Fingu fokussiert sich auf Themen rund um den Finanz- und Kapitalmarkt und kreiert ein interaktives, fokussiertes Lernerlebnis durch echte Finanzexperten
Stellen Sie sich und das Startup Fingu doch kurz unseren Lesern vor!
Fingu hat sich voll und ganz der Finanzbildung verschrieben. Durch eine interaktive Plattform wollen wir jedem Menschen das nötige Rüstzeug mitgeben, damit er seine eigenen Finanzen erfolgreich, unabhängig und selbstständig handhaben kann. Wir haben dabei einen multimedialen Weg gewählt, durch welchen wir unseren Usern die höchstmögliche Qualität garantieren können. All unsere Lektionen und Kurse sind von echten Finanzexperten unterstützt. Zusätzlich verbindet unser spielerischer Ansatz Praxis und Theorie auf eine besondere Art und Weise. Interaktion und Gamification sind sowieso zwei Aspekte, die uns sehr wichtig sind.
Unsere Vision ist es, dass jeder in der Lage ist, finanzielle Themen zu verstehen und eigenständige Investmententscheidungen zu treffen. Das Geschäftsmodell basiert auf einem Abo-Modell. Für 4,99 € im Monat erhält man Zugang zu allen Inhalten auf der Plattform und genießt Zugang zu exklusiven Experten und Finanzinhalten.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Wir wollten immer schon für Veränderung sorgen. Diese Motivation und das Interesse für die Finanzwelt haben uns am Ende auch zusammengebracht.
Fingu haben wir gegründet, weil wir in persönlichen Gesprächen mit anderen aus unserer Altersgruppe gespürt haben, dass das Interesse an Finanzthemen deutlich gestiegen ist. Das Investieren in Aktien, Krypotwährungen und Co wurde zu einem allgemein oft diskutierten Thema. Zusätzlich hat Covid-19 den Kapitalmarkt in den Mittelpunkt gerückt und viele FinTech-Unternehmen erlebten einen absoluten Aufschwung. Der Zugang zum Markt wurde durch Neo-Broker weitestgehend demokratisiert.
Das Problem: Die Bildung konnte mit diesem irrsinnigen Tempo der Wirtschaft nicht mithalten.
Die neuen „Investoren“ konnten in den meisten Fällen nur ein geringes Wissen im Bereich Finanzen aufweisen, weil es schlichtweg nirgendwo gelehrt wurde. Des Weiteren muss man erwähnen, dass viele Kleininvestoren Geld verloren haben, weil sie auf die Ratschläge von selbsternannten Finanzexperten, welche auf Social Media gleichzeitig einen Aufstieg hinlegten, gehört haben.
Wir sahen, dass wir dieser Entwicklung entgegenwirken müssen, und haben deshalb Fingu gegründet. Eine Plattform, welche hochqualitative und seriöse Inhalte rund um das Thema Finanzen zur Verfügung stellt. Mit unserem Ansatz nehmen wir Personen an der Hand und begleiten sie durch die gesamte Finanzwelt hindurch.
Welche Vision steckt hinter Fingu?
Wie schon mehrfach erwähnt, ist es unser Ziel, dass jeder das notwendige Wissen aufbauen kann, damit er seine eigenen Finanzen selbstständig managen kann. Fingu holt jede Person dort ab, wo sie gerade steht – ob Anfänger oder schon erfahrener Anleger. Durch das aufeinander aufbauende Kurssystem, welches sämtliche Aspekte der Finanzwelt bearbeitet, kommt jeder auf seine Kosten und kann seine Finanzkenntnisse auf ein neues Level heben.
Das ist auch genau das, was wir mit Fingu erreichen wollen. Wir wollen eine finanziell gebildete Bevölkerung, welche in Anbetracht der hohen Inflation und der globalen Unsicherheiten, das eigene Vermögen schützen und veranlagen kann. Wir geben jedem das nötige Rüstzeug mit, um ein erfolgreicher und unabhängiger Finanzmarktteilnehmer zu werden.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Um die Frage von hinten aufzurollen: Wir sind derzeit noch komplett selbstfinanziert. Wir haben im April dieses Jahres eine GmbH in Wien gegründet und ein entsprechendes Stammkapital eingelegt. Mit diesem haben wir unseren Prototypen, das MVP, entwickelt, welcher auch schon für jeden online zugänglich ist. Dort findet man 17 Lektionen zu grundlegenden Finanzthemen, die einem schrittweise in die Finanzwelt hineinbegleiten. Wir veröffentlichen auch regelmäßig neue Kurse mit neuen Lektionen und Experten. Zusätzlich haben wir auch Bonus-Content von Experten, welche über aktuelle Finanzthemen bzw. zukünftige Entwicklungen sprechen, und einen somit perfekt unterstützen, wenn man selbst am Kapitalmarkt aktiv wird.
Zu den Herausforderungen: Wir sind ein sehr internationales Team.
Lucas kommt aus Frankreich, Marlon aus Italien und Daniel ist Österreicher. Es war deshalb anfänglich etwas herausfordernd alle Dokumente zusammenzutragen, um in Österreich eine eigene juristische Person ins Leben zu rufen. Des Weiteren war es anfänglich nicht einfach, hochrangige Experten zu bekommen. Die Marktlage war sehr angespannt und viele Fondsmanager sowie Führungspersonen von bekannten Finanzinstitutionen hatten ganz andere Sorgen. Als wir jedoch den erst hochkarätigen Experten an Land ziehen konnten, folgten viele weitere. Deshalb können wir mittlerweile auf über 15 hochrangige Experten (von Flossbach von Storch, Bank Gutmann, 3 Banken Generali über Pictet AM bis hin zur Raiffeisen Bank International) zurückblicken, mit welchen wir ein Gespräch geführt haben, und welche unsere Kurse mit ihrer Expertise unterstützen.
Wer ist die Zielgruppe von Fingu?
Unsere Kernzielgruppe ist 18 bis 30 Jahre alt. Die Inhalte sind aber so aufbereitet, dass jeder ab einem Alter von 14 Jahren die Themen verstehen und anwenden kann. Für uns ist es deshalb auch absolut eine Option, dass wir mit Bildungsinstitutionen zusammenarbeiten und ihnen unser Produkt für den Unterricht zur Verfügung stellen.
Dies würde nicht nur die Digitalisierung im Bildungsbereich fördern, sondern sorgt auch für einen abwechslungsreichen Lernalltag. Gleichzeitig kann aber jeder die Plattform verwenden, der Interesse am Thema Finanzen hat, und sich weiterbilden möchte.
Zusätzlich sind wir auch schon in Kontakt mit einigen Unternehmen, die Interesse daran haben, mit uns zusammenzuarbeiten. Das heißt, wir stellen auch Unternehmen unsere Inhalte zur Verfügung und diese können sie anschließend ihren Kunden bereitstellen. Zudem können Finanzinstitutionen über unsere Plattform ihre eigenen Finanzinhalte platzieren. Dadurch erhalten die User exklusive Studien und Marktkommentare von hochrangigen Finanzinstitutionen.
Unser Fokus liegt schlicht und einfach darin, Finanzbildung der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Denn gerade, wenn es um die eigenen Finanzen geht, sollte man bestens informiert sein.
Wie funktioniert Fingu? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Für diese Antwort müssen wir etwas ausholen.
Wir haben eine Marktforschung durchgeführt, bei der wir zum einen die Zielgruppe und zum anderen die Bereitschaft, Fingu zu verwenden, analysiert haben. Durch die Marktforschung haben wir drei große Probleme am Markt identifiziert:
Die heranwachsende Generation, vor allem die Kerngruppe im Alter 18 bis 30 Jahren, gibt an, dass ihnen grundlegende Finanzkenntnisse fehlen, und sie daher nicht über das notwendige Wissen verfügen, um ihr eigenes Vermögen selbstständig zu verwalten.
2. Die heranwachsende Generation bevorzugt es, unabhängige und eigene Investmententscheidungen treffen zu können. Die traditionellen Finanzberater sind vor allem für jüngere Personen keine reale Option, da sie oft außerhalb der finanziellen Möglichkeiten liegen. Dabei kam auch auf, dass es herausfordernd für sie ist, konkrete Investment-Chancen zu identifizieren.
3. Die Finanzwelt hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt. Durch die Digitalisierung kam auch eine Vielzahl an neuen Angeboten an den Markt. Die heranwachsende Generation ist damit überfordert, seriöse Quellen zu erkennen. Die Glaubwürdigkeit vieler Finanz-Informations-Quellen wird zurecht in Frage gestellt. Das Vertrauen in Finfluencer (Financial Influencer) ist ebenfalls sehr niedrig.
Auf Basis dieser Erkenntnisse haben wir unsere konkrete Geschäftsidee aufgebaut.
Wir wollen genau diese drei Probleme adressieren und decken diese alle auf unserer Plattform ab. Fingu hebt sich eben vor allem durch den hohen Grad an Spezialisierung und durch die Interaktivität von der Konkurrenz ab. Die USP ergibt sich aus drei Eigenschaften: Fokus, Gamifizierung & Glaubwürdigkeit. Die Plattform fokussiert sich auf Themen rund um den Finanz- und Kapitalmarkt und kreiert ein interaktives, fokussiertes Lernerlebnis, das durch die Beiträge bekannter Finanzexperten Vertrauen erweckt.
Die Experten sind namhaft und bringen etliche Jahre Erfahrung mit sich und sind alle in leitenden Funktionen. Zudem sind die Lektionen pädagogisch sinnvoll aufbereitet und fungieren wie ein täglicher Begleiter. Die Plattform zeichnet sich durch die Gamifizierung zusätzlich aus. Dadurch kommt der User auch direkt ins Anwenden seines neu erlangten Know-Hows. Außerdem teilen Experten in Form von Bonus-Content ihr Wissen auch in Bezug zu alltäglichen Themen und geben ihre Ansichten dazu preis. Dadurch erhält man als User einen Einblick in die Finanzwelt, welcher in dieser Form einzigartig ist.
Fingu, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Das ist eine wirklich gute Frage. In der näheren Zukunft fokussieren wir uns darauf, dass wir die Plattform weiter ausbauen, neuen Content produzieren und zusätzliche Serviceleistungen entwickeln. Hierbei haben wir einiges geplant. Des Weiteren fokussieren wir uns auf die Optimierung der Plattform, um den Usern ein noch besseres Erlebnis zu bieten. Dabei spielt vor allem die Gamifizierung eine tragende Rolle. Ebenfalls geplant ist ein virtueller Broker, mit dem User ganz ohne Risiko die ersten Schritte an der Börse machen und sich selbst testen können.
Zudem werden wir auch in näherer Zukunft auf Investorensuche gehen, um die Idee auf das nächste Level heben zu können. Zudem wollen wir unsere eigene App auf den Markt bringen. Dadurch kann man dann wirklich überall und jederzeit Fingu benutzen. Langfristig ist es unser Ziel, die eine Plattform zu sein, die jemand aufruft, wenn er sich finanziell weiterbilden will.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Das ist eine sehr spannende Frage. Wichtig ist jedenfalls, dass man sich zuallererst mit dem Markt, in dem man sich positionieren will, auseinandersetzt. Eine qualitative und quantitative Befragung der Zielgruppe ist durchaus wichtig.
Zusätzlich sollte man darauf achten, dass man nicht einfach ein Produkt entwickelt, welches die Kunden nicht brauchen. Hierfür ist es ratsam, immer im engen Kontakt mit der Zielgruppe zu sein, einen Prototypen zu entwickeln und diesen Testusern zur Verfügung zu stellen. Von diesen kann man anschließend ständig Feedback einholen und das Produkt nach und nach weiterentwickeln.
Dritter und letzter Tipp: Fokus. Wenn du dich dafür entscheidest, ein eigenes Projekt zu starten, dann hast du anderen schon sehr viel voraus. Du hast dich getraut, etwas auf die Beine zu stellen, was mit sehr viel Risiko verbunden ist. Deshalb ist es notwendig, dass man sich voll und ganz auf das Projekt fokussiert, und nicht auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzt. Als Gründer hat man manchmal das Gefühl, dass es nicht schnell genug vorwärts geht und man fängt an, ungeduldig zu werden. Hier können wir aus Erfahrung folgendes mitgeben: Mache einen Schritt nach dem anderen und bleibe fokussiert.
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder