Sonntag, Dezember 15, 2024
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Spring ins kalte Wasser – immer und immer wieder

Die Gründer von CityRiddler, interessenbasierte Städtetouren mit interaktiven Rätseln , waren in 2 Minuten 2 Millionen

Stellen Sie sich und das Startup CityRiddler doch kurz vor!

Wir sind Tanja, Lukas, Anna und Deivis von CityRiddler  –  ein Traveltech Startup mit Sitz in Wien. Mit der CityRiddler-App bieten wir interessenbasierte Städtetouren mit interaktiven Rätseln. Auf Basis von ausgewählten Interessen, Zeit, Ort und Schwierigkeitslevel wird eine individualisierte Rätsel-Tour erstellt. Wir bauen derzeit eine internationale Creator-Community auf, mit der wir in den nächsten Jahren sämtliche europäische Großstädte erschließen möchten.

Wie ist die Idee zu CityRiddler entstanden?

Als leidenschaftliche Reisende und Rätsler:innen, kam die Idee schon öfter bei Städtetrips auf, als wir auf das größtenteils unflexible Angebot in Städten stießen. Den Startort zu einer gewissen Zeit mit einer Menschentraube aufzusuchen, um gemeinsam eine Stadt zu erkunden, hat für uns keinen Charme mehr, besonders jetzt in Zeiten von Corona. Daher erkunden wir meist die Stadt auf eigene Faust. Doch die Recherche für einen Städtetrip kann sehr aufwendig sein und die meisten Infos vergisst man spätestens bei der Abreise wieder. Daher finden wir Rätsel- und Augmented Reality-Komponenten sehr gut geeignet, um selbst Informationen an Orten zu finden und dadurch nicht nur Fakten, sondern auch Erinnerungen zu schaffen.

Wir haben uns Ende September 2020 im Zuge des Extended Studies on Innovation des i²c an der TU Wien kennengelernt. Wir hatten ähnliche Ideen, die wir kombinierten und aus denen später CityRiddler entstand. 

Welche Vision steckt hinter CityRiddler?

Wenn man reist, lernt man nicht nur neue Orte, sondern auch andere Lebens- und Denkweisen, also neue Kulturen kennen. Und wenn man neue Kulturen trifft, lernt man, dass alles mehr als eine Perspektive hat und wir viel voneinander lernen können. 

Darauf basiert unsere Vision: Wir glauben, dass die Erkundung von Städten dazu beiträgt, andere Kulturen zu verstehen und eine offene, integrative Denkweise zu entwickeln. 

Dabei ist uns wichtig, nicht die abgetretenen Pfade entlang der Hauptattraktionen zu verfolgen, sondern versteckte Schätze sichtbar zu machen, wie besondere Orte, Geschichten oder Projekte. Durch die Interaktion mit der Stadt durch Rätseln und Augmented Reality-Komponenten verfolgen wir das Ziel, Erinnerungen zu schaffen. 

Wer ist die Zielgruppe von CityRiddler?

CityRiddler ist eine App für Entdecker:innen und Kreative. Abenteurer:innen, die es lieben, Städte auf eine andere Art zu entdecken. Zusätzlich kann jede:r bei uns selbst Rätsel erstellen und die schönsten und versteckten Schätze der eigenen Stadt zeigen. 

Ursprünglich haben wir CityRiddler für junge Reisende entwickelt. In unseren Tests hat sich gezeigt, dass auch Einheimische von Klein bis Groß viel Freude daran haben, die eigene Stadt auf eine andere Art zu erkunden  –  interessenbasiert, flexibel und individuell. Auch für Schulklassen und Teambuilding Events sind wir auf großes Interesse für CityRiddler gestoßen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?

Wir haben im Juni 2021 beim TU Wien i²c Demo Day unsere Idee gepitcht und eine Wildcard zur Teilnahme an der Show gewonnen. Da unser Produkt marketing intensiv ist und wir auf der Suche nach einem Investment sind, haben wir trotz der frühen Entwicklungsphase unsere Chance genutzt, unser Produkt in der PULS 4-Show vorzustellen. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Für die Vorbereitung auf die Sendung hatten wir alle Hände voll zu tun, von der intensiven Vorbereitung des Pitches, über ein Studiorätsel, bis hin zur Dekoration und die App selbst. Es war eine stressige und aufregende Zeit, die viel Fokus, Priorisierung und Disziplin forderte. 

CityRiddler Team (c) CityRiddler GmbH

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Als wir erfahren haben, dass wir bei der PULS 4 Start-Up-Show dabei sind, sind wir aus allen Wolken gefallen. Die Chance durch unsere Teilnahme bei „2 Minuten 2 Millionen“ nicht nur vor die Investor:innen, sondern auch vor die Zuseher:innen zu treten, ist gerade für uns als B2C Produkt sehr wertvoll.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf CityRiddler aufmerksam werden?

Die Aufmerksamkeit und Anfragen im Vorfeld und nach der PULS 4-Show waren riesig. Wir bekamen einige Anfragen von interessierten Rätselersteller:innen, die Teil unserer Community werden möchten. Auch die Downloadzahlen und Newsletteranmeldungen waren überwältigend, wir freuen uns sehr über das große Interesse an CityRiddler. Jetzt heißt es, den starken Rückenwind gut zu nutzen.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Bei der Auswahl einer Investorin oder eines Investors ist uns vor allem die strategische Unterstützung wichtig, um uns für die nächsten Investmentrunden gut aufzustellen. Die Erfahrung mit Software-Produkten und internationalen Marketing und Vertrieb von Apps würde uns sehr gut unterstützen. Daher hatten wir Felix Ohswald als Investor im Fokus. Mit GoStudent hat er viel Erfahrung mit einem internationalen Startup im B2C Bereich. Weiters ist Philipp Maderthaner mit seiner langjährigen Marketingerfahrung ebenfalls ein interessanter Investor für uns.

Wie ging es nach der Sendung weiter?

Die Anzahl von Anfragen, Medienberichten und Kundenservice hat sich auf einen Schlag vervielfacht, hier sind wir mit unserem kleinen Team eingedeckt. Einige Anfragen erreichten uns direkt nach der Ausstrahlung. 

CityRiddler, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Erstmal ist das Ziel, uns in Wien zu etablieren, alle Stadtteile abzudecken und eine aktive Rätselersteller:innen-Community aufzubauen. Die nächste Stadt steht bereits fest: Berlin, dort sind wir bereits aktiv, um Rätsel zu erstellen. In 5 Jahren möchten wir in 30 europäischen Städten vertreten sein. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Better 80% done than 100% perfect: Anfangen, rausgehen, schnellstmöglich Hypothesen mit der Zielgruppe testen, Feedback einholen, anpassen und wieder weitermachen.

Fokus, Fokus, und nochmal Fokus: Das Jonglieren zwischen laufend neuen Ideen und Inputs und der tatsächlichen Umsetzung des Produkts benötigen viel Fokussierung und Priorisierung. Lieber eine Idee gut ausbauen und testen, als 10 Ideen gleichzeitig und mit halben Fokus verfolgen.

Spring ins kalte Wasser – immer und immer wieder: Unternehmer:in zu sein heißt für uns neues zu probieren und sich laufend aus der Komfortzone herausbewegen. So schwierig das oftmals scheint, desto spannender sind rückwirkend die Entwicklungssprünge, die man bei sich selbst und im gesamten Team beobachten kann.

Titelbild (c) PULS 4/ Gerry Frank 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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