future demand bringt Fans und Veranstalter zusammen
Stellen Sie sich und das Startup future demand doch kurz unseren Lesern vor!
future demand verändert das Verständnis von Veranstaltern für Fans und Audiences grundlegend. Unsere Software ermöglicht langfristige Auslastungsprognosen für Kultur-, Live Entertainment- und Sport-Veranstaltungen und ein zielgerichtetes Ausspielen von automatisierten Marketing-Kampagnen.
Wir sind ein junges Berliner Startup mit einem talentierten Team aus 15 Mitarbeitenden mit acht verschiedenen Nationalitäten und insgesamt tiefen Wurzeln in der Veranstaltungsbranche. Ich selbst habe fünf Jahre Beratungserfahrung im Live-Entertainment-Markt mit dem Fokus auf digitaler Transformation und über 7 Jahre Praxiserfahrung im Kulturmanagement.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Da kamen mehrere Dinge zusammen. Zum einen war das schon immer ein Wunsch – sicher auch ein wenig geprägt von zuhause. Vor future demand fehlte mir jedoch die zündende Idee. Die kam durch die Arbeit in der Strategieberatung. Nahezu jeder Kunde hatte das gleiche Problem, viele haben sich gefragt: wie bewirbt und verkauft man heute effizient Tickets online? . Aus verschiedenen Gründen bekamen sie es nicht gelöst. Die zündende Idee kam später, unter anderem beeinflusst durch Ben Thompsons Stratechery und seine Aggregation Theory.
Drittens habe ich eine Leidenschaft fürs Entwickeln. Alte Probleme durch neue Ideen zu lösen. Das macht einfach richtig viel Freude.
Welche Vision steckt hinter future demand?
Wir wollen Fans, Events und Veranstalter zusammenbringen. Wir helfen Events dabei, mehr Publikum und Fans einzigartige Erlebnisse zu verschaffen. Jeder Künstler spielt lieber vor vollem Haus und jeder Besucher genießt die Atmosphäre einer ausverkauften Halle. Abstrakt formuliert könnte man es so ausdrücken: Auf Basis ihrer jeweiligen Interessen vermitteln wir hochautomatisiert und hocheffizient Kunden mit Anbietern.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine Herausforderung zu Beginn war, Kunden und potentielle Investoren zu überzeugen, dass der Markt reif für tiefgreifenden Wandel ist. Marketing für Konzerte, Shows und Sportevents ist immer noch extrem offline-getrieben. Für uns heißt das, dass wir uns auf die Begleitung von Veranstaltern auf dem Weg zu innovativen und digitalem Marketing fokussieren. Dass der Markt dafür reif ist, hat am Anfang nicht jeder sofort geglaubt – unsere Ergebnisse haben inzwischen aber überzeugt. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die emotionalen Extrempunkte die man in kürzester Zeit durchleben kann. Innerhalb von zwei Minuten kommen die Zusage eines strategisch relevanten großen Kunden UND die Kündigung einer wichtigen Mitarbeiterin. Auf das höchste Hoch folgt ganz oft das tiefste Tief. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen.
Finanziert haben wir uns über eine ganze Reihe Investoren, dazu zählen u. a. 360T-Gründer Carlo Kölzer, Roland Berger Industries, Transporeon Co-Founder Roland Hötzl und auch die Strategieberatung actori sowie IBB Ventures.
Wer ist die Zielgruppe von future demand?
Unsere Kunden kommen aus allen Veranstaltungsbereichen. Darunter ist der Bundesliga-Club VfL Wolfsburg, die Wiener Staatsoper, das Lucerne Festival für klassische Musik und der Musik-Veranstalter undercover, der eine Tochter von BMG ist.
Wie funktioniert future demand? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Das, was unsere Software heute kann, kann niemand anderes. Wir können mit einer Genauigkeit von 90 bis 95 Prozent die Auslastung von Konzerten zwei Jahre im Voraus prognostizieren. Unser Vorgehen beim Verständnis von Publikumsinteresse ermöglicht Online-Marketing-Kampagnen mit einem dreimal besseren ROI in einem Zehntel der Zeit.
Der Fokus liegt auf dem Interesse von sich ähnelnden Gruppen, nicht auf den einzelnen Personen. Das ist die Zukunft des Marketings. Nur so können die Herausforderungen um ATT und Cookies für kleinere Player gelöst werden. Wir haben das schon immer so gemacht und das passt jetzt einfach genau auf die Bedürfnisse der Kunden.
future demand, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren wird sich ein Marketingmanager bei einem Veranstalter oder Club rechtfertigen müssen, wenn er nicht future demand einsetzt. Die Vorteile sind zu deutlich.
Ich bin mir darüber hinaus sicher, dass wir in fünf Jahren future demand auch in vielen anderen Branchen vorfinden werden. Dabei ist und bleibt es unser Ziel, Unternehmen auf Augenhöhe mit den übermächtigen Playern zu bringen, die hunderte Millionen Werbebudgets einsetzen. Ohne eigene Analytics- oder riesige Performance-Marketing-Teams.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Zunächst einmal sollte man der eigenen Intuition vertrauen und das Branchenverständnis nicht unterschätzen, gerade im Kontext von Softwareentwicklung. Diverse Teams können das am besten sicherstellen. Ein Software Engineer kennt das Business-Modell eines Veranstalters zum Beispiel nicht so gut, dann muss er ein Teammitglied haben, der oder die das ausgleicht und beide müssen fortlaufend gemeinsam an einem Feature arbeiten.
Als zweiten Tipp: Es ist erlaubt Fehler zu machen. Ich habe in den letzten drei Jahren so viele Fehler gemacht wie nie zuvor. Vieles ist für mich einfach neu. Aber gleichzeitig sind es die Fehler, die uns besser und schneller machen – solange wir nicht immer die gleichen Fehler wiederholen.
Ein bisschen Verrücktsein hilft dabei, die erforderliche Ausdauer zu haben. Denn ohne das geht es eher nicht. Wir haben in unseren drei Jahren Existenz zwei Jahre Pandemie erlebt. Mehr Tickets zu verkaufen war für die wenigsten Veranstalter relevant in dieser Zeit. Da gab es natürlich den ein oder anderen Moment, wo wir uns im Gesellschafterkreis auch die Frage gestellt haben: “Wie lange kann ein sehr junges Unternehmen das durchstehen?”. Ausdauer und Hartnäckigkeit haben dazu geführt, dass unsere Investoren an uns glauben und zusätzlich Millionen investiert haben, weil sie überzeugt sind.
Wir bedanken uns bei Hannes Tronsberg für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder