GOT BAG 100% wasserfeste Rucksäcke aus recyceltem Meeresplastik
Stellen Sie sich und das Startup GOT BAG kurz unseren Lesern vor!
Hi, ich bin Benny, einer der Co-Founder von GOT BAG. Wir sind ein junges Startup aus Mainz und stellen 100% wasserfeste Rucksäcke aus recyceltem Meeresplastik her.
Mit unseren minimalistischen Rucksäcken wollen wir nicht nur einen qualitativ hochwertigen Wegbegleiter für Reisen und das tägliche Leben schaffen, sondern auch aktiv gegen die fortschreitende Verschmutzung unserer Meere vorgehen.
Mit jedem Rucksack bergen wir 3,5 kg Plastik aus unseren Meeren.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Ich bin schon seit Kindertagen ein Freigeist und Macher und war deshalb auch nie irgendwo festangestellt. Schon direkt nach dem Abi und meiner Ausbildung zum Kammermann habe ich mich selbstständig gemacht und meine eigene Produktionsfirma gegründet. So bin ich viel in der Welt rumgekommen, war weitestgehend unabhängig und konnte mir meine Projekte aussuchen.
Die Idee zu GOT BAG kam mir dann vor 3 Jahren gemeinsam mit meinem Schulfreund Roman. Wir sind als Surfer und Segler schon seit frühster Kindheit eng mit dem Meer verbunden. Umso betroffener hat es uns gemacht, als wir gesehen haben, wie zugemüllt unsere Meere mit Plastik sind. Für uns war klar, dass wir dagegen etwas unternehmen wollen. Wir haben lange recherchiert, geforscht und mit potenziellen Partnern gesprochen, um herauszufinden, wie man Meeresplastik recyceln und in ein hochwertiges Produkt umwandeln kann. Mit einem nachhaltigen Rucksack wollen wir sowohl einen Beitrag zum Erhalt unserer Umwelt leisten als auch einen langlebigen Begleiter für Reisende schaffen.
Welche Vision steckt hinter GOT BAG?
Unsere Vision steckt in dem Slogan „Bags that create an impact for people and the world“. Damit wollen wir deutlich machen, dass uns sowohl unsere Umwelt als auch die Menschen, die unsere Rucksäcke kaufen, am Herzen liegen. Mit unserer Idee wollen wir der Verschmutzung unserer Meere Einhalt gebieten und das geborgene Plastik auf eine neue Reise, auf den Rücken nachhaltiger Reisender auf der ganzen Welt schicken. Wir möchten vor allem auf das Problem der Plastikverschmutzung aufmerksam machen und gleichzeitig einen positiven Spirit erzeugen und aufzeigen, dass wir alle gemeinsam etwas für den Erhalt unserer Umwelt tun können.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Bis wir unseren GOT BAG 4 Ocean Rucksack letzten Winter launchen konnten, sind fast zwei Jahre vergangen, in denen wir intensiv geforscht, Prototypen erstellt und mit potentiellen Kooperationspartnern gesprochen haben. Der Schlüssel zu unserem Projekt ist der Kollaborationsgedanke. Alle Produktionsschritte, angefangen vom Sammeln des Plastiks aus dem Meer bis zum Versand der Rucksäcke mussten durchdacht werden.
Heute arbeiten wir mit einem Netzwerk aus 1.500 Fischern und 400 Booten zusammen, die uns helfen, das Plastik für unsere Rucksäcke aus dem Meer zu bergen. Mit einem besonderen BIO PU Coating werden die GOTBAGs 100% wasserfest.
Neben der Produktentwicklung war auch die Finanzierung eine große Herausforderung. Die erste Produktion haben wir aus eigenen Mitteln finanziert. Mit einer Kickstarter Kampagne konnten wir dann im Dezember weitere 28.000€ erzielen, um die Produktion weiterer Rucksäcke sicherzustellen.
Aktuell ist es unsere größte Herausforderung unsere Marke weiter auszubauen, neue Produkte ins Portfolio aufzunehmen, unser Team zu erweitern, Strukturen zu etablieren und alle Produkte unmittelbar verfügbar zu haben.
Wer ist die Zielgruppe von GOT BAG?
Mit unseren Rucksäcken möchten wir junge, bewusste Reisende erreichen, die es lieben, flexibel und unabhängig zu sein. Sie achten auf Design, Funktion und Trends sowie auf Nachhaltigkeit. Unsere Zielgruppe ist aufgeschlossen, bereit, mehr Geld für ein nachhaltiges Produkt auszugeben und möchte wissen, wie und wo ihre Produkte hergestellt werden. Sie sind gerne unterwegs, sie bereisen die Welt, fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit, lieben die Natur und das Meer. Für Reisen und den Alltag brauchen sie einen flexiblen und langlebigen Begleiter.
Wieviel Plastik wird in einem Rucksack verarbeitet? Woher kommt das Plastik genau? Kann alles Plastik verwendet werden?
Mit jedem GOT BAG Rucksack werden 3,5 Kg Müll aus dem Meer geborgen. Der gesamte Müll wird klassifiziert und sortiert, so dass jedes gefundene Material (Aluminium, Glas, PET) in die passende Recyclingkette gelangt. 2,5 Kg Meeresplastik werden dann tatsächlich in unserem Rucksack verarbeitet.
Zum jetzigen Zeitpunkt konnten wir bereits 12 Tonnen Plastik aus dem Meer bergen.
Wie ist das Feedback?
Wir sind sehr stolz und überwältigt, wie gut der Rucksack bei unseren Käufern, aber auch bei Investoren, Unternehmen und Umweltorganisationen ankommt. Ein erster großer Erfolg ist die Zahl von 12 Tonnen Plastikmüll, die wir bis jetzt bergen konnten und dass die Chargen, die wir aktuell noch im Pre-Sales vertreiben, meist sehr schnell ausverkauft sind. Wir hoffen ab Herbst, alle Produkte sofort lieferbar zu haben und auch außerhalb der D-A-CH Region eine Relevanz aufbauen zu können.
GOT BAG, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Zum jetzigen Zeitpunkt ist GOT BAG noch ein kleines Team aus hochmotivierten und leidenschaftlichen Mitarbeitern. Wir hoffen dass wir unser Team in den nächsten Monaten weiter ausbauen und die nächsten Produkte aus Meeresplastik auf ihre Reise schicken können. Kurzfristig planen wir eine Reisepasshülle und einen kleineren Rucksack auf den Markt zu bringen. Zudem steht die Organisation eines eigenen Ocean Clean-Ups in Indonesien ganz oben auf unserer To-Do Liste. Bei allen Plänen und Visionen wollen wir aber vor allem die Nähe zu unserer Community nicht verlieren und diese in unsere Überlegungen miteinbeziehen.
In fünf Jahren darf diese Community und unsere Käuferschaft gerne 10x so groß sein und GOT BAG als Marke für nachhaltiges Reisegepäck flächendeckend in Deutschland bekannt sein.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Einfach machen!
2. Keine Angst vor Fehlern haben.
3. Mit Herz und Seele dabei sein!
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Benjamin Mandos für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder