Donnerstag, Oktober 10, 2024
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Mentoren, Freunde, Familie und Investoren sind allesamt sehr wichtig im Mix

Denario B2B Zahlungsplattform für KMUs und Startups, um Zahlungsvorgänge effizienter zu managen

Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen Denario unseren Lesern kurz vor

Vielen Dank für die Einladung zum Interview. Ich heiße Philipp Pohlmann und bin Gründer von Denario, einer B2B-Zahlungsplattform. Zuvor habe ich die Markteinführung und den Ausbau von Qonto Deutschland verantwortet. Wir bei Denario haben eine Zahlungsplattform entwickelt, die sich primär an KMUs und Startups richtet. Indem beispielsweise Rechnungen automatisiert bezahlt und Forderungen per Zahlungslink erstellt und nachverfolgt werden können, lassen sich Zahlungsvorgänge effizienter managen. Auf diese Weise können Zahlungsflüsse deutlich optimiert werden. Auch in der Buchhaltung ermöglichen wir es, Prozesse zu optimieren, indem wir beispielsweise die automatisierte Erstellung von Zahlungsübersichten zur Verfügung stellen. Darüber hinaus versteht sich Denario als KMU Zahlungsnetzwerk, durch welches sich registrierte Unternehmen nahtlos ohne Bank- und Rechnungsdetails gegenseitig bezahlen können. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen? 

B2B Zahlungsvorgänge sind grundsätzlich sehr schwerfällig. Während es auf der Konsumentenseite viele flexible Zahlungsmodalitäten gibt, sind B2B-Zahlungsvorgänge noch immer stark eingeschränkt und durch die Rechnungseingabe oft sehr manuell. Unternehmer und insbesondere Unternehmer von kleineren Betrieben verbringen meiner Meinung nach viel zu viel Zeit mit administrativen Tätigkeiten wie der Buchhaltung. Nahtlose Zahlungsvorgänge sind dabei zentral und können zu einer großen Zeitersparnis führen. Der größere Gedanke hinter Denario war jedoch, die starke Bindung von Zahlungsvorgängen an klassische Banking-Interfaces zu lösen. Stattdessen schaffen wir ein neues, sehr viel stärker integriertes Bezahlerlebnis, um Unternehmen und auch Produkte anderer Unternehmen zu mehr Automatisierung und besserem Payment Handling zu verhelfen. 

Welche Vision steckt hinter Denario? 

Unsere Vision besteht darin, nahtlose und unkomplizierte Zahlungen zwischen Unternehmen zu ermöglichen. Die Vision ist also nicht, einzelnen Unternehmen eine “coole” Software für Ihre Unternehmensausgaben an die Hand zu geben, sondern vielmehr ein neues Bezahlerlebnis für Unternehmen untereinander zu schaffen. Diese Anwendung soll sich dann direkt in bestehende Lösungen integrieren lassen und Zahlungsvorgänge nahtlos und flexibel abbilden. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Die größte Herausforderung bestand bisher im Weg zum MVP und darin, Denario durch echte Nutzer zu validieren. B2B-Zahlungsvorgänge sind häufig sehr komplex – beginnend bei der Rechnung und wie diese im System verarbeitet wird, über das Payment Handling, bis hin zum Zahlungsabgleich kann dabei sehr viel schieflaufen. Zudem ist ein solches Projekt auch eine große Challenge für uns als Team. Die größten Herausforderungen waren dabei, ein starkes Tech Team aufzustellen und den Fokus stets auf dem Produkt gerichtet zu lassen und dieses Ziel dabei immer wieder klar mit dem Team zu kommunizieren. Weiterhin führt die Komplexität hinter unserem Produkt dazu, dass dessen Umsetzung sehr kapitalintensiv ist. Deshalb brauchten wir ein sehr starkes Set-up und haben mit 468 Capital, Presight Capital, MPGI und großartigen Business Angels sehr viele Investoren mit ins Boot geholt, die von Anfang an an uns und unsere Idee glaubten und uns sehr aktiv unterstützt haben. 

Wer ist die Zielgruppe von Denario? 

Denario richtet sich insbesondere an dienstleistungsorientierte KMUs und Startups mit einem hohen Zahlungsvolumen. Die Plattform kann aber grundsätzlich von jedem Unternehmen in Europa genutzt werden, da jedes Unternehmen Zahlungen managen muss und sehr viele Unternehmen ihre Buchhaltung monatlich oder quartalsweise vorbereiten müssen. 

Was sind die Vorteile bei Denario? Wodurch unterscheiden Sie sich von anderen Anbietern? 

Mit Denario Payments können Zahlungen direkt aus der Denario Plattform heraus vorgenommen werden, diese können dann termingerecht automatisiert erstellt werden. Zudem können Teammitglieder eigenständig Zahlungen durchführen, ohne direkt auf das Bankkonto zugreifen zu müssen. Dies funktioniert mit jedem bestehenden Bankkonto in Europa, das heißt, wir können die Zahlungsvorgänge eines bestehenden Bankkontos komplett ersetzen und verbessern, ohne dass der Nutzer das Bankkonto wechseln muss. 

Wo geht der Weg von Denario hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Wir arbeiten mit Hochdruck an der weiteren Automatisierung von Zahlungsvorgängen und entwickeln stetig neue Lösungen und wie diese besser in bestehende Workflows von KMUs und Startups integriert werden können. Denario ist eine Komplementärlösung und unser Ziel ist es, mit möglichst vielen Partnern zusammen zu arbeiten, um Denario Payments letztendlich in verschiedene Systeme zu integrieren. In fünf Jahren soll Denario aufgrund seiner deutlichen Vorteile gegenüber herkömmlichen Möglichkeiten für Geschäftspartner eine hohe Relevanz als Zahlungsnetzwerk besitzen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern geben? 

Zum einen erfordert Gründen viel Resilienz, Fokus und eine klare Vision. Ich würde Gründern raten, sich nicht durch Außenstehende von großen Visionen abbringen zu lassen und stattdessen nach Supportern zu suchen, die diese Vision teilen. 

Außerdem ist das Gründen eines Tech Startups nichts, was man nebenbei einfach mal so verfolgt, sondern vielmehr eine Entscheidung, sich über mehrere Jahre mit voller Energie und Leidenschaft einem Projekt zu widmen. Diese Entscheidung sollte man sich gut überlegen, um die nötigen Schritte dann auch mit vollem Fokus und Engagement gehen zu können. 

Mentoren, Freunde, Familie und Investoren sind allesamt sehr wichtig im Mix, um ein starkes Tech Startup aufbauen zu können. Netzwerken ist ebenfalls sehr wichtig, um ein funktionierendes Startup aufzubauen. Die Technologie spielt in einem Startup dieser Art selbstverständlich ebenfalls eine zentrale Rolle, weshalb ich jedem Gründer raten würde, sich mit dem Tech Stack gut auseinanderzusetzen und zumindest ein oberflächliches Verständnis aufzubauen. 

Wir bedanken uns bei Philipp Pohlmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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