Früherkennung von Parkinson mit Künstlicher Intelligenz für Young Inventors prize nominiert
Stellen Sie sich und das Startup FacePrint doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin die Erfinderin von FacePrint und Gründerin des gleichnamigen Unternehmens. FacePrint ist ein Früherkennungs- und Überwachungssystem für die Parkinson-Krankheit und häufig falsch erkannte Krankheiten, das auf Videotechnologie und der Erkennung von Beeinträchtigungen der Mimik basiert. Ich studiere an der Stanford University Neurowissenschaften und Informatik.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
FacePrint begann an der High School als ein Projekt für eine schulische Wissenschaftsmesse. Als ich die Ergebnisse auf einigen internationalen Forschungskonferenzen präsentierte, stieß dies auf großes kommerzielles Interesse. Verschiedene Akteure aus dem Gesundheitswesen kamen auf mich zu und fragten, ob sie FacePrint in einem klinischen Umfeld oder in der Forschung einsetzen könnten. Mir wurde klar, dass ich mich sowohl auf klinische als auch auf kommerzielle Entwicklungen konzentrieren muss, damit FacePrint einen spürbaren Einfluss auf die Welt haben kann.
Was war bei der Gründung von FacePrint die größte Herausforderung?
Eine der größten Herausforderungen mit FacePrint war, als ich mir in der High School selbst das Programmieren beibrachte. Ich wusste, dass ich das lernen musste, um meine Idee für FacePrint in die Tat umzusetzen. Ich nutzte dafür eine Menge Programmierbücher und sah mir YouTube-Tutorials an. Dieser Prozess nahm viele lange Nächte und unzählige Stunden in Anspruch, aber ich merkte schnell, dass ich die kreative Kunstform, die das Programmieren ermöglicht, wirklich mag – und mein Interesse an Informatik ist seitdem weiter gewachsen.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Unbedingt! Ich habe aus erster Hand durch meine Erfahrungen mit FacePrint gelernt, dass die Arbeit an einer Idee ein konstanter iterativer Prozess ist. Ich ermutige die Leute immer, mit ihrer Idee noch heute anzufangen, auch wenn es nur ein kleiner Schritt nach vorn ist. Das Schwierigste ist, den ersten Schritt zu tun, aber wenn man ihn getan hat, kann sich der Prozess der Iteration und Kreativität entfalten.
Welche Vision steckt hinter FacePrint?
Die Vision hinter FacePrint ist es, die neuesten technologischen Fortschritte zu nutzen, um die Versorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen drastisch zu verbessern und eine frühzeitige Erkennung und Intervention zu ermöglichen.
Wer ist die Zielgruppe von FacePrint?
FacePrint richtet sich zunächst an Menschen mit Parkinson und einer Untergruppe von Krankheiten, die als atypischer Parkinsonismus bekannt sind und häufig fälschlicherweise für Parkinson gehalten werden. FacePrint kann jedoch auch für andere neurodegenerative und psychiatrische Erkrankungen eingesetzt werden.
Wie funktioniert FacePrint? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
FacePrint ermöglicht eine automatisierte Bewertung: Auf Basis einer Videoaufnahme einer Person kann vorhergesagt werden, ob sie an Parkinson erkrankt ist oder nicht, und der Schweregrad der Erkrankung überwacht werden. FacePrint nutzt Computer Vision, Deep-Learning-Algorithmen und identifizierte digitale Biomarker für Gesichtsausdrücke, um Ärzten eine Entscheidungshilfe zu geben. Und FacePrint bietet eine Möglichkeit zur objektiven Erkennung und Überwachung der Parkinson-Krankheit und ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Intervention. Darüber hinaus stellt FacePrint ein kostengünstiges und skalierbares Tool dar, das auf Remote-Basis funktioniert und weltweit für Menschen den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessert.
FacePrint, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
FacePrint wird sich weiterhin auf die Parkinson-Krankheit und häufig falsch identifizierte Krankheiten konzentrieren. Ich bin auch dabei, FacePrint auf andere neurodegenerative Erkrankungen auszuweiten, und hoffe, dass FacePrint die neuesten technologischen Fortschritte nutzen kann, um die Versorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen erheblich zu verbessern. In fünf Jahren möchte ich in der Lage sein, die Zukunft im Bereich Hirngesundheit mitzugestalten, indem ich die Welten von Technologieentwicklung, klinischer Forschung, Richtlinien und Unternehmensentwicklung miteinander verbinde.
Letztendlich hoffe ich, die Zukunft der neurologischen und psychischen Gesundheitsversorgung mitgestalten zu können. Ich glaube an eine Zukunft, in der mit dem Thema Gehirngesundheit objektiv, personalisiert und präventiv umgegangen wird. Ich hoffe, dass ich die Hirnforschung weiter vorantreiben und diese Laborerkenntnisse so übersetzen kann, dass sie leicht verfügbar und zugänglich sind.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Ich würde anderen angehenden Gründerinnen raten, an ihre Ideen zu glauben und einen Weg zu finden, heute einen kleinen Schritt vorwärtszumachen, um ihre Idee in eine greifbare Realität zu verwandeln. Der erste Schritt nach vorn ist immer der schwierigste. Wenn man dann angefangen hat, kommt es darauf an, einen kleinen Schritt nach dem anderen zu machen und schnell zu iterieren, bis man zurückblicken und staunen kann, wie weit man gekommen ist.
Foto Stan Olszewski/SOSKIphoto
Wir bedanken uns bei Erin Smith für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder