FamilyPunk ist der digitale Coach für moderne Eltern
Stellen Sie sich und das Startup FamilyPunk doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Jutta Merschen und Gründerin von FamilyPunk. FamilyPunk ist der digitale Coach für moderne Eltern: über unsere App bieten wir Eltern Experten-Support via Telefon oder Videochat in Kombination mit digitalen Kursen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Wir wollen Eltern handlungsfähiger machen, um ihren Familienalltag positiv zu gestalten. Wir sind so etwas wie die Fitnessapp fürs Familienleben.
Zu mir: ich war bei McKinsey Managementberaterin, habe digitale Produkte entwickelt, Software-Portfolios geleitet und habe eine Leidenschaft für gute User Experience. FamilyPunk ist auch ein ganz privates Herzensthema für mich: unsere drei sehr quirligen Jungs (4, 4 und 2 Jahre alt) kosten uns manchmal ganz schön Nerven. Ich kann es kaum erwarten, unser Produkt auszuprobieren.
Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Nach über 10 Jahren Karriere in einem großen Unternehmen wollte ich raus aus meiner „comfort zone“ und einer neuen Leidenschaft folgen. Mit der Entscheidung für ein eigenes Unternehmen will ich auch eine flexible Arbeitsatmosphäre schaffen, in der ich etwas bewirken kann, ohne die Familie komplett hintenanzustellen. FamilyPunk soll eine Company sein von Eltern, für Eltern, mit Eltern. Female Empowement ist momentan in aller Munde – wir machen Family Empowerment. Als Produkt und auch als Unternehmenskultur.
Was war bei der Gründung von FamilyPunk die größte Herausforderung?
Die innere Klarheit zu finden, dass es diese Idee ist, die ich umsetzen will. Wir stehen noch am Anfang von FamilyPunk – die großen Herausforderungen werden sicherlich noch kommen.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Eine Idee ist in Gedanken immer perfekt, bevor man anfängt. Sobald man darüber spricht, sie testet, bekommt man Feedback, die Idee bekommt ein paar Beulen und Schrammen und sie wächst. Das sind ganz wichtige Schritte am Anfang – ich habe aus den Gesprächen in den letzten Monaten sehr viel gezogen.
Ob man später mit einem imperfekten Produkt oder einem Prototypen in den Markt gehen kann, hängt vom Bedarf und von der Frustrationstoleranz der allerersten Kunden ab. Grundsätzlich würde ich sagen: wenn du so lange wartest, bist du ready bist, ist es zu spät.
Welche Vision steckt hinter FamilyPunk?
Wir wollen der weltweit führende digitale Coach für Family Empowerment werden. Wir verändern die Gesellschaft bottom-up – eine Familie nach der anderen. Je mehr Lösungskompetenz und Handlungsfähigkeit wir Eltern haben, desto besser können wir für unsere Kinder und unsere Familie ein Umfeld schaffen, in dem sie sich positiv entwickeln können. Damit bringen wir auch etwas mehr Gelassenheit in unseren Alltag als Eltern.
Wer ist die Zielgruppe von FamilyPunk?
Alle Eltern, deren Kinder bei ihnen leben und mit denen sie täglich Familienleben gestalten. Am Anfang konzentrieren wir uns auf Eltern mit Kinder im Alter von 1-4 Jahren und entwickeln unser Angebot nach und nach für die anderen Altersgruppen.
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Die Verbindung von Content, Lerninhalten, die auf dem neuesten Stand der Kognitionsforschung aufbauen und einfachem Zugang zu persönlichem Coaching ist in diesem Marktsegment einzigartig. Wir positionieren uns mit einer Marke, die für Kompetenz steht und Mütter und Väter anziehen soll. Das Familienbild wandelt sich und gleichzeitig ist es immer noch so, dass Frauen sich in vielen Familien mehr um die Kinder kümmern. FamilyPunk will auch Väter empowern, sich aktiver einzubringen.
Sie sind Gewinnerin des Grace Summer Camps. Wie geht es jetzt weiter?
Im September treffe ich mich mit meiner Co-Founderin, um die die gemeinsame Vision auszuloten und die nächsten Monate zu planen. Gleichzeitig suchen wir Verstärkung fürs Gründerteam: jemand, der die technische Seite des Produkts abdecken kann. Am besten jemand, der auch Kinder hat und gerne ein Mann!
Die nächsten Schritte sind Aufbau unserer Community (jetzt anmelden unter www.familypunk.com!), erste inhaltliche Angebote und eine Pilotphase fürs persönliche Coaching. Wir profitieren dabei von der Unterstützung, die wir im Rahmen von Grace gewonnen haben, von She’s Mercedes, Piloteers und Ignore Gravity.
Wie wichtig sind solche Events für Gründerinnen?
Grace war eine ganz besondere Erfahrung: ein Accelerator-Programm für Female Entrepreneurship, das auf Wertschätzung setzt und bei dem nicht nur die Geschäftsidee im Vordergrund steht. Bei Grace schafft der Fokus auf die Person Raum für Inspiration und Reflektion und das ist eine starke Basis für die Motivation, die Gründung erfolgreich durchzuziehen. Ich glaube, dass ein Format wie Grace, das nur für Gründerinnen ausgelegt ist, noch stärker wirkt als eines in einer gemischten Gruppe. Grace will keine „female bubble“ schaffen, sondern diverse, gleichberechtigte Gründerteams – und eine ebensolche Gesellschaft. Bei allem Female Empowerment: für FamilyPunk suchen wir wie schon erwähnt im Idealfall noch einen coolen Dad als CTO und Co-Founder.
Warum haben Sie sich beworben?
Im Frühjahr diesen Jahres hatte ich die Gründung meiner ersten Idee abgeschlossen und wusste kurz darauf, dass ich sie nicht umsetzen würde – sie passte einfach nicht mehr zu mir. Danach habe ich viele Ideen getestet, mit erfolgreichen Gründern gesprochen, den Funnel noch mal geöffnet. Ich habe mich bei Grace beworben, weil ich in einem Umfeld von 20 coolen Frauen Inspiration tanken, ein Netzwerk bauen und Klarheit gewinnen wollte, welche Idee ich umsetze.
FamilyPunk, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In 5 Jahren … haben wir 20 Millionen Eltern weltweit in unserer Nutzercommunity. Wir sind neben Deutsch in weiteren Sprachen vertreten – Englisch, Spanisch, Chinesisch wären meine heutigen Tipps. Wir haben ein cooles, buntes und diverses Büro, in dem Eltern neben Nicht-Eltern arbeiten, aus verschiedenen Ländern, von gemeinsamen Werten getragen. Ich arbeite mal im Büro, mal im Home Office – wie alle anderen bei FamilyPunk übrigens auch. Was uns antreibt in 5 Jahren ist das gleiche wie heute: Family Empowerment.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
1. Finde heraus, was du willst. Warum willst Du gründen, was bringt Dich dazu, jeden Morgen dafür aufzustehen? Kannst du dir vorstellen, die nächsten Jahre täglich mit deinen Kunden, deinem Team, den Partnern und Lieferanten in deiner Industrie zu reden?
2. Sprich mit deinen Kunden. Feedback zur Idee ist gut, Kundenfeedback ist besser. Verbringe ein paar Wochen damit, herauszufinden, ob deine Kunden das Problem, das du lösen willst, wirklich haben.
3. Umgib dich mit Leuten, die dich unterstützen. Gerade am Anfang, wenn das Team noch nicht steht, hilft es, sich Sparringpartner zu suchen.
Wir bedanken uns bei Jutta Merschen für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder