Dienstag, November 19, 2024
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Wanted – Mr. and Mrs. Right

Der perfekte Job-Match

Die Digitalisierung und der Fachkräftemangel verändern unsere Arbeitswelt und unseren Arbeitsmarkt entscheidend. Neue Berufsbilder entstehen, andere Qualifikationen sind gefragt. Viele Unternehmen sind verunsichert. Ob der perfekte Job-Match gelingt, ist vor allem eine Frage der Aufgabe, die es zu lösen gilt. Soll ein Produkt neu entwickelt oder verbessert werden? Oder geht es um die Umsetzung stabiler Prozesse? Ob Expert:innen, Perfektionist:innen, Kreative oder Freigeister – sie alle werden gebraucht. Für jeden gibt es den richtigen Job-Match.

Berufe und Qualifikationen mit Zukunft

Ob SEO-Manager, KI-Spezialist oder Mechatroniker: Die Liste der Berufe, die durch den technologischen Wandel in den Unternehmen neu entstanden sind, lässt sich beliebig fortschreiben. Ihnen wird eine vielversprechende Zukunft vorhergesagt. Doch nichts ist gewiss. Unsere Arbeitswelt verändert sich ständig, und dies immer schneller. Anderen Berufen wiederum wird eine düstere Prognose vorhergesagt. Sie werden nicht mehr gebraucht und verschwinden. Software, Maschinen und künstliche Intelligenz werden die Arbeit übernehmen, die bisher Menschen in Lagerhallen, Supermärkten oder Steuerkanzleien gemacht haben.

Doch auch die Anforderungen in bestimmten Berufen verändern sich ständig. Dabei gilt: je spezialisierter das Jobprofil ist, umso wichtiger sind besondere Fähigkeiten. Aktuelles Fachwissen entscheidet häufig darüber, ob Kandidat:innen für einen Job infrage kommen oder nicht. Beispiel Programmierer: Jeder Betrieb verfolgt seine eigene Philosophie und Strategie, wie und womit er programmiert. Beinah jährlich entstehen neue Programmiersprachen. All dies kann eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers spielen. Während Bewerber:innen im Trend liegende Programmiersprache beherrschen sollten, ist es für Unternehmen ratsam, darauf zu achten, dass sie potenziellen Bewerbern die Wahl lassen und neuen Sprachen und Technologien offen gegenüberstehen.

Mein Tipp:

Skizzieren Sie die Jobbeschreibung und die erforderlichen Qualifikationen so präzise wie möglich anhand der zu erfüllenden Aufgabe. Legen Sie exakt fest, wie Bewerber:innen die geforderten Jobqualifikationen und Skills nachweisen können.

Unternehmen brauchen Spezialist:innen und Generalist:innen

Jedes Unternehmen braucht Mitarbeitende, die sich sehr gut in ihrem Spezialgebiet auskennen. Der Spezialist ist ein absoluter Experte seines Faches. Er liebt die Perfektion und das Detail. Doch nicht an allen Arbeitsplätzen werden Spezialist:innen benötigt. Einige Jobs erfordern einen generalistischen Blick auf die Dinge. 

Generalist:innen sind sogenannte Multitalente. Als Allrounder kennen sie sich in vielen Bereichen aus und können die unterschiedlichsten Aufgaben übernehmen. Sie verstehen den Kontext ihrer Aufgabe und verfügen über vernetztes Wissen. Und sie sind agil, sind spezialisiert auf Veränderung und können sich leicht an neue Situationen anpassen. Sie sind in der Lage, alte Strukturen aufzubrechen und durch neue zu ersetzen. Durch den Einsatz innovativer Technologien und Verfahren sorgen Generalist:innen dafür, eine höhere Wertschöpfung zu erzielen. Beispielsweise ermöglichen sie über soziale Medien einen besseren Zugang zu Kunden.

Mein Tipp

Unternehmen brauchen sowohl Spezialist:innen als auch Generalist:innen. Das Profil von Spezialist:innen ist deutlich klarer. Daher ist es für Betriebe einfacher, Spezialist:innen einzustellen. Das Profil von Generalist:innen exakt zu definieren, ist bei weitem schwieriger. Jedoch werden sie für bestimmte Aufgaben dringend benötigt.

Der richtige Social Skill-Mix

Neben Fachkompetenz und beruflichen Qualifikationen sind vor allem Social Skills für den perfekten Jobmatch entscheidend. Welche methodischen, sozialen und persönlichen Kompetenzen sind vom Unternehmen gewünscht? Welche Soft Skills bringen Bewerber:innen mit?

Verfügen Mitarbeitende über bestimmte methodische Kompetenzen, so hilft das, Aufgaben und Probleme zu lösen und sich die dafür erforderlichen Methoden und Fähigkeiten anzueignen. Soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Menschenkenntnis oder Empathie sind vor allem für den zwischenmenschlichen Kontakt und die Zusammenarbeit wichtig. Persönliche Kompetenzen wie Leidenschaft oder Neugierde entscheiden maßgeblich über die Leistungsbereitschaft und das Engagement eines Mitarbeitenden. Jedes Unternehmen sollte daher eindeutig festlegen, welche Soft Skills für welchen Job genau benötigt werden.

Wissen und Kompetenzen lassen sich erwerben. Soft Skills hingegen hat man, oder hat man nicht. Für bestimmte Jobs und Aufgaben brauchen Unternehmen beispielsweise Mitarbeitende mit Disziplin, Durchsetzungsvermögen oder Eigeninitiative. Social Skills entscheiden daher oftmals über die generelle Einsatzfähigkeit und das langfristige Entwicklungspotenzial eines Menschen. Im Gegenzug hat aber auch jeder Arbeitgeber die Verpflichtung, den Anforderungen, die Social Skills an ihn richten, nachzukommen. Hat ein Mitarbeitender die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen, so sollte das Unternehmen dieser Erwartungshaltung auch entgegenkommen.

Mein Tipp:

Eigenschaften wie Flexibilität, Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Zielstrebigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind heute am Arbeitsplatz wichtiger denn je. Bringen Ihre Mitarbeitenden einen guten Querschnitt dieser Top-Skills mit, sind Sie als Unternehmen gut aufgestellt. Angesichts der Digitalisierung spielen aber auch Eigenschaften wie Neugierde, die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen und zur digitalen Kommunikation zunehmend eine entscheidende Rolle.

Fazit

Es gibt ihn, den idealen Mitarbeitenden für den perfekten Job-Match. Voraussetzung ist ein klares Anforderungsprofil, das neben Hard Skills auch die Social Skills berücksichtigt, und dabei immer die zu erfüllende Aufgabe und die Entwicklung des Unternehmens im Blick hat und auf Veränderungen entsprechend reagiert.

Autoreninfo:

Matthias Höfer ist Geschäftsführer der CLEVIS Consult. Seit mehr als 10 Jahren berät er Unternehmen bei Fragen der Digitalisierung von HR, der HR Strategie und Transformation. Mit der Erfahrung von über 700 Projekten in diesem Kontext zählen Matthias Höfer und sein Team zu den zu den Top Spezialisten im DACH Raum im HR. www.clevis.de

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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