Der Weg in die Selbständigkeit beginnt bei allen Startups mit der Wahl eines geeigneten Geschäftsmodells. Bei der Gründung eines Software-Startups setzt man vor allem auf digitale Geschäftsmodelle, die es ermöglichen, einen Nutzen für potenzielle Kunden durch den Einsatz digitaler Technologien zu schaffen.
Software-Startups konzentrieren sich darauf, neue digitale Lösungen bzw. Softwareprodukte auf den Markt zu bringen, die einen messbaren Mehrwert für Kunden bieten. Nur wenn Kunden bereit sind, dafür zu zahlen, kann man über eine erfolgreiche Monetarisierung dieser Lösungen sprechen. Das ausgewählte digitale Geschäftsmodell beschreibt, wie genau Startups mit ihren Produkten/Lösungen einen finanziellen Gewinn erreichen können.
Populäre Geschäftsmodelle im Überblick
Im Folgenden sind die digitalen Geschäftsmodelle mit realen Beispielen aufgelistet, die sich bei Software-Startups großer Beliebtheit erfreuen.
Mehrseitiger Online-Marktplatz
Als zentrale Schaltstelle dient ein mehrseitiger Marktplatz dazu, mindestens zwei Gruppen von Nutzern zusammenzubringen (z. B. Käufer und Verkäufer wie bei Otto, Fahrer und Passagieren wie bei Uber, Kunden und Berater wie bei Comatch), um den Verkauf von auf der digitalen Plattform angebotenen Produkten und Dienstleistungen an unterschiedliche Zielgruppen (B2B, B2C, C2С) über das Internet zu ermöglichen.
Mögliche Erlösquellen: Einmalige Aufnahmegebühr, Transaktionsgebühren, Gebühren für die Nutzung eines Online-Marktplatzes (Abo-Modell).
Beispiele: eBay, Amazon, Otto, Uber, Upwork, Airbnb, Comatch.
Subscription-Modell
Das Abo-Modell ermöglicht es Nutzern, einen Zugang zu digitalen Produkten/Inhalten/Services durch die Zahlung eines festgelegten (pro Monat oder pro Jahr) und/oder eines nutzungsabhängigen Betrags zu erhalten. Üblicherweise kommt dieses Modell bei SaaS-Angeboten zum Einsatz. Gegen eine Gebühr erhalten Endnutzer eine Möglichkeit, eine cloudbasierte Software für einen bestimmten Zeitraum zu nutzen.
Beispiele: Office 365, Netflix, Spotify, Salesforce, Dropbox.
Freemium-Modell
Bei diesem digitalen Geschäftsmodell wird die Basisversion (mit einem eingeschränkten Funktionsumfang) eines kostenpflichtigen Softwareprodukts kostenlos zur Verfügung gestellt. Möchten Endnutzer einen Zugang zu weiteren Funktionen und Ressourcen erhalten, wird ihnen eine kostenpflichtige Vollversion angeboten. Dieses Modell kommt oft in der Akquisitionsphase im Rahmen eines Abo-Modells zum Einsatz, um potentielle Kunden auf angebotene Softwareprodukte/Lösungen aufmerksam zu machen. Das Freemium-Modell ist bei Software-Startups besonders beliebt, weil es ermöglicht, basierend auf dem wertvollen Feedback von Endnutzern das angebotene Produkt um gewünschte Funktionen zu erweitern und damit das allgemeine Business-Modell zu optimieren.
Reale Beispiele: Xing,Spotify, Skype, Amazon, Pandora, Viber, Duolingo.
On-Demand-Modell
Das On-Demand-Modell ermöglicht es Endnutzern, ein Nutzungsrecht für einen befristeten Zeitraum zu erwerben und die tatsächliche Nutzung eines Produkts/eines Services zu bezahlen (nach dem Prinzip Pay-Per: Zeiteinheit, Transaktion, Click, View usw.). On-Demand werden auch SaaS-Lösungen angeboten, die bei einem Anbieter betrieben werden und auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden können. Die Software wird je nach Bedarf online genutzt und bezahlt.
Reale Beispiele: Salesforce, WordPress, Amazon Video, Upwork, Google (bei der Schaltung einer Werbung).
Nutzergenerierte Inhalte
Software-Startups setzen auf Anwendungen/Plattformen, die kostenlos (oder zu günstigen Preisen) angeboten werden und es Endnutzern ermöglichen, Informationen unterschiedlicher Art auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Da solche Anwendungen eine große Anzahl von Nutzern haben, sind Nutzer aktiv an der Erstellung von internen Inhalten (Texten, Bildern, Fotos, Videos, Audios usw.) beteiligt. Die Monetarisierung erfolgt dabei über klassische Anzeigen, den Verkauf von bestimmten Datensegmenten oder Premium-Abonnenten (YouTube ist ein typisches Beispiel dafür.).
Andere Beispiele: MySpace, Instagram, TikTok, Snapchat, Facebook.
Fazit
Um ein geeignetes digitales Geschäftsmodell auszuwählen, lohnt es sich, Erwartungen und Bedürfnisse einer Zielgruppe zu ermitteln, Vor- und Nachteile bekannter Modelle abzuwägen und Wachstumsperspektiven zu analysieren. Die richtige Wahl und die vernünftige Kombination einiger Modelle steigern die Chancen von Startups, sich auf dem IT-Markt erfolgreich zu etablieren.
Autor: Boris Shiklo
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