Freitag, April 19, 2024
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Augen für Förderprogramme offenhalten!

CLEW Snowboard Bindung und Step-in Schnallensystem

Stellen Sie sich und das Startup CLEW doch kurz vor!

Johannes: Wir sind drei Freunde, die wahnsinnig gern snowboarden: Jakob, Matthias und ich. Und zusammen haben wir CLEW gegründet. Jakob und ich sind Maschinenbauer. Wir haben gemeinsam studiert und schon immer gerne nach neuen Lösungen gesucht. Deswegen hatten wir den Schwerpunkt Produktentwicklung in der Uni. Matthias ist unser BWLer. Er hat viele Jahre im Controlling gearbeitet und hat sehr viel Erfahrung im operativen Geschäft. Zu dritt haben wir eine völlig neue Bindung entwickelt. Es ist eine Bindung, die Step-in- und Schnallensystem kombiniert. 

Reinsteigen, einrasten, losfahren – das ist alles. Snowboarder können ihr Board mit unserer Bindung super schnell anschnallen. Kein Hinsetzen mehr, kein ständiges Festzurren. Und das Beste ist, dass jeder Snowboarder dabei seine Lieblings-Softboots behalten kann. Das ist absolut neu. Snowboarder mussten bisher immer Kompromisse machen und damit ist jetzt endlich Schluss.  


Wie ist die Idee zu CLEW entstanden?

Angefangen hat alles an einem Wintertag vor knapp zwei Jahren. In den Bergen lag fantastischer Powder und das Wetter war top. Jakob wollte snowboarden lernen und ich habe ihn mit auf die Piste genommen und ihm alles gezeigt. Jakob ist ein echtes Naturtalent. Er hatte den Dreh extrem schnell raus. Es hat einfach alles gepasst an dem Tag. Naja, fast…

Nur das An- und Abschnallen der Bindungen hat uns beide wahnsinnig genervt. Im Sessellift haben wir dann über die verschiedenen Systeme diskutiert und keine Lösung hat uns hundertprozentig überzeugt. Da haben wir beschlossen, das Problem selbst zu lösen. Wir haben Ideen gesammelt und Entwürfe erstellt. Dabei hat sich eine einfache, aber geniale Idee durchgesetzt: eine Snowboard-Bindung aus zwei Teilen, die Step-in und Schnallensystem kombiniert.

Welche Vision steckt hinter CLEW?

CLEW heißt clever und new. Darum haben wir für unser Startup den Namen CLEW ausgesucht. Für uns verbindet der Name Präzision mit Freiheit und Kreativität mit Style. Genau das wollen wir, das ist unser Ziel.

Wir sind Snowboarder. Wir lieben diese unglaubliche Freiheit, wenn man einfach durch den Schnee gleitet. Du fährst einfach los und fällst in einen Flow, der dich mitreißt. Und dieses Gefühl, diese Freiheit – die wollen wir für alle Snowboarder intensivieren. 

Wer ist die Zielgruppe von CLEW?

Wir haben die Bindung für alle entwickelt. Für jeden, der sich beim Snowboarden nicht aufhalten lassen will, ganz egal ob Anfänger oder Pro. Grundsätzlich finden ja alle Boarder das Schnallen-System gut, weil man damit seinen Halt optimal einstellen und immer nachjustieren kann. Und Step-in macht das An- und Abschnallen unglaublich schnell und einfach. 

Wir haben Prototypen unserer Bindung auf der ISPO 2019 vorgestellt. Alle Snowboarder waren begeistert. „Warum ist nicht schon früher jemand auf die Idee gekommen?“, haben uns wahnsinnig viele gefragt. Und die nächste Frage war gleich: „Wann gibt’s die zu kaufen?“ Das Interesse war und ist von allen Seiten riesig.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Die Redaktion von „Die Höhle der Löwen“ hat uns direkt angefragt. Ein Team aus dem SCE – das ist die Gründungsförderung der Hochschule München – hat sich für DHDL beworben. Wir sind als Startup auch im SCE und darüber wurde die Redaktion auf uns aufmerksam. Die fanden unsere Idee gut und haben vorgeschlagen, dass wir uns bewerben sollten. Diese Chance wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Wir haben unseren Eröffnungs-Pitch einstudiert und geübt. Der Pitch bei DHDL war unser allererster vor Investoren. Natürlich haben wir uns zusammen auch die Folgen der letzten Staffeln angeschaut. Und wir haben recherchiert, welche Fragen uns die Löwen stellen könnten, und uns darauf vorbereitet. Am Abend vor dem Dreh haben wir in unserem Airbnb in Köln noch die letzten Prototypen für die Show montiert. Um Mitternacht waren dann alle Bindungen fertig.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, das es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Wir haben uns wahnsinnig gefreut, als wir die Zusage von VOX bekommen haben. Die Einladung in „Die Höhle der Löwen“ – das ist schon ein starkes Stück. Uns war natürlich klar, dass sich sehr, sehr viele Startups beworben haben. Dass unsere Idee sich hier durchgesetzt hat, sagt ja nichts anderes als: Das Ding hat Potential, richtig groß zu werden.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf CLEW aufmerksam werden?

Schon allein die Möglichkeit, unsere Snowboard-Bindung den Löwen zu präsentieren, ist eine riesige Chance. Und wenn man dann noch daran denkt, dass ein Millionenpublikum unseren Pitch sieht, ist das unglaublich. Snowboarder, die das Anschnallen bisher genauso genervt hat wie uns, werden auf unsere Lösung aufmerksam. Bestimmt schauen auch Händler zu und denken sich: Was für eine geile Idee! Und dann natürlich Startup- und Snowboard-Magazine, überregionale und lokale Presse, Radiosender. Alles zusammen ist ein krasser Turbo für uns.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Wir wussten, dass Frank Thelen ein begeisterter Snowboarder ist. Er weiß also selbst genau, wie nervig das An- und Abschnallen sein kann. Da ist es natürlich cool, wenn wir ihm unsere Lösung präsentieren können. Außerdem haben wir gehofft, dass Georg Kofler bei unserer Show als Löwe dabei ist. Er ist ja an der 21sportsgroup beteiligt, die wiederum Eigentümerin von PlanetSports ist.

CLEW, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren werden wir wie jeden Winter auf der Piste stehen. Nur wird sich die Snowboard-Welt verändert haben. Wir wollen, dass sich unsere Snowboard-Bindung bis dahin etabliert hat. Dass Snowboarder weltweit unser zweiteiliges System nutzen. Und genial wäre es, wenn wir ein oder zwei Profis für die Olympischen Winterspiele 2022 mit CLEW-Bindungen ausstatten würden. 

Der nächste Schritt ist der Verkauf unserer Pre Rider Edition. Das ist unsere erste, streng limitierte Serie und die gibt es ab Dezember in unserem Online-Shop. Außerdem arbeiten wir schon an der nächsten Serie, der CLEW 20 Bindung.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Erstes ist es extrem wichtig, über seine Idee intensiv zu sprechen. Am besten redet man mit Leuten, die zur Zielgruppe gehören. Dadurch haben wir extrem gutes und nützliches Feedback bekommen. Du musst deine Zielgruppe genau kennen, auch wenn du – wie wir – selbst dazu gehörst. Die Gespräche helfen dabei, die eigene Idee reifen zu lassen. Und das sollte man unbedingt tun, vor allem, wenn man ein Patent anmelden möchte. Wir sind so auf weitere Ideen gekommen, auf Features, die unser Produkt am Ende noch besser gemacht haben.

Außerdem sollte man als Gründer die Kosten und Nutzen von Steuer-, Rechts- und Patentanwälten immer genau abwägen und sich im Voraus informieren. Genau abklären, wie hoch die Kosten am Ende sein werden, Stundensätze klären und gegebenenfalls nachverhandeln. Trotzdem sollten Gründer sehr vorsichtig damit sein, rechtliche Fragen oder Fragen zum Patent selbst in die Hand zu nehmen. Das überlässt man lieber erfahrenen Juristen. 

Zum Schluss sollten Gründer die Augen offenhalten nach Förderprogrammen. In Deutschland gibt es viele richtig gute Gründungszentren. Uns hat zum Beispiel das SCE und das EXIST-Gründerstipendium sehr viel weitergebracht. Geld und Zeit sind entscheidend dafür, ob eine Idee ihr Ziel erreicht oder nicht.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Jakob, Matthias und Johannes für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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