Freitag, April 26, 2024
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Seid stets kundenorientiert.

Das Startup Feniska war Teil des Stealth Mode Förderprogrammes 2021 und ist jetzt ein Alumni-Startup: In diesem Interview erzählt die Gründerin Sonita Soth mehr über sich und ihr Unternehmen

Stell dich und dein Startup doch kurz unseren Leser:innen vor! 

Ich bin Sonita, 30 Jahre alt und komme ursprünglich aus dem Schwabenland. Nach Berlin bin ich 2019 gezogen, um mein eigenes Startup zu gründen. Seit 2020 bin ich die Gründerin von Feniska und verantworte dort die Produktentwicklung.

Feniska entwickelt IoT (Smart Home) Produkte für Hunde und Katzen, die den Besitzern Einblicke in die Gesunheit der Tiere gewähren. Wir sind inzwischen ein fünfköpfiges Team. Meine Mitgründerin Ropafadzo Murombo lernte ich bei meinem ehemaligen Arbeitgeber SAP kennen. Wir entdeckten schnell unser gemeinsames Interesse für die Themen Unternehmertum, Frauen in der Tech-Branche und Haustiere. Das alles vereinen wir jetzt in unserer eigenen Firma. 

Warum hast du dich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Die Idee für Feniska entstand aus meiner eigenen Not heraus. Ich bin selbst Katzenmama und musste immer akribisch die Gesundheitsdaten von meinem Kater dokumentieren. Mein Kater Django leidet an einer chronischen Blasenentzündung und Struvitsteinen, daher ist es für mich sehr wichtig sein Gewicht, seine Tages- und Schlafrhythmen sowie Toilettengänge im Blick zu behalten, damit ich schnell reagieren kann, wenn sein Gesundheitszustand sich verschlechtert. Unser Produkt trackt automatisiert genau diese Daten und analysiert sie zusätzlich. Die Haustierbesitzer:innen wird zudem noch über Anomalien informiert. 

Haustiere haben in unserer Gesellschaft den gleichen Stellenwert wie Familienmitglieder. Nachdem ich also bei anderen Hunde- und Katzenbesitzer:innen das Bedürfnis gesehen habe, die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Tiere besser zu verstehen, habe ich mich entschlossen Feniska zu gründen.

Was war bei der Gründung von Feniska die größte Herausforderung?

Da meine Mitgründerin Ropa keine EU-Bürgerin ist, hatten wir nicht nur mit der “gängigen” Gründungs-Bürokratie zu kämpfen, sondern mussten uns auch mit dem Thema Visum und der Ausländerbehörde rumschlagen. Das hat uns sehr viel Zeit und Energie gekostet, alles ins Rolle bringen, bis wir dann tatsächlich die Firma gründen konnten.

Die zweite Herausforderung war für uns das Thema Fundraising. Wir bewegen uns im Hardware und Deep-Tech Bereich, hier ist es leider noch sehr unüblich, auf ein reines Gründerinnen-Team zu stoßen. Es kommt auch hinzu, dass das Netzwerk und die Kontakte, die man hat, beim Fundraising wesentlich sind. Das Stealth Mode Programm hat uns hierbei sehr gut unterstützt und uns PR und Netzwerk zur Verfügung gestellt und Türen geöffnet.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja, definitiv! Gemäß dem Motto “Done is better than perfect”.

Welche Vision steckt hinter Feniska?

Wir helfen Haustierbesitzern dabei, die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Haustiere zu verbessern, indem wir intuitive und smarte Produkte für die Haustiergesundheit entwickeln.

Wer ist die Zielgruppe? 

Hunde- und Katzeneltern.

Was unterscheidet Feniska von anderen Anbieter:innen auf dem Markt?

Unsere Produkte haben das Ziel, die Gesundheit der Haustiere zu fördern und sind in einem Smart Home Konzept integriert. Das erleichtert und automatisiert das Sammeln von wichtigen Daten und ermöglicht uns, dies in einem nichtinvasiven Kontext zu tun. 

Warum hast du dich für das Stealth Mode Förderprogramm beworben? 

Das Stealth Mode Programm der Factory Berlin war genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Die Mentor:innen und  Workshops zum Thema Fundraising und Pitching waren sehr hilfreich. Zudem bietet die Factory Berlin ein riesiges Netzwerk an und hat selber eine große Community und Community Spaces. Unterstützt wurde das Programm zudem durch Henkel dx und Google for Startups.

Wie ging es nach dem Stealth Mode Förderprogramm weiter?

Nach Stealth Mode haben wir uns weiter auf die Produktentwicklung fokussiert, eine Beta-Version unserer Feniska App gelauncht und uns ins Fundraising gestürzt. Wir haben inzwischen unsere Pre-Seed Runde im sechsstelligen Bereich eingesammelt und können dieses Jahr endlich unsere Feniska Base auf den Markt bringen. Zu unseren Investor:innen gehören unter anderem das Familienunternehmen LAT aus Berlin und weitere Business Angels aus den Branchen IoT, Mobilfunk, Gesundheit und Fitness. 

Inwieweit hat dich das Programm in deiner Entwicklung weitergebracht?

Wenn man zum ersten Mal gründet, fehlt es einem an Erfahrung. Daher sind ein Netzwerk und Mentor:innen, die einen begleiten und die Erfahrungen mit dir teilen, essenziell. Das Stealth Mode Programm hat mich dabei sehr unterstützt. 

Hast du Veränderungen an deinem Startup vorgenommen?

Wir haben gelernt schneller zu iterieren und haben kurz nach dem Programm unsere App auf den Markt gebracht. Wir haben auch OKR’s bei uns eingeführt und arbeiten seit dem Stealth Mode Programm danach.

Würdest du anderen Gründer:innen die Teilnahme empfehlen?

Ich kann aus meiner persönlichen Erfahrung Stealth Mode nur weiterempfehlen. Es ist ein sehr besonderes Programm mit Fokus auf weibliche, non-binäre und unterrepräsentierte Gründer:innen. Die Unterstützung der Factory Berlin hört nach dem Programm aber nicht auf. Wir sind sehr dankbar für den kontinuierlichen Support!

Wo siehst du dich und dein Startup in fünf Jahren? 

Wir hoffen, dass wir in 5 Jahren unserem Ziel ein großes Stück näher gekommen sind und Haustierkrankheiten frühzeitig erkennen und bei der Prävention dieser Krankheiten unterstützen können. 

Welche 3 Tipps würdest du angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Ich denke, dass es eine grundlegende Regel gibt, die ich allen angehenden Gründer:innen ans Herz legen möchte: Seid stets kundenorientiert. Behauptet es nicht nur, lebt diesen Wert und habt bei wichtigen Entscheidungen immer den Nutzen und das Wohl eurer Kund:innen im Sinn.

Wir bedanken uns bei Sonita Soth für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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