Cosonify bieten Musikern audio-visuelle Werkzeuge zum besseren und erfolgreicheren Austausch von Ideen
Stellen Sie sich und Ihr Startup kurz unseren Lesern vor!
Wir sind das Team Cosonify. Wir – das sind Hanna, unsere CTO, die früher unter anderem bei AWS gearbeitet hat und aus Kanada zurück nach Deutschland gekommen ist, um hier in unserem Startup die technische Leitung zu unternehmen. Fabian ist ein erfahrener Webdesigner, der an Online-Medien-Management studiert hat und als Musiker in einer erfolgreichen Band auch wertvolles Wissen aus der Zielindustrie ins Gründerteam einbringt. Das Gründerteam wir abgerundet durch Pascal, einen promovierten Mathematiker, der selbst über 10 Jahre sein eigenes Webdesign-Unternehmen betrieben hat und somit unternehmerische Kompetenzen sowie Erfahrungen in der Umsetzung hochkomplexer Algorithmen mitbringt.
Wir arbeiten daran, Musikschaffenden endlich die Werkzeuge zu geben, die sie sich schon immer wünschen. Als Designer und Entwickler sowie selbst Musiker und leidenschaftliche Musikfans bauen wir Lösungen für die alltäglichen Probleme im kreativen Prozess. Kommunikation ist zum Erschaffen von Kunst jeglicher Form wichtig und genau hier setzen wir an und bieten Musikern audio-visuelle Werkzeuge zum besseren und erfolgreicheren Austausch von Ideen.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Wir haben ungefähr ein halbes Jahr einen sehr erheblichen Anteil unserer Freizeit investiert und die Idee, die uns heute als Team Cosonify antreibt, immer weiter ausgebaut. Zunächst haben wir unser erstes Akzelerator-Programm (die Sandbox an der Hochschule der Medien) durchlaufen und uns entschieden, dass wir sowohl volles Vertrauen in unsere Geschäftsidee und das Geschäftsmodell haben, als auch dazu fähig sind, die Lösung selbst zu bauen.
Uns wurde dadurch auch bewusst, dass wir unser Produkt dadurch beschädigen würden, an diesem Projekt nur in unserer Freizeit zu arbeiten, weil das Projekt schlichtweg mehr Zeit und Aufmerksamkeit verdient und erfordert. Deshalb haben wir uns entschlossen dieses Projekt als Beruf in Vollzeit anzugehen, nach entsprechender Finanzierung gesucht und diese gefunden.
Welche Vision steckt hinter Ihrem Startup?
Für einzelne Schritte im kreativen Prozess, also bei der Herstellung neuer Kunstwerke, gibt es gute Werkzeuge. Das sind Dinge wie Tonstudios und Mikrophone aber auch Software wie Digital Audio Workstations (DAWs). Was allerdings fehlt ist eine Verbindung all dieser Schritte und die damit verbundene Kommunikation. Als Konsequenz erfolgt viel Arbeit auf WhatsApp und per E-Mail, oder es werden Cloud-Speicher genutzt – alles Werkzeuge, die nicht auf Musiker zugeschnitten sind und deshalb sind Missverständnisse (oft in Form sog. künstlerischer Differenzen) vorprogrammiert.
Jeder Musiker und jede Musikerin soll die Gewissheit haben, dass er oder sie bei kollaborativen Projekten nur auf Cosonify gehen muss und genau wissen wird, was der Stand, die Idee hinter und die neuste Version des Songs ist. Wir bieten Musikern und Musikerinnen Informationsaustausch, Übersicht und erfolgreiches Zusammenarbeiten.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine der größten Herausforderungen war unser Antrag auf das EXIST-Stipendium, das uns aktuell die Arbeit in Vollzeit ermöglicht. Es handelt sich dabei um ein wunderbares Programm für Startups, aber als Team, in dem jeder Teilnehmer damals noch einen normalen Beruf hatte, war es damals sehr schwierig den recht aufwendigen Bewerbungsprozess zu leisten. Es hat uns aber auch als Team zusammengeschweißt und die Arbeit war auch für das Startup erforderlich von dem her war es zwar eine große, aber wichtige Herausforderung.
Aktuell ist es die größte Herausforderung objektiv zu bleiben. Jeden Tag Zeit, den man in die Arbeit am Produkt investiert, verliebt man sich mehr in bestimmte Konzepte, die aber nicht zwangsläufig auch unseren Kunden gefallen. Dabei ist es wichtig weiterhin im Auge zu behalten, was sich unsere Kunden wirklich wünschen und nicht das, was wir uns denken, was die Kunden wollen, sollten.
Wer ist die Zielgruppe Ihres Startups?
Unsere Zielkunden sind diejenigen Musiker und Musikerinnen, die kreative an Musik arbeiten, Ideen sammeln und ausarbeiten, viel mit anderen zusammenarbeiten oder schlicht und einfach ihren Prozess auf professionellere Beine stellen wollen.
Wie funktioniert Ihr „Produkt“ oder „Angebot“? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Cosonify bietet Wege Ideen klarer auszuarbeiten und mit anderen zu teilen und dadurch erfolgreicher allein oder mit anderen zusammen zu arbeiten. Ein Beispiel: Ich finde im Song „Soda“ von Nothing But Thieves ab 2:55 die Stimmlage des Sängers sehr interessant. Diese Information erfordert nun, dass du den Streamingdienst deines Vertrauens öffnen musst, das Lied selbst suchen und meinen Kommentar richtig zuordnen musst. Das ist ein Problem, wenn man nur über Text kommuniziert.
Ein simpler Player mit Kommentarfunktion wäre viel angenehmer, weil er den Aufwand das richtige Lied (es gibt ja vielleicht auch Live-Versionen, eine remasterte Version oder Covers) und die richtige Stelle zu finden obsolet machen würde. So werden Ideen leichter verständlich und Zusammenarbeit erfolgreicher.
Wie ist das Feedback?
Wir sammeln auf vielen Kanälen Feedback zu unserem Produkt und nutzen dieses Feedback direkt für die Verbesserung des Produkts. Quasi alles Feedback, das wir zum Status Quo in der Musik Industrie erhalten haben, ist, dass die Probleme, die wir adressieren, für Musiker*innen sehr relevant sind. Die typischen Probleme wie falsch zugeordnetes Feedback, verloren gegangene Ideen oder unübersichtliche Cloud-Speicher sind allgegenwärtig. Was die Lösung dieser Probleme und unsere Ansätze dazu angeht ist das Feedback bisher noch gespalten. Zum einen erkennen viele unserer Nutzer das enorme Potenzial unserer Plattform – es gibt allerdings noch einige Missverständnisse und offene Fragen auf dem Weg zu dem Traumtool, das sich alle Musiker wünschen.
Unsere Nutzerbasis wächst in letzter Zeit kontinuierlich und mit Customer Interviews, Analytics, Umfragen und direktem Nutzerfeedback bemühen wir uns, die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich zu erfassen und zu verstehen, damit sich Cosonify kontinuierlich verbessert.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren soll Cosonify der Standard sein – ein Werkzeug, das für Musiker*innen so natürlich geworden ist, dass sie sich ein Leben ohne diese enorme, alltägliche Erleichterung kaum noch vorstellen können. Ein alltäglicher Begleiter und zuverlässiger Partner, der für alle Musiker*innen da draußen nicht mehr wegzudenken ist und ihnen einfache, erfolgreiche und fröhliche Zusammenarbeit miteinander ermöglicht.
Die erste App, auf die sie morgens schauen, um zu wissen, in welchen Musikprojekten sich etwas getan hat. Der Ort, an dem sie mit anderen Musikern und Musikerinnen kommunizieren und arbeiten – das zu Hause für ihre Musik.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Guter Kontakt zu anderen Startups ist unerlässlich. Die Probleme, mit denen man sich rumschlägt, hatten andere Startups um einen rum auch schon und wissen wahrscheinlich genau, wie man sie angehen und lösen kann, ohne dass man selbst das Rad neu erfinden muss.
2. In der Welt der Startups gibt es sehr viele Religionen wie man ein Startup richtig macht und wie man garantiert scheitert. Vieles davon hat seine Berechtigung und vieles sind gute Denkanstöße, aber uns hat es oft geholfen einen Schritt zurückzugehen und zu sagen „Ok, das ist eine Perspektive, hier sind drei andere. Hier ist ein sinnvoller Mittelweg.“
3. Sport und aktive Ablenkung können die Produktivität speichern. Wenn man gesund und ausgeglichen lebt ist man in der Zeit, in der man arbeitet, produktiver. Es ist also meistens sinnvoller 8 Stunden zu arbeiten und dann eine Stunde laufen zu gehen, als 15 Stunden zu programmieren.
Wir bedanken uns bei Pascal Kraft für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.
Premium Start-up: Cosonify
Kontakt:
Cosonify
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Ansprechpartner: Pascal Kraft