Donnerstag, Juli 10, 2025
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Wie kommt eine Marke in die Köpfe – und bleibt dort?

Ertrion Marketing SRL entwickelt Markenstrategien mit psychologischer Tiefe und hilft Unternehmen, durch gezieltes Neuromarketing nachhaltig sichtbar zu werden.

Was war die Idee hinter der Gründung von Ertrion Marketing SRL und wer steht hinter dem Unternehmen?

Ertrion wurde nicht aus einem „Ich will mein eigener Chef sein“-Impuls gegründet, sondern weil ich gesehen habe, wie viele Marken rein oberflächlich kommunizieren: hübsch verpackt, aber innerlich leer. Ich wollte eine Agentur, die das Warum einer Marke sichtbar macht, nicht nur das Logo. Hinter Ertrion Marketing SRL stehe ich, Denisa Scundea, Marketingstrategin mit Sinn für Struktur, Sprache und neuronale Trigger. Ich kombiniere datenbasiertes Denken mit einem sehr feinen Gespür für psychologische Wirkung.

Wie lässt sich die Unternehmensphilosophie von Ertrion Marketing in wenigen Sätzen beschreiben?

Weniger „der Kunde ist König“, mehr: Wir arbeiten auf Augenhöhe. Klar. Direkt. Fair. Und mit Fokus auf Ergebnisse, die im Kopf bleiben. Marken brauchen Haltung, nicht nur Aufmerksamkeit. Und sie brauchen Menschen, die ehrlich sagen, was funktioniert… und was eben nicht.

Welche Rolle spielt Neuromarketing in Ihrer täglichen Arbeit und wie setzen Sie es konkret um?

Neuromarketing ist bei uns kein Buzzword, sondern Grundlage. Wir arbeiten mit NLP, Farbpsychologie, limbischer Zielgruppenansprache und Priming-Techniken – und das alles ziemlich subtil. Unsere Strategien zielen darauf ab, Vertrauen und Wiedererkennung im Gehirn zu verankern, nicht nur Klicks zu jagen. Die Frage ist also nicht: „Wie oft sieht mich jemand?“, sondern: „Was passiert in seinem Kopf, wenn er mich sieht?“

Wie gelingt es Ihnen, datengetriebene Strategien mit kreativen Inhalten zu verbinden?

Indem wir genau zuhören, bevor wir irgendwas raushauen. Daten sind für uns keine Excel-Tabellen zum Einschlafen, sondern echte Hinweise darauf, was Menschen bewegt, worauf sie reagieren und wo sie innerlich abschalten. Wir kombinieren diese Insights mit einem aktiven Community-Management, das nicht nur Fragen beantwortet, sondern zwischen den Zeilen liest.
Denn Likes sagen dir nur, dass jemand kurz gezuckt hat. Kommentare und Gespräche zeigen dir, was wirklich ankommt. Wir analysieren genau, welche Inhalte Resonanz erzeugen, wann die Community auf Autopilot läuft und wann sie Orientierung sucht. Daraus entstehen Formate, die nicht nur kreativ wirken, sondern auch tatsächlich funktionieren. Keine Content-Gießkanne, sondern gezielte Impulse mit psychologischer Tiefe. Und weil wir wissen, dass auch gute Ideen Daten brauchen, bauen wir strategisch kleine Feedbackschleifen ein, durch Storytelling-Elemente, Sprachmuster (NLP lässt grüßen) und Reizgestaltung nach Prinzipien aus der Verhaltenspsychologie. Ergebnis? Inhalte, die wirken wie ein smarter Satz zur richtigen Zeit: unaufdringlich, aber unvergesslich.

Was unterscheidet Ertrion Marketing SRL von klassischen Marketingagenturen?

Ganz einfach: Neuromarketing ist bei uns kein Add-on, sondern der Kern.
Während klassische Agenturen hübsche Kampagnen bauen, schauen wir zuerst in den Kopf deiner Zielgruppe. Wir analysieren, wie Menschen wahrnehmen, entscheiden, sich erinnern und genau dort setzen wir an. Mit psychologischer Prägung, sprachlicher Codierung (Stichwort NLP) und einem visuellen System, das nicht nur „schön“ ist, sondern gelernt wird.
Wir arbeiten nicht auf Zuruf und auch nicht nach Trend, sondern nach Wirkung. Bei uns bekommst du keine generischen Content-Pläne und keine Marketing-Floskeln, sondern eine Positionierung mit Tiefgang und eine Kommunikation, die Emotionen ankert.

Wer zählt zu Ihrer Zielgruppe und mit welchen Maßnahmen sprechen Sie diese gezielt an?

Unsere Zielgruppe? Unternehmen, die wirklich wachsen wollen und zwar mit Struktur. Meist sind das Firmen ab ca. 30 bis 200 Mitarbeitenden, aus Branchen wie IT, Cybersecurity, Industrie, IOT, SaaS, Tech. Also die, bei denen Komplexität Alltag ist und die genau deshalb eine klare Markenführung brauchen.
Was sie gemeinsam haben: Sie haben ein gutes Produkt, vielleicht sogar ein starkes Team aber der Außenauftritt hinkt hinterher. Entweder zu generisch, zu technisch oder einfach zu egal.

Wir sprechen sie gezielt an, indem wir nicht „laut“ sind, sondern relevant. Unsere Maßnahmen beginnen oft hinter den Kulissen: mit präziser Zielgruppenpsychologie, klarer Markenbotschaft und einer Positionierung, die im Kopf bleibt. Erst danach geht es in die Umsetzung: Corporate Branding, Social Media Marketing, Employer Branding, Influencer:innen Kooperationen, alles strategisch geführt, alles mit Substanz.
Und wie wir sie erreichen?
Mit mutiger Kommunikation, die nicht anbiedert, sondern einlädt. Die nicht allen gefallen will, aber den Richtigen auffällt. Und manchmal mit einer Prise Ironie denn Marken, die sich selbst zu ernst nehmen, werden selten ernst genommen.

Mit welchen Herausforderungen waren Sie als frisch gegründete Agentur konfrontiert und wie haben Sie reagiert?

Der größte Gegner in den ersten Monaten war kein Mitbewerber, sondern Bürokratie. Ein Unternehmen im Ausland zu gründen klingt erst mal romantisch – bis du plötzlich mit Formularen, Finanzamt-Logik in zwei Sprachen und einem Tech-Support kämpfst, der eher nach 1998 klingt als nach digitalem Wandel.
Hinzu kam: Ich habe mich bewusst entschieden, mein Business aus Rumänien heraus aufzubauen, aber für den DACH-Raum zu arbeiten. Das heißt: Vertrauensaufbau über Distanz, ohne sich dauernd persönlich auf Messen in Szene zu setzen sondern über Substanz, Haltung und klare Ergebnisse.

Auch die eigene Positionierung war herausfordernd. Ich wusste genau, was ich nicht machen will (keine Standard-Social-Media-Agentur, keine Content-Mühle), aber das nach außen verständlich zu kommunizieren, ohne ständig zu erklären, was man alles nicht ist, das war ein Lernprozess. Wie habe ich reagiert?
Mit Klarheit. Ich habe Prozesse automatisiert, mein Angebot glasklar formuliert und meine Zielgruppe bewusst geschärft. Und irgendwann kamen die ersten Kunden nicht trotz meines Standorts, sondern genau deshalb weil sie gemerkt haben: Hier denkt jemand anders.

Wie gehen Sie bei der Entwicklung einer neuen Marke oder Website für Kund:innen vor?

Zuerst kommt bei uns immer das „Warum“. Ohne klares Fundament kein Auftritt, der hängen bleibt. Wir starten mit einem tiefen Markenworkshop, gehen dann in das strategische Konzept, dann Design – alles basierend auf neuropsychologischen Erkenntnissen: Farben, Sprache, Storytelling, Blickführung. Am Ende steht kein Online-Auftritt, sondern ein digitaler Raum, in dem sich Zielgruppen emotional verstanden fühlen.

Welche Leistungen werden bei Ihren Kunden aktuell am meisten nachgefragt?

Aktuell arbeiten wir stark im Bereich Strategieentwicklung, oft verbunden mit internem Coaching von Teams – also nicht nur die „Außenschale“ hübsch machen, sondern die Marke von innen her lebendig machen.
Viele Unternehmen merken: Es bringt nichts, wenn nur das Logo glänzt, aber intern niemand weiß, wofür man eigentlich steht. Deshalb geht es bei uns oft darum, Mitarbeiter:innen zu befähigen, ihre Rolle im großen Ganzen zu verstehen und sie zu echten Markenbotschaftern zu machen.
Das ist kein Motivationsworkshop mit Flipchart, sondern Self-Empowerment, das Haltung formt. Und das wirkt weit über das Marketing hinaus.

Worauf legen Sie bei der Zusammenarbeit mit Influencer:innen besonders Wert?

Echtheit. Haltung. Und Zielgruppen-Passung. Mir bringt kein Influencer mit 100.000 Followern etwas, wenn keiner davon zur Marke passt. Wir arbeiten nur mit Leuten, die wirklich berühren – nicht nur Reichweite haben.

Wie sehen Ihre nächsten Schritte aus? Gibt es bereits neue Projekte oder Märkte, die Sie erschließen möchten?

Wir erweitern gerade unsere Aktivitäten im DACH-Raum und bauen auch unsere Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der medizinischen und beratenden Branche aus – dort, wo Kommunikation oft noch zu kopflastig ist. Außerdem: eine eigene LinkedIn Live Reihe ist im Gange – mit spannenden Gästen und klarem Fokus auf neurostrategische Markenführung.

Welche drei Tipps geben Sie anderen Gründerinnen und Gründern aus dem digitalen Marketingumfeld?

Reichweite ist schön und gut – aber deine Community wirklich zu kennen ist Gold wert.

Positioniere dich klar, hab Ecken und Kanten – denn nur dann ziehst du die richtigen Kunden / Partner für dich an.

Sei mutig. Und hör auf, dich klein zu machen – gerade als Frau.

Bild: Ertrion Marketing SRL Gründerin Denisa Scundea Fotograf Maximilian Kruschewski

Wir bedanken uns bei Denisa Scundea für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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