Fastic ist eine Gesundheits-App, die Intervallfasten, Ernährungstracking und Fitnessübungen kombiniert, um Nutzern weltweit zu helfen, gesünder zu leben.
Wie würden Sie Fastic kurz vorstellen, und wer sind die Gründer, die hinter diesem Unternehmen stehen?
Fastic kombiniert Ernährungstracking, Intervallfasten und Fitnessübungen in einer einzigen Anwendung. Als KI-gestützte Gesundheitsplattform begleitet Fastic seine Nutzer mit Hilfe kreativer Gamification-Modelle auf ihrem Weg, nachhaltig abzunehmen und gesünder zu leben. Zudem wird Fastic von mehreren Krankenkassen über einen eigens entwickelten Ernährungskurs unterstützt und ist als Präventionsmaßnahme erstattungsfähig. Die App ist global verfügbar, mit einem Fokus auf deutsch- und englischsprachige Regionen, und wurde bereits mehr als 50 Millionen Mal heruntergeladen. Fastic wurde 2019 in Berlin gegründet und wird von den Gründern Benjamin Bak (CEO), Tobias Börner (CMO) und Thomas Adam (CTO) geführt.
Was war die ursprüngliche Vision hinter Fastic, und wie setzen Sie diese Vision heute in die Realität um?
Fastic entstand ursprünglich aus einem geplanten Firmeninkubator. Benjamin Bak, unser CEO, war schon damals ein großer Fasten-Fan und brachte die Idee in die App-Schmiede ein. Seine Vision war es, das Thema „Fasten“ einem breiten Publikum zugänglich und verständlich zu machen. Wir begannen mit Tests und MVP-Apps (Minimum Viable Product) in verschiedenen Gesundheitsthemen. Schnell stellte sich heraus, dass Fastic mehr als nur eine Nischenidee war.
Mit welchen Herausforderungen hatte Fastic seit der Gründung zu kämpfen, und wie haben Sie diese erfolgreich gemeistert?
Eine der größten Herausforderungen war es, in einem hart umkämpften Markt für Gesundheits-Apps herauszustechen und das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen. Zudem mussten wir einen Weg finden, das komplexe Thema Intervallfasten und gesunde Ernährung auf eine leicht verständliche und zugängliche Weise digital umzusetzen. Dank eines starken Teams, dass Nutzerfeedback sofort umsetzte und wissenschaftliche Erkenntnisse einfließen ließ, konnten wir diese Hürden überwinden. Ein weiteres Thema war die Einführung von Apples Datenschutzanpassungen (SKAN) im Jahr 2021, die unser Performance-Marketing herausforderte. Während der Pandemie erlebten wir einen sprunghaften Anstieg der Nachfrage, was zu einer schnellen Skalierung führte. Diese Wachstumswelle brachte jedoch auch personelle Herausforderungen mit sich, denen wir erfolgreich begegnet sind, indem wir unsere Ressourcen und Kosten optimiert haben, um nachhaltig profitabel zu bleiben.
Was macht Fastic einzigartig im Vergleich zu anderen Gesundheits- und Fasten-Apps auf dem Markt?
Fastic hat sich zu einer erfolgreichen Ernährungsplattform „made in Germany“ entwickelt. Die App ist in vielen Sprachen verfügbar und hat bereits über 50 Millionen Downloads. Unsere besondere Stärke liegt darin, dass wir extrem schnell auf Marktveränderungen reagieren. Ein Beispiel ist unser KI-gestützter Menü-Scanner, der es Nutzern ermöglicht, gesunde Entscheidungen zu treffen, indem er Mahlzeiten erkennt, Nährwerte analysiert und die Portionsgrößen schätzt – einfach durch ein Foto. Diese Funktionalität macht uns einzigartig und erleichtert den Nutzern, sich auch unterwegs gesund zu ernähren.
Wie sieht die langfristige Strategie von Fastic aus, und welche Ziele möchten Sie in den kommenden Jahren erreichen?
Langfristig wollen wir Fastic zu einer der führenden Plattformen für ganzheitliche Gesundheit entwickeln. Wir planen, neben Intervallfasten die Themen Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit stärker zu integrieren. Unser Ziel ist es, das Gesundheitssystem weltweit zu verändern, indem wir präventive Maßnahmen in den Vordergrund stellen, um Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu verhelfen. Außerdem möchten wir international weiter expandieren und die App in noch mehr Sprachen und Ländern anbieten. Mitte 2023 haben wir bereits mit diesem Vorhaben begonnen und fokussieren uns dabei besonders auf den Bereich Ernährung.
Welche Entwicklungen und Innovationen plant Fastic, um weiterhin an der Spitze der digitalen Gesundheitsbranche zu bleiben?
Unser Fokus liegt auf der Integration weiterer KI-Funktionen, um die Nutzung der App so einfach wie möglich zu machen. Derzeit kann unsere KI bereits Lebensmittel auf einem Teller anhand eines Fotos erkennen und die Nährwerte analysieren, um den Nutzern dabei zu helfen, gesündere Entscheidungen zu treffen. Zukünftig wird jeder Nutzer seine eigene Gesundheits-App in der Tasche haben, die sich durch KI personalisiert auf die individuellen Bedürfnisse anpasst. Diese hohe Individualisierung können wir dank der KI-Technologie noch schneller umsetzen.
Gab es einen besonderen Moment oder eine Herausforderung, die die Richtung von Fastic maßgeblich beeinflusst hat?
Die Corona-Pandemie hat zu einem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein in der Gesellschaft geführt. Plötzlich rückte gesunde Ernährung in den Vordergrund, besonders da Sportstätten geschlossen waren. Dieses Momentum nutzten wir, um den Nutzern den Mehrwert des Intervallfastens und gesunder Ernährung näherzubringen.
Welche Rolle spielen wissenschaftliche Erkenntnisse und Nutzerfeedback in der Weiterentwicklung von Fastic?
In unserem Beratergremium sitzen Fastenexperten, Ernährungswissenschaftler und Ärzte, die alle wissenschaftlichen Entwicklungen im Blick haben. Nutzerfeedback ist ebenfalls essentiell für uns. Wir nutzen Technologie, um zu analysieren, an welchen Punkten unsere Nutzer Herausforderungen haben, und arbeiten kontinuierlich daran, die Top-Kritikpunkte aus dem Kundensupport in unsere Produkt-Roadmap aufzunehmen und zu beheben.
Welche drei wesentlichen Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein eigenes Startup im Bereich Gesundheitstechnologie gründen möchten?
1. Benutzerzentrierte Entwicklung: Stellt den Nutzer immer in den Mittelpunkt. Hört auf deren Feedback und passt euer Produkt kontinuierlich an.
2. Wissenschaftliche Fundierung: Gerade im Gesundheitsbereich ist es wichtig, dass eure Technologie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, um Glaubwürdigkeit zu sichern.
3. Agilität und Anpassungsfähigkeit: Der Markt verändert sich schnell, vor allem im Technologiebereich. Seid flexibel und nutzt neue Trends und Entwicklungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Perfektion im Anfangsstadium ist eher hinderlich.
Wie sorgt Fastic dafür, dass die App auch in Zukunft nutzerfreundlich, effektiv und innovativ bleibt?
Unser Anspruch ist es, eine App zu bieten, die Nutzer gerne und motiviert verwenden. Fastic setzt auf Gamification und wurde mit viel Liebe zum Detail entwickelt. Unser Team arbeitet täglich an Verbesserungen und hoher Qualität der Benutzeroberfläche. Wir passen uns den Marktanforderungen an und setzen Trends, wenn es der richtige Zeitpunkt ist. Diese Fähigkeit, zwischen Anpassung und Innovation zu balancieren, ist essentiell für den langfristigen Erfolg eines Startups.
Was inspiriert das Team von Fastic, um kontinuierlich neue Funktionen und Verbesserungen für die App zu entwickeln?
Unsere größte Inspiration sind unsere Nutzer. Wir haben über 5000 Videobotschaften erhalten, die zeigen, wie stark der Einfluss unserer App bereits ist. Jedes Mal, wenn wir sehen, dass jemand dank Fastic gesünder lebt oder ein persönliches Ziel erreicht, motiviert uns das, weiterzumachen und neue Lösungen zu entwickeln. Auch die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen und gesundheitlichen Experten sowie das Interesse an neuen Technologien wie KI treibt uns an. Natürlich streben wir auch nach wirtschaftlichem Erfolg und wollen jedes Jahr mindestens eine Verdopplung des Firmenprofits erreichen.
Bildcredits: Fastic
Wir bedanken uns bei Tobias Börner für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.