Die Gründerinnen von Ecolodge Fashion, nachhaltiges Modelabel, waren in der PULS 4 Gründershow 2 Minuten 2 Millionen
Stellen Sie sich und das Startup Ecolodge doch kurz vor!
Wir sind 3 Mädels von Ecolodge Fashion und wir haben im Jahr 2016 unser eigenes nachhaltiges Modelabel gegründet. Wir vertreiben faire, biozertifizierte, vegane und gesunde Kleidung und statten mittlerweile auch zahlreiche Firmen mit Bio-Teambekleidung aus.
Wie ist die Idee zu Ecolodge entstanden?
Nachhaltigkeit, Fairness und Umweltschutz liegen uns sehr am Herzen. Wir waren vor unserer Gründung im Jahr 2016 immer wieder auf der Suche nach „guter“ und umweltfreundlicher Kleidung, die uns gefällt. Aber gerade im Streetwear Bereich gab es zu diesem Zeitpunkt kaum Sachen, die uns gefielen. Also haben wir das selbst in die Hand genommen. Mittlerweile hat sich das zum Glück geändert – immer mehr Textilerzeuger produzieren nachhaltig, was uns sehr freut!
Die Ecolodge Teamwear, unser zweiter Geschäftszweig, ist eher spontan entstanden. Immer wieder haben uns Firmen gefragt, ob wir denn nicht auch für sie nachhaltige Shirts, Westen oder Pullover mit ihrem Logo produzieren könnten. Das haben wir dann auch gemacht und die Resonanz war sehr gut! Wir wurden weiterempfohlen und mittlerweile haben wir über 160 Teambekleidungsaufträge erfolgreich umgesetzt!
Welche Vision steckt hinter Ecolodge?
Wir wollen zeigen, dass es in der Textilbranche nicht nur Kinderarbeit, Lohndumping und verseuchte Fabriksabflüsse gibt. Dass es auch anders geht, sobald auch die Kunden bereit sind, umzudenken und überlegen, wo und was sie einkaufen. Deshalb war uns auch von Anfang an wichtig, mit unserer nachhaltigen Kleidung in einem Preissegment zu bleiben, das für die Kunden ok ist. Nachhaltigkeit muss ja nicht zwingend überteuert sein. Shirts kosten bei uns beispielsweise um die 36.-. Das bezahlt man für ein „normales“ bedrucktes Shirt auch bald einmal.
Wer ist die Zielgruppe von Ecolodge?
Da sind wir total offen. Nein, im Ernst: Bei uns kaufen umweltbewusste 20jährige genauso ein wie sportliche 60jährige. Männer wie Damen, wir bieten ja beides an.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2Millionen zu bewerben?
Das war eigentlich eine ganz spontane Idee. Wir haben uns beworben und als wir dann aber vom Sender den Anruf erhalten haben, dass wir tatsächlich ausgewählt wurden, um vor den Investoren zu pitchen, konnten wir es zunächst kaum glauben! Wir haben wir uns wahnsinnig gefreut, denn das ist eine Chance, die man nur einmal im Leben bekommt.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Wir haben zuerst einmal unseren Pitch verfasst und diesen unzählige Male geübt. Vor dem Spiegel, alleine, zu Dritt, mit Videoaufnahme… bis ihn keine von uns mehr hören konnte! Dann waren wir Jörg Summer, einem hervorragenden Unternehmensberater, den wir von früher kennen. Der hat uns dann mit allen möglichen Zahlen konfrontiert. Businessplan, Zukunftsszenarien und so weiter. Und schließlich haben wir einen umfassenden Fragenkatalog mit allen möglichen und unmöglichen Fragen ausgearbeitet, um auf die Investoren vorbereitet zu sein!
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Extrem motivierend! Obwohl wir mit unseren Produkten das Rad nicht neu erfunden haben, durften wir uns in dieser Show präsentieren. Da weiß man, dass man etwas richtig gemacht hat!
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf Ecolodge aufmerksam werden?
Sehr wichtig. Dass man die Gelegenheit erhält, im Hauptabendprogramm sein Produkt zu präsentieren, und das noch dazu gratis, ist unbezahlbar! Der Werbewert dieser Sendung ist sehr hoch und auch die Zuseherreichweite. Wir hoffen, dass wir dadurch unseren Bekanntheitsgrad ausweiten können.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Martin Rohla war unser Wunschinvestor. Er begleitet mit seiner Agentur goodshares zahlreiche nachhaltige Projekte.
Wie ging es nach der Sendung weiter?
Martin Rohla wurde dann tatsächlich unser Ansprechpartner. Wir sind mit ihm gemeinsam alles durchgegangen. Dabei hat sich herausgestellt, dass wir zwar ein sehr zukunftsorientiertes und solides Unternehmen sind, aber kein typischer Business Case. Wir haben dann gemeinsam beschlossen, dass es vernünftiger wäre, ohne Investment weiterzumachen. So bleiben wir in all unseren Entscheidungen frei. Vielleicht dauert es ohne Investment länger, bis wir ans Ziel kommen. Aber wir schaffen es bestimmt!
Ecolodge, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen in Zukunft von unserer Geschäftsidee leben können – ohne Nebenjobs.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Traut euch was & bleibt euch treu! Bringt eure Idee unter die Leute – je kreativer, desto besser! Seid dabei authentisch und lasst euch nicht verbiegen.
Sprecht mit anderen über euer Vorhaben! Oft hilft es, seine Idee von mehreren Seiten zu betrachten.
Seid hartnäckig! Auch wenn eure Idee nicht gleich zu Beginn durch die Decke schießt – bleibt am Ball! Versucht dabei aber natürlich, vor allem das finanzielle Risiko im Auge zu behalten
Wir bedanken uns bei den Gründerinnen für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder