GRN zertifizierte Biokosmetik im Bereich Körper-, Haar, Gesichts- und Zahnpflege sowie Dekorative Kosmetik
Stellen Sie sich und das Startup GRN – shades of Nature doch kurz unseren Lesern vor!
Silke: Wir sind Silke und Stephan Becker und haben vor 10 Jahren unser Label benecos – die moderne Naturkosmetik gegründet. Letztes Jahr haben wir dann mit dem Label GRN – shades of nature eine zertifizierte Biokosmetiklinie nachgelegt.
GRN – diese 3 Buchstaben stehen zusammen mit dem stilisierten Blatt für die Grünen Ressourcen der Natur. Gelesen und ausgesprochen werden kann es zum Beispiel „grün“. Die Farbe Grün ist dabei Programm: Sie steht wie nichts Anderes sonst für Natur, Gesundheit und das Leben. Besonders deutlich sieht man das immer, wenn die Natur nach dem Winter wiedererwacht: Da spürt man dann sofort neue Energie und eine positive, fröhliche Grundstimmung kommt auf.
GRN bietet durchdachte zertifizierte Biokosmetik im Bereich Körper-, Haar, Gesichts- und Zahnpflege sowie der Dekorativen Kosmetik nach dem Zertifizierungsstandard COSMOS Organic – der höchsten Zertifizierungsstufe, die auf europäischer Ebene möglich ist.
GRN gibt es ausschließlich im Fachhandel, also in Bioläden, Biosupermärkten, oder Naturkosmetikfachgeschäften und in ausgesuchten Onlineshops.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Stephan: Wir hatten damals mit benecos eine Nische für uns entdeckt – zertifizierte und trendige Naturkosmetik zu einem äußerst attraktiven Preis – die uns so spannend und vielversprechend erschien, dass wir die (zahlreichen) gut gemeinten Ratschläge unserer Umgebung ignoriert haben und unsere sicheren Jobs zu Gunsten der Selbständigkeit an den Nagel gehängt haben. Wir haben es nie bereut.
Welche Vision steckt hinter GRN?
Silke: Bei GRN werden aktuelle Rohstofftrends mit absoluten Inhaltsstoffklassikern kombiniert, um den Bedürfnissen von ganz unterschiedlichen Haut- und Haartypen gerecht zu werden. Damit wollen wir das Herz des deutschen Fachhandelspublikums gewinnen und die Nummer 1 werden.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Stephan: Da muss ich etwas ausholen: Vor elf Jahren war es wegen der Bankenkrise schwierig, trotz Eigenkapital eine auskömmliche Finanzierung zu erhalten. Gerade in der Dekorativen Kosmetik kann man nicht nur mit ein/ zwei Produkten starten, sondern nur mit einem umfassenden Sortiment. Das erfordert eine anspruchsvolle Investition.
Als die Finanzierung dann endlich geklappt hat, konnten wir uns der Suche nach einem zu den Produkten passenden Absatzkanal widmen, wobei hier für uns sehr schnell feststand, dass wir in den Biofachhandel wollen.
Silke: Ich selbst bin ein Kind der 70-er/ 80-er Ökobewegung und kann mich mit diesem Kanal voll identifizieren. Außerdem bestand und besteht innerhalb dieses Biofachhandels die größtmögliche Werteübereinstimmung mit unserer Philosophie.
Stephan: Nach überzeugenden Verhandlungen mit einer größeren (Bio) Filialketten und einem Biogroßhändler wurde unser benecos Sortiment gelistet. Kurz danach durften wir auf dessen Messestand auf der Vivaness 2010 unser erstes kleines Sortiment ausstellen. Ab da ist es bis heute steil aufwärts gegangen.
Bei GRN war die größte Herausforderung die Zeit! Wir hatten bereits eine Listungszusage aus dem Handel und dann von der ersten Idee bis zum ersten fertigen Produkt genau 8 Monate Zeit, bis wir „liefern“ mussten. Das war extrem herausfordernd und musste perfekt getimt werden. Mit einem Großteil der Produkte haben wir das auch hinbekommen. Unerwartete Probleme haben uns aber unsere Packmittel aus Glas bereitet: Derzeit sind Glaslieferanten offensichtlich so gut ausgelastet, dass sie nicht ganz so große Mengen (und wir sind ja nur im Fachhandel und nicht im LEH!) nach hinten schieben. Und da sind die Einflussmöglichkeiten, Druck zu machen, ziemlich begrenzt.
Seit August 2019 steht GRN jetzt aber endlich in den Läden!
Wer ist die Zielgruppe von GRN?
Silke: Durch unsere verschiedenen Serien beginnt unsere Zielgruppe ungefähr ab 20 Jahren und ist nach oben hin offen. Preislich befinden wir uns im gehobenen Mittelpreissegment.
Welche Produkte gibt es von GRN? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? Welche Produkte gibt es von GRN?
Stephan: Viele Pflegeprodukte des täglichen Bedarfs für Damen und Herren wie Shampoos oder Duschgel, daneben auch Produkte, die man üblicherweise weniger oft anwendet wie Gesichtsmasken. Darüber hinaus bietet GRN auch Dekorative Kosmetik und 4 Zahncremes.
Wo liegen die Vorteile?
Silke: Jedes Produkt hat einen konkreten Plan. GRN ist als Serie entwickelt worden, die verschiedene Bedürfnisse befriedigen soll. Dazu haben wir bei der Entwicklung viel Energie eingesetzt. Zum Glück waren gewisse Planspiele für eine weitere Naturkosmetikmarke, die speziell auf die Bedürfnisse von verschiedenen Haut- und Haartypen abgestimmt und deswegen in einem höheren Preissegment angesiedelt ist als benecos, schon seit Jahren von uns durchgeführt worden. Somit konnte dieser Weg ohne zu viele Fehler beschritten werden. Der Vorteil liegt darin, dass es für fast jede Haut- und Haaranforderung eine Lösung in unserem GRN Sortiment gibt. Damit der Kunde bei all den Möglichkeiten nicht den Überblick verliert, haben wir uns zur Orientierung einen Farbcode überlegt, mit dem man gleich erkennt, welche Linie die passende für einen selbst ist:
Blau bei der PURE ELEMENTS steht für sensible Haut und Haare mit Problemen, wie z.B. Schuppen oder fettigen Haaren.
ESSENTIAL ELEMENTS in Grün ist für normale bis Mischhaut und Haare, denen man etwas Gutes tun will, wie z.B. Glanz oder Volumen.
RICH ELEMENTS in Rot ist die Linie für reife, anspruchsvolle Haut mit reichhaltigen Texturen.
Dann haben wir noch die GENTLEMEN`S ORGANIC – Linie in Dunkelgrün.
Der Kunde, der eine Lösung für sein „Problem“ sucht, also z.B. Shampoo gegen fettige Haare, kann sich durch die Farbcodierung sehr schnell am Regal orientieren.
Daneben gibt es eine Auswahl an essenziellen Make-up Produkten, die ein natürlich perfektes Full-Face Make-up kreieren. Diese Linie ist in Roségold gehalten. Die Packmittel hierfür bestehen aus Papier mit einem auf das Nötigste beschränkten Einsatz von Plastik.
Und zu guter Letzt haben wir, um das Sortiment abzurunden, noch ein paar ausgewählte Zahncremes.
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Stephan: Für all unsere GRN Produkte haben wir von vornherein beschlossen, dass es nur Produkte nach dem höchsten Naturkosmetik-Zertifizierungsstandard geben soll – das ist der COSMOS Organic-Standard. Das bedeutet, dass mindestens 95% der physikalisch verarbeiteten Agrar-Bestandteile aus Öko-Landwirtschaft stammen. Inhaltsstoffe petrochemischen Ursprungs haben in diesen Produkten nichts verloren. Sollte eine Produktidee diese Mindestanforderung an die Qualität nicht erreichen, hat es bei GRN nichts zu suchen. Dieses Qualitätsversprechen wollen wir unseren Konsumenten geben. Heutzutage können sie Naturkosmetik schon ohne Biorohstoffe machen – das kommt für uns nicht infrage.
GRN, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Silke: Im Prinzip gilt hier das Gleiche wie bei der Vision: das Herz des Fachhandelspublikums zu gewinnen und dort zu den Marktführern zu gehören.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Sich die richtige Finanzierung gut überlegen. Neben dem klassischen Bankenkredit gibt es heute etliche weitere Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung. Ohne ausreichenden Investitionsrahmen geht die Luft schnell aus und die schönsten Ideen bleiben auf der Strecke.
Mut ist wichtig – und auch die Überlegung, wie konsequent und stichhaltig man seine Ideen gestalten und umsetzen will. Mit dem richtigen Netzwerk und ehrlichen Unterstützern, die man von seinen Ideen überzeugen muss, ist der Weg erfolgversprechender.
Auch wenn es banal klingt: Ausreichend Schlaf ist absolut wichtig und entscheidend, weil selbständig sein besonders am Anfang sehr viel Kraft kostet.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Silke und Stephan Becker für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder