle spielen.
Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir hatten uns zwei Jahre gegeben, um nachzudenken, zu forschen und eine Version 1 unserer heutigen Lösung zu bauen. Das war für uns nicht immer leicht, da wir in dieser Zeit von eigenen Rücklagen leben mussten. Ein wichtiger Schritt für uns war die erste Finanzierung durch Investoren vor einigen Wochen. Sie erlaubt uns nun ein schnelleres Agieren: So werden wir beispielsweise unsere Plug-Ins für die Microsoft-Welt bereits im zweiten Quartal und nicht erst Ende 2020 einführen können. Darüber hinaus werden wir die Mittel nutzen, um unsere Plattform weiter zu verbreiten und neue Systeme und Partner einzubinden. Nützlich ist auch das Netzwerk der Investoren, das uns beim Recruiting helfen wird.
Für uns war es von Anfang an sehr wichtig, dass wir potenzielle Kunden und User in die Entwicklung einbinden. Denn wir wollten möglichst viel Feedback haben und sehen, welche Funktionen für die Kunden und User den höchsten Wert haben. Dazu haben wir Umfragen gestartet und Beta-Tester eingeladen. Nun wissen wir, wo wir noch etwas verbessern können.
CI HUB, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren wird CI HUB der Standard sein, wenn es darum geht, „In-App“ für die Unterstützung von Arbeitsprozessen zu nutzen. Wir werden mehr als eine Million aktive Nutzer aus allen Bereichen der kreativen Prozesse haben, die durch uns einen einfachen Zugang zu ihren Vorlagen, Bildern, Videos und Texten bekommen, zudem aber auch die automatischen Funktionen nutzen werden. So können sie im Ergebnis leicht eine CI-gerechte und für die jeweilige Zielgruppe optimierte Kommunikation erstellen.
Indem CI HUB sich wiederholende und zeitraubende Arbeiten überflüssig macht, stärken wir die kreativen Kräfte – beim einzelnen Mitarbeiter und damit im gesamten Unternehmen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Lege deine Eitelkeiten ab und verzichte auf Statussymbole. Es geht nur um deine Kunden und dein Produkt. Kein Produkt wird besser, nur weil dein Büro schick eingerichtet ist.
Ein Team leistet mehr, wenn es sieht, dass die Gründer dem Produkt und den Kunden gegenüber voll committed sind. Gib ihnen jeden Tag einen Grund, dir zu vertrauen und handele als Vorbild.
Vergiss deine Marke nicht. In all den Kommunikationskanälen und in den Millionen von Botschaften, die deine Kunden täglich wahrnehmen, hat eine gut gepflegte Marke eine große Strahlkraft. Gründer denken auch immer an Investoren, an die nächste Round und an den Exit. Eine starke Marke ist in diesem Kontext ein wichtiger Wert.
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Wir bedanken uns bei Andreas Michalski für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder