Donnerstag, Dezember 12, 2024
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Alternative für deutsche Start-ups

Mit einer e-Residency schnell, unkompliziert und standortunabhängig gründen

Nach Jahren des Start-up-Booms sind junge Unternehmensgründer aktuell mit mehr Herausforderungen konfrontiert. Diese sind zum einen finanzieller, aber auch logistischer Natur. Aufgrund der hohen Inflation und der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage agieren Investoren derzeit zurückhaltender. Gleichzeitig ist es nicht leicht, Fachkräfte in der Bundesrepublik zu finden. Gibt es trotzdem eine Möglichkeit für deutsche Visionäre, erfolgreich zu gründen? Ja, im digitalen Raum. 

Die Zahl der digitalen Nomaden und Gründer, die Unternehmen nicht standortgebunden ins Leben rufen, managen und wachsen lassen wollen, nimmt stetig zu. Gerade in der Gen Z und bei den Millennials gibt es immer mehr Visionäre, die sich im unternehmerischen Bereich so viel professionelle Flexibilität wünschen wie nur möglich. Dies geht aus der Awareness Studie von e-Residency of Estonia hervor. 

Allerdings ist das hierzulande nicht ganz einfach umzusetzen. Denn ein deutsches Unternehmen aus dem Ausland heraus zu führen, ist fast unmöglich. Der Grund dafür ist das starre Behördensystem, das seine Dienste kaum in digitalisierter Form anbietet. Doch es gibt Alternativen.

e-Residency Programme ermöglichen eine digitale Unternehmensführung

Immer mehr Länder in Europa bieten eine digitale Aufenthaltsgenehmigung, eine sogenannte e-Residency an. Das bedeutet, dass Interessierte in dem Land eine digitale Identität beantragen können. Diese befähigt sie dann dazu, auf einem digitalen und höchst einfachen Weg ein Unternehmen in dem entsprechenden Land zu gründen. Einige Programme bieten eine Unternehmensgründung in nur 15 Minuten an. In den meisten Fällen sind alle behördlichen Dienste online 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche zugänglich.

Junge Unternehmer, aber auch Freelancer und digitale Nomaden sind so in der Lage, ihr Business von jedem Punkt der Erde aus jederzeit zu führen und auszubauen. Diese Art der Gründung und Führung ist in den meisten Fällen wesentlich kostengünstiger, als eine Firma in Deutschland sein Eigen zu nennen. Auch wenn jeder Bürger eines beliebigen Landes dieser Erde die digitale Identität beantragen kann, muss beachtet werden, dass eine e-Residency nicht mit einem Visum, einem Aufenthaltstitel oder gar einer Staatsbürgerschaft gleichzusetzen ist. Das Programm ermöglicht es lediglich, online in dem Land ein Unternehmen zu registrieren und zu betreiben. 

Die Vorteile der e-Residency Programme auf einen Blick

  1. Mit der e-Residency in einem EU-Land erleichtert sich nicht nur den Handel innerhalb der europäischen Gemeinschaft, die Gründer genießen außerdem alle weiteren Vorteile des Zusammenschlusses.
  2. Die Unternehmensführung erfolgt komplett remote, von jedem Land der Welt aus.
  3. Steuern für das Unternehmen fallen lediglich in dem Land an, indem die e-Residency in Anspruch genommen und das Unternehmen registriert wurde. 
  4. Mit der e-Residency erhält der Inhaber außerdem die Möglichkeit, in dem Land, das ihr oder ihm die digitale Identität ausgestellt hat, ein Bankkonto zu eröffnen und die Möglichkeiten des digitalen Online-Bankings zu nutzen. 
  5. Die e-Residenten bilden jeweils heute längst sehr starke und aktive Communities, die sich gegenseitig unterstützen und ein Netzwerk bilden, das dem eigenen Unternehmen unter Umständen dabei hilft, zu wachsen.

Spezifische Benefits je nach Programm

Nach den allgemeinen Vorteilen bietet jedes e-Residency Programm weitere spezifische Benefits an. Diese beinhalten im Fall von Estland zum Beispiel geringe Start-up-Kosten, geringe laufende Kosten, ein sehr transparentes Steuersystem, einen niedrigen Korruptionsindex sowie eine zweifache PIN-Autorisierung für sichere Transaktionen. Außerdem bietet das Programm die Mitgliedschaft in der EU, in der OECD, in der Nato und allgemein in der Eurozone sowie geringe Fluktuationen in der Währung. 

So funktionieren die Programme

Allen e-Residency Programmen gemein ist der erste Schritt, nämlich die Beantragung einer digitalen Identität. Dies kostet etwa 100€. Ist die digitale Identität ausgestellt, können die Antragsteller sie meistens an einem bestimmten Ort in Deutschland, in einer Botschaft oder in einem Konsulat, aber auch in dem ausstellenden Land direkt abholen. Die Voraussetzungen für die Beantragung einer digitalen Identität variieren je nach Programm.

Liegt die digitale Identität vor, kann in dem Land schließlich die Registrierung eines Unternehmens erfolgen. Je nach Programm sind die Investitionskosten hierfür unterschiedlich, bei einigen Programmen jedoch sehr gering. Nach Registrierung eines Unternehmens erhält dies eine Firmenadresse in dem Land. Finanzielle Transaktionen jeder Art können nach Eröffnung eines digitalen Bankkontos jederzeit online durchgeführt werden. 

Geringe Kosten, schnelle Umsetzung

Vor allem für Consultants, IT-Experten oder Programmierer sowie im E-Commerce-Bereich lohnt es sich, über die Gründung eines Unternehmens als e-Resident nachzudenken. Die initialen Investitionskosten sind gering, die Gründung ist unglaublich einfach und schnell. Einige Programme bieten die Registrierung eines Unternehmens innerhalb von nur 15 Minuten an.

Wer sich also wünscht, sein Unternehmen oder seine Dienstleistung jetzt und in Zukunft von jedem Ort der Welt aus managen und weiterentwickeln zu können, für den sind die e-Residency Programme eine zukunftsweisende Option. Auch multinationalen Teams bieten diese Konzepte eine einfache Möglichkeit, effizient und unkompliziert zusammenzuarbeiten. 

Autor

Katrin Vaga ist Head of PR bei e-Residency of Estonia. Estland war 2014 das erste Land weltweit, das ein e-Residency Programm ins Leben gerufen hat. Inzwischen gibt es mehr als 100.000 E-Residenten in 175 Ländern – davon leben mehr als 6.000 in Deutschland.     

Webseite

Titelbild Katrin Vaga Credits: Laura Nestor for e-Residency of Estonia

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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