Energy Robotics ist Startup of the Month im Februar des Frankfurt Forward Awards
Stellen Sie sich und das Startup Energy Robotics doch kurz unseren Lesern vor!
Energy Robotics bietet die erste kommerziell verfügbare Softwareplattform, die ein Hardware-unabhängiges Roboterbetriebssystem, cloudbasiertes Flottenmanagement und KI-getriebene Datenanalyse für industrielle Anwendungen zusammenführt. Von uns mit Software ausgestattete mobile Roboter werden für Ferninspektionen und Überwachung in anspruchsvollen Umgebungen wie der Öl-, Gas- und petrochemischen Industrie sowie der Sicherheits- und Energiebranche eingesetzt. 20 Roboter mit insgesamt mehr als 20.000 Betriebsstunden sind bereits auf vier Kontinenten in Betrieb.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Weil die autonome Robotik nun soweit ist, um in Probleme unsere Zeit zu lösen. Beispielsweise, um Menschen in gefährlichen Umgebungen zu ersetzen. Unsere Software steuert Roboter in der Öl- und Gasindustrie und führt dort Inspektionstätigkeiten aus, wo sonst Menschen gefährlichen Gasen ausgesetzt sein können.
Welche Vision steckt hinter Energy Robotics?
Wir wollen Menschen von gefährlichen und repetitiven Arbeiten befreien, so dass sie sich wertschöpfender Aufgaben widmen können. Wir haben in den Industrienationen eine demografische Entwicklung, die es uns nicht mehr erlaubt, hochqualifizierte Arbeitskräfte für anstrengende, aber teilweise stumpfe Überwachungsaufgaben einzusetzen. In wenigen Jahren fehlen uns die Fachkräfte, um diese Aufgaben auszuführen. China alleine braucht in den nächsten Jahrzehnten 600 Millionen Einwanderer, um die Bevölkerung aufrecht zu halten. Woher sollen all diese Menschen kommen? Daher brauchen wir mehr Automatisierung, um unsere Industrien in Gang zu halten und Infrastruktur zu pflegen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir durften mit dem staatlichen EXIST Programm die von uns entwickelte Grundlagen in einen MVP (Minimal Viable Product) umwandeln und so erste Traktion im Market erarbeiten. Die Suche nach Investoren, die an unsere Vision glauben, war für uns die größte Herausforderung. Wir sind sehr froh, dass wir mit Earlybird hier einen starken Partner gefunden haben. Dazu konnten wir noch namhafte Business Angels gewinnen konnten, wie Dr. Paul Achleitner und Andrej Henkler.
Wer ist die Zielgruppe von Energy Robotics?
Vor allem produzierende Industrieunternehmen mit Infrastruktur, die kontinuierlich inspiziert werden muss. Unsere erste Lösung, die wir in den Markt bringen ist die „Industrielle Inspektion“, bei der sich die Roboter auf das passive Sammeln von Daten fokussieren. In 2022 werden wir zusätzlich assistierte Manipulation anbieten, sodass Roboter mit der Assistenz vom Menschen auch aktiv in Prozesse eingreifen können und somit den Menschen an einem gefährlichen Arbeitsplatz weitestgehend ersetzen können. Beispielweise auf offshore Öl- und Gasplattformen.
Wie funktioniert Energy Robotics? Wo liegen die Vorteile?
Unsere Software ist weitestgehend Roboterhardware unabhängig und somit können unsere Kunden sich die beste Hardware für die benötigte Aufgabe aussuchen. Außerdem bieten wir wie in einer Art „App Store“ den Kunden die Möglichkeit, Apps zur Datenanalyse zu nutzen. Somit können die Kunden schnell und einfach aus den vom Roboter gesammelten Daten wie Bilder, Videos oder andere Sensoren, die gewünschten Informationen extrahieren. Schließlich möchte der Kunde nicht ein Bild von einem seiner Thermometer oder Manometer, sondern die Temperatur oder den Druck als Information nutzen.
Sie sind Startup of the Month im Monat Februar. Wie geht es jetzt weiter?
In den kommenden Wochen werden wir zwei weitere Roboterplattformen einführen, die neue Kundengruppen erschließen werden. Zusätzlich planen wir weitere Partner für den „Apps Store“ zu finden, damit die Kunden schneller zu den gewünschten Ergebnissen kommen.
Energy Robotics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Hoffentlich wird unsere Softwarelösung zum Standard für mobile autonome Roboter und können somit dafür sorgen, dass wir zügig die Automatisierungslücken mit Robotern schließen können.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
- Nicht aufgeben! Es gibt zu viele Menschen, die einem Einreden wollen, dass etwas nicht geht. Bis es dann einer macht.
- Fokussiert euch auf eure Stärken und sucht euch Partner für eure Schwächen. Alles andere bremst euch nur aus.
- Seit euch über eure Ziele klar. Nur wenn ihr wisst, wohin ihr wollt, könnt ihr da auch ankommen.
Bild: Gründerteam Dr. Dorian Scholz, Marc Dassler, Dr. Alberto Romay, Dr. Stefan Kohlbrecher (v.l.), (C) Foto: Energy Robotics GmbH.
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder