Sonntag, November 17, 2024
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An sich selbst und an das Team glauben

Drachenhaut stylischer und innovativer Regenschutz für City-Biker zum Schutz der Beine

Stellen Sie sich und die Drachenhaut doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Sabine Feist, Dipl.-Ing und engagierte Architektin aus Konstanz, die stets mit dem Fahrrad unterwegs ist. Ich habe mit der Drachenhaut die Lösung für ein altes Stadtradlerproblem gefunden.

Gemeinsam im Team arbeiten an der Weiterentwicklung, der Produktion und am Marketing für Drachenhaut noch die BWL-Studentin Jil Pohl, der Dipl.-Ing für Bekleidungstechnik und Fachwirt für Marketing und Management Thomas Flaitz, der Diplom-Informatiker Joachim Feist, die Dipl.-Ing. für Textiltechnik Elke Otto.

Wie ist die Idee zur Drachenhaut entstanden?

Das Gefühl kennen sicherlich viele Radler, wenn man nur kurz aufs Rad steigen und sich die Zeit sparen wollte, neben der wetterfesten Jacke, die Regenhose aufwändig anzuziehen oder zu eitel war, umständlich den doch eher entstellenden Regenponcho überzuwerfen und man am Ende zwei Stunden mit einer nassen Hose irgendwo sitzt und friert.

So ging es mir lange, bis mir eines Tages in einer Sitzung die Idee kam, unser großes Zelt, das 2013 bei einem starken Sturm kaputt ging und noch auf eine Umnutzung wartete, zu einem Regenbeinschutz aufzuwerten

Welche Vision steckt dahinter?

Als Radfahrerin, die größtenteils auf mehr oder weniger eher kurzen Strecken in der City unterwegs ist, spielt der gewonnene Zeitvorsprung beim Radfahren, gegenüber einer Autofahrt, für mich eine große Rolle. Der ideale Regenschutz für die Stadtradlernutzung muss schnell an- und ablegbar sein und wenig Aufwand beim Mitnehmen, Trocknen und Aufbewahren machen. Zudem möchte ich auch ressourcenschonend und möglichst nachhaltig agieren. Eine wetterfeste Jacke habe ich, wie die meisten Radler, bereits – oben herum gibt es demnach keinen Bedarf. Eine passende Lösung für die Beine, die zu meiner schnellen Citynutzung passt – und die ich auch mit Businessdress, Mantel oder Rock anziehen würde-, gibt es bis dato aus meiner Sicht am Markt nicht.

Als Architektin ist es mir dabei wichtig, dass sowohl Funktion als auch Design stimmen. So war schnell klar, dass die der Natur entlehnte Fledermaus-Flügelform optimalen Materialeinsatz an den richtigen Stellen garantiert und dass ein mit Silikon beschichteter Ballonstoff die umweltfreundlichste Variante darstellt, die zugleich wind- und regendicht, sowie leicht und klein einzupacken ist. Für die Sicherheit wird zusätzlich lichtreflektierender Stoff eingesetzt. Für Radfahrer, die in der City schnell unterwegs sein möchten, gibt es nun mit der Entwicklung der Drachenhaut, einen Grund weniger, bei Regen auf das Auto umzusteigen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Nach der ersten Entwicklungsphase aus der gleich sechs verschiedene Modelle hervorgingen, beschloss ich, in die Realisierungsphase überzugehen, denn Nachfrage in meinem Bekanntenkreis stieg ständig. Zuerst wollte ich aber meine zweckdienliche Entwicklung vor Nachmachern schützen und meldete ein Patent an. Das war gar nicht so einfach, denn es handelte sich ja um versch. Modelle deren gemeinsame Eigenart in einem Patent gemeldet werden sollte. Außerdem war die Sprache der Patentanwälte erst einmal recht fremd für mich.

Nachdem hier die entsprechenden Fristen verlaufen waren, in denen niemand von der „Erfindung“ erfahren darf suchte ich durch im Netz und durch Direktansprache per Mail, Telefon und auf Messen wie der Eurobike, Firmen im Bereich Outdoor und Fahrradbekleidung, die die Idee aufgreifen sollten, denn ich dachte, diese könnten das sicher einfacher „Mitproduzieren“ als eine Branchenfremde, wie ich, die zudem nicht vor hatte, ihr gut laufendes Architekturbüro an den Nagel zu hängen.

Da die angesprochenen Firmenrepräsentanten mich zwar ermutigten die Idee weiterzuverfolgen, aber mannigfache Argumente hatten, warum der Regenschutz, der inzwischen den Namen „Drachenhaut“ bekommen hatte, nicht in ihr Portfolio passe, oder warum sie keine Fremdentwicklungen übernähmen, beschloss ich , die Sache doch selbst durchzuführen.

Auf dem weiteren Weg durfte ich mich dann ständig in Themen einarbeiten, die ich als Branchenfremde nicht kannte – wie versch. Stoffqualitäten, Arten von Nähten, von Kanteneinfassbändern oder Qualitätssicherung und Produkttests. Die Prototypen hatte ich selbst genäht, aber für die Produktion brauchte ich Partner, die sich auf das Nähhandwerk verstehen.

Auch hatten „meine“ BWL-Studenten eine Befragung durchgeführt in der festgestellt wurde, dass sich die Drachenhaut nur zu einem niedrigen Preis gut verkaufen läßt, der mit einer Produktion in Deutschlang nicht zu erreichen ist. Wir haben zwar bereits den Radius auch nach Osteuropa erweitert, möchten aber auf jeden Fall eine faire Produktion gewährleisten und nachhaltige Materialien verwenden. Hier ist noch Luft nach oben…
Ich habe bisher das Patent und sämtliche Entwicklung eigenfinanziert. Mitte November habe ich eine Crowdfundingaktion gestartet, um die erste Kleinserie finanziell anschieben zu können und um gleichzeitig das Marketing ins Rollen zu bringen. www.startnext.com/drachenhaut läuft noch bis 14. Dezember 2017!

Wer ist die Zielgruppe der Drachenhaut?

Die Drachenhaut ist gedacht für Radfahrerinnen und Radfahrer, die auf kurzen Strecken auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Studium unterwegs sind und denen es bei der Nutzung ihres Fahrrades auf den Zeitvorsprung ankommt. Der Zielgruppe kommt es nicht auf 100% Rundumschutz an, da sie nicht auf langen Strecken im Regen unterwegs ist.

Auch für Radler, die Ihr Outfit nicht durch eine Ganzkörperverpackung entstellen möchten, sondern nur dezent die Körperteile, die nicht durch die, sowieso bei Radfahrern vorhandene wetterfeste Jacke, schützen möchten ist die Drachenhaut ideal. Gleiches gilt für Radfahrer, denen der ressourcenschonende Umgang mit Materialien am Herzen liegt. Die Drachenhaut bedeckt lediglich die Beine, nicht wie ein Poncho die Jacke nochmals oder wie eine Regenhose, als zweite Lage die komplette Hose.

Was ist das Besondere an der Drachenhaut?

– Der Zeitvorsprung beim An- und Ausziehen bzw. An- und Ablegen des Regenschutzes gegenüber herkömmlicher Regenbekleidung
– Die Drachenhaut ist stylisch, sie verdeckt das sonstige Outfit des Trägers nur wenig
– Die Drachenhaut kann auch mit Businessdress, Mantel oder Rock getragen werden
– Man schwitzt nicht unter der Drachenhaut
– Die Drachenhaut läßt sich leicht trocknen und kann in sich selbst, bzw. in der ihr eigenen Hosentasche verpackt werden
– Das geringe Packmass u. Gewicht
– Der ressourcensparende Materialeinsatz
– Dass z.B. Frauen mit kurzen Röcken, die ja bekanntlich beim Radfahren noch weiter hoch rutschen, diese auch als Sichtschutz auf dem Rad benutzen können
– Dass sie auch Besucher im Obenairkino oder im Freilufttheater schützen kann
– Dass sie auch für Rollstuhlfahrer nutzbar ist

Drachenhaut, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Endziel bei der Entwicklung weiterer Modelle, was die Schnelligkeit angeht ist, einen Radler-Regenschutz zu entwickeln, der im Fahren, aus der Kleidung herausgelassen, bzw. wieder eingepackt werden kann. Da müssen wir noch daran arbeiten – aber ich bin mir sicher, dass wir es eines Tages schaffen werden. Harte Nüsse knacken macht Spaß – vor allem wenn das Ziel so klar definiert ist!

… und natürlich steigt die Zahl der Cityradler aktuell stetig. Wir möchten in 5 Jahren gerne einen Großteil des europäischen Marktes beliefern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Bei Schwierigkeiten nicht aufgeben
2. An sich selbst und an das Team glauben
3. Starke und verlässliche Partner suchen

Titelbild Sabine Feist mit der Drachenhaut unterwegs am Seerhein in Konstanz 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Sabine Feist für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.

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