Ein Unternehmen zu gründen, ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Unabhängigkeit und unternehmerischer Selbstverwirklichung. Dabei gilt es, nicht nur eine gut durchdachte Geschäftsidee zu finden, sondern auch die erforderlichen finanziellen Mittel für das jeweilige Geschäftsmodell aufzubringen. Dabei sollten Existenzgründer stets die Augen nach finanziellen Vorteilen und Zuschüssen offen halten, um die Kapitalausstattung des Unternehmens zu verbessern. Diese variieren je nach Branche, Geschäftsmodell und Standort.
Der Gründungszuschuss
Beim Gründungszuschuss handelt es sich um eine der wichtigsten finanziellen Unterstützungen für Unternehmer, die in Deutschland gründen. Gewährt wird dieser Zuschuss von der Bundesagentur für Arbeit. Dabei richtet sich diese Finanzhilfe an Arbeitslose, die in die Selbstständigkeit starten und ein eigenes Unternehmen aufbauen möchten. Dementsprechend dient der Gründungszuschuss als Ersatz für das Einkommen. Die Inanspruchnahme dieses Zuschusses ist bis zu 15 Monate lang möglich. Bedingung für die Bereitstellung der finanziellen Unterstützung ist neben einem Nachweis darüber, dass die Geschäftsidee tragbar ist, auch ein hauptberuflicher Betrieb der Selbstständigkeit.
KfW-Gründerkredit
Existenzgründer können über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Gründerkredit aufnehmen. Dieser Kredit ist besonders attraktiv, da der Zinssatz günstig und die Rückzahlungsoptionen flexibel sind. Dabei lässt sich der Kredit sowohl für Betriebsmittel als auch für Investitionen verwenden. Eine individuelle Beratung bei der KfW ist zu empfehlen, da die genauen Kosten vom Gründungsvorhaben abhängig sind.
Bundesländer und ihre Förderprogramme
Zusätzlich zu den bundesweiten Angeboten für Existenzgründer gibt es auch einige Förderprogramme, die vom jeweiligen Bundesland ins Leben gerufen wurden. Dementsprechend orientieren sich solche Programme neben wirtschaftlichen Schwerpunkten oft nach regionalen Bedürfnissen. Die Zuschüsse können verschiedenen Zwecken dienen, wie unter anderem:
- Schaffung von Arbeitsplätzen
- Investitionen in Digitalisierung
- Innovationen
Um die besten Fördermöglichkeiten für das neu gegründete Unternehmen ausfindig zu machen, ist in der Regel eine ausführliche Recherche erforderlich.
Steuerliche Vergünstigungen
Existenzgründer können von steuerlichen Vergünstigungen profitieren. Diese steuerlichen Anreize wurden vom Staat geschaffen, um angehenden Gründern den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern. Hierzu zählen unter anderem:
- Inanspruchnahme des Investitionsabzugsbetrags
- Abschreibung von Investments
- Steuerliche Begünstigung bei Forschung und Entwicklung
Die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Steuerberater ist zu empfehlen, um die steuerlichen Vorteile vollständig auszuschöpfen.
Beratung und Weiterbildung
Neben dem Gründungszuschuss durch das Arbeitsamt können Existenzgründer weitere Unterstützungsmaßnahmen der Arbeitsagentur für Arbeit in Anspruch nehmen. Hierzu zählen unter anderem:
- Beratungsangebote
- Qualifizierungsmaßnahmen
- Workshops
Dementsprechend unterstützt das Arbeitsamt Existenzgründer nicht nur mit finanziellen Mitteln, sondern auch bei der Entwicklung der Geschäftsidee. Zudem werden für die Selbstständigkeit wichtige Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt.
Crowdfunding
In der jüngeren Vergangenheit hat sich Crowdfunding immer mehr als alternatives Finanzierungsinstrument für Gründer und Start-ups etabliert. Bei dieser Finanzierungsmethode investieren viele verschiedene Anleger in ein Projekt. In der Regel fallen die investierten Beträge klein aus, aufgrund der großen Anzahl an Investoren wird aber trotzdem oftmals viel Kapital eingeworben. Existenzgründer können ihr Projekt auf Online-Plattformen, wie Kickstarter, platzieren, um weiteres Kapital zu beschaffen. Die Platzierung auf einer Crowdfunding-Plattform kann einem jungen Start-up zudem kritisches Feedback einbringen, das für die Weiterentwicklung eigener Produkte genutzt werden kann.
Gründerstipendien
Stiftungen, Hochschulen sowie staatliche Institutionen können Stipendien an Gründer vergeben, um besonders aussichtsreiche Ideen und Projekte zu fördern. Je innovativer das Gründungsvorhaben ist, desto höher fallen die Chancen auf ein solches Stipendium aus. Dabei erhalten Gründer nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern profitieren auch vom Zugang zu Netzwerken, bestehend aus erfahrenen Unternehmern. Damit ein Gründerstipendium gewährt wird, benötigt es im Normalfall einen klaren Geschäftsplan. Auch die Geschäftsidee sollte überzeugend präsentiert werden. Der Traum einer eigenen Firma kann tatsächlich Realität werden, besonders mit dieser aufregenden Kampagne, bei der Sie die Möglichkeit haben, ein Startkapital von 100.000 Euro zu gewinnen. Mit dieser finanziellen Unterstützung können verschiedene wichtige Schritte unternommen werden, wie beispielsweise die Gründung und den Aufbau des Unternehmens, Produktentwicklung, Marketing, Einstellung von Mitarbeitern, sowie die Sicherung der ersten Betriebskosten. Dies ermöglicht eine solide Grundlage für den Start und die Wachstumschancen des Unternehmens.
Wie Existenzgründer von Zuschüssen profitieren
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Autor: Lysandra Weisenthal
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