Freitag, Dezember 13, 2024
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Kommt in die Puschen! 

CrimeGames Live Krimispiele durch Bingen

Stellen Sie sich und das Startup CrimeGames doch kurz unseren Lesern vor! 

Ich bin Christian Maidhof, 17 Jahre alt und einer von 3 Gründern des StartUps CrimeGames. CrimeGames bietet Live Krimispiele durch unsere Heimatstadt Bingen an. Ziel ist es, nicht nur die Stadt besser kennen zu lernen, sondern auch mit viel Spaß gemeinsam mit Freunden einen tollen Tag zu verbringen. Für Firmen haben wir eine Variante unserer Tour entwickelt, die mit unserem pädagogischen Konzept gezielt für Teambuilding eingesetzt werden kann. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Das war keine klassische Entscheidung. Zusammen mit meinem Team bin ich da einfach reingeschlittert. Ein Lehrer unserer Schule sprach uns an, ob wir nicht einfach mal eine Schülerfirma gründen möchten. Bei einem Institut in Köln konnten wir so als Schüler relativ risikofrei ein Unternehmen gründen. Warum nicht? – Das war unsere Antwort. Schon vorher waren wir begeisterte Krimispiele Fans. Außerdem sind wir alle sehr heimatverbunden. Da kommt noch hinzu, dass wir alle uns in der Jugendarbeit engagiert haben und dadurch eine grundpädagogische Ausbildung für Schüler gemacht haben. Warum also nicht all das verbinden? Das Live Krimispiel in Bingen war geboren. Durch „einfach Machen“ ist nach und nach der Unternehmer in uns über diverse Umwege gewachsen. 

Welche Vision steckt hinter CrimeGames? 

Frische Luft, gute Gesellschaft und neues erfahren – Das ist das Ziel von CrimeGames. Regionalität gehört bei uns zum Qualitätsversprechen. Unser Ziel ist es, auch in anderen Städten, Musen usw. ein interaktives Angebot für ein besonderes Abenteuer zu schaffen. Denn egal ob Teambuilding oder Fakten, etwas zu Wissen ist das Eine, es zu Erleben ist noch viel mehr! 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Da muss ich schmunzeln, denn davon gab es viele. Man muss bedenken, dass wir uns aus einer Schüler Arbeitsgemeinschaft entwickelt haben und innerhalb kurzer Zeit für unsere Verhältnisse große Sprünge gemacht haben. Wir hatten zu Beginn keinen Businessplan oder sowas, sondern haben einfach losgelegt. Das Spiel war vor 2 Jahren auf einer Cloud und man musste mit Links arbeiten. Nach und nach haben wir dann unsere Webseite aufgebaut, diverse eigene Software programmiert und vielfältige Gimmicks wie unser nachgebautes Onlinebanking, die simulierte Zulassungsstelle usw. designt und umgesetzt. 

Auch die Webseite erhielt einen immer professionelleren Look. Herausforderungen waren hier unsere mangelnde Erfahrung, Programmiersprachen lernen, Testrunden durchführen etc. Dann gab es im März diesen Jahres die rückblickend alles entscheidende E-Mail: Susanne von StartUp Teens schrieb mich an, ob wir nicht bei dem StartUp Teens Wettbewerb mitmachen möchten. Auch hier wieder: Warum nicht? Susanne bot uns auch einen ehrenamtlichen Mentor an. Auch hier: Warum nicht?

Mit Dr. Bianca Schmitz bekamen wir nun das erste mal eine für uns sehr erfahrene Gesprächspartnerin.

Gemeinsam sortierten wir unsere Ideen zu einem Businessplan, einem Konzept usw. Wir qualifizierten uns nach dieser sehr stressigen Zeit (wir hatten nur 2 Wochen Zeit, einen Businessplan zu schreiben und unser Pitchvideo zu drehen) zum Bundesfinale und lernten die SimpleClub Gründer und viele interessante Unternehmer persönlich kennen.

Der Businessplan und das Pitchvideo waren für uns die ersten wirklich großen Herausforderungen, da wir bisher noch nie unsere Gedanken und die Unternehmenskommunikation zu Papier gebracht hatten. Wir kannten uns nicht aus, was DIE Unternehmer hören wollten. Wir haben in dieser kurzen Zeit weitaus mehr Erfahrungen gesammelt als in einem ganzen Schuljahr. 

Ich bin mir sicher, wenn du mich nächstes Jahr nach der größten Herausforderung fragst, wird es wieder eine andere sein. Die aktuell größte Herausforderung ist der Vertrieb. Wir haben Schwierigkeiten unsere Zielgruppe zu erreichen. Aber auch hier haben wir bereits Ansätze, die wir verfolgen. 

Die Finanzierung war ganz einfach: 1€ pro Monat für den Server und los geht’s. Wir haben fast alles selbst gemacht, und profitierten vom Schülerfirmen Förderprogramm der IW Junior aus Köln (für Versicherungen und co.) und von der Beratung von StartUp Teens. Nach und nach haben wir uns unser Kapital angehäuft und hoffen, dass wir schon bald erste Gehälter auszahlen. Denn bisher haben wir alle Einnahmen wieder in das StartUp gesteckt und sehr viel Erfahrung gesammelt. 

Wer ist die Zielgruppe von CrimeGames? 

Da gibt es viele. Aktuell konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die für ihren Firmenausflug ein ganz besonderes Abenteuer suchen. Mit unserem durchdachten Konzept zum gezielten Kompetenzbuilding wird unsere Krimitour sehr bei Firmenchefs geschätzt, die ihr Team noch besser kennenlernen möchten. 

Gleichzeitig buchen auch Einzelpersonen unser Spiel, denn es gibt auch eine Onlinevariante für die Entdeckung auf eigene Faust mit Freunden und Familie. Besonders Familien mit älteren Kindern schätzen das Angebot, da es einen Grund gibt, gemeinsam Zeit an der Luft zu verbringen. 

Teambild von links: Christian Maidhof (17), Laurin Vogel (17), Philipp Straßburger (18).

Wie funktioniert CrimeGames? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Unsere Live Krimispiele funktionieren über analoge Hilfsmittel (z.B. einen Stadtplan) und digitalen Hilfsmitteln (unsere WebApps). In der Stadt sind an diversen Orten (vor allem in Einzelhandelsgeschäften) Wegpunktschilder platziert, die neue Hinweise um einen fiktiven Mordfall in Bingen bereit halten. In der Web App sind Zeugenaussagen, ein simuliertes Online Banking und eine simulierte Zulassungsstelle zu finden. 

Die Vorteile sind ganz klar: Regionalität. Sie können bei den großen Portalen ein Krimispiel buchen, das genauso auch in München und Stuttgart angeboten wird. Bei unserem Krimispiel in Bingen und allen weiteren Krimispielen, die wir anbieten werden, achten wir darauf, dass ein „local hero“ die Tour konzeptioniert. Denn nur wenn der Autor die Stadt richtig gut kennt, kann ein wirklich hochwertig gutes Erlebnis erzielt werden. Uns ist wichtig, dass unsere Kunden vor Ort unser Wegpunktschild vorfinden und nicht das Gefühl haben, dass die Tour nur digital existiert. Außerdem punkten wir mit dem pädagogischen Konzept, das das Krimispiel auch für Firmen interessant macht. 

CrimeGames, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Wir planen weitere Städte in das Portfolio mit aufzunehmen. Außerdem ist wie oben bereits angedeutet unser Ziel, unsere Infrastruktur als solche anzubieten. Dann können Museen und „local heros“ unsere Software für eigene Projekte nutzen und wir können das Konzept so schneller mehr Menschen zur Verfügung stellen. Denn jede Stadt und jede Ausstellung hat sicherlich sehr interessante Infos parat. Doch über Texttafeln wird wohl kaum der Mensch der Zukunft etwas mitnehmen. Wissen und Kompetenzen müssen erlebt werden, nicht gelernt. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Tipp 1: Kommt in die Puschen! Einfach machen. Daran müssen wir uns auch immer wieder erinnern. Aus jedem Fehler kann man lernen. 

Tipp 2: Fangt früher an als wir, einen Businessplan zu machen. Gründerwettbewerbe sind dafür echt hilfreich, denn hier habt ihr Zugriff auf tolle Mentoren, die euch unterstützen. Die Gedanken zu ordnen ist sehr hilfreich. Uns hat es aber geholfen schon ein bisschen „einfach angefangen“ zu haben. 

Tipp 3: Denkt nicht jeden Tag darüber nach was „scheiße“ an eurer Firma, eurem Produkt oder an euch ist. Selbstkritisch zu sein ist gut, aber man darf es nicht übertreiben. Das lähmt total. Unsere erste Kundenrückmeldung war: „Produkt absolut unausgereift, fühle mich als Testperson missbraucht und überhaupt alles scheiße“ (stark verkürzt). Was war los? In einem Telefonat stellte sich heraus, dass die Person absolut nicht mit Technik umgehen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass sie einen Internetbrowser zum ersten mal benutzt. Und ihr könnt euch sicher sein, das Feedback von anderen Kunden war überwiegend positiv. Nicht immer ist die Firma schuld! 

Wir bedanken uns bei Christian Maidhof für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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