Dienstag, April 1, 2025
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Warum könnte dein Wasserkocher bald überflüssig sein?

Heatle entwickelt eine innovative Lösung, um Flüssigkeiten effizienter und nachhaltiger zu erhitzen. Am 27. Februar 2025 präsentierte das Startup seine Technologie in der TV-Show 2 Minuten 2 Millionen

Wie bist du zu Heatle gekommen, und was fasziniert und inspiriert dich dieses Unternehmen zu führen?

Als leidenschaftliche Person für Business-Cases, Unternehmertum und für Konsumgüter bin ich ein wenig überraschend zu Heatle gekommen. Als Tee- und Kaffeetrinker habe ich mich oft über ineffiziente herkömmliche Wasserkocher geärgert. Sie verschwenden Energie, erwärmen mehr Wasser als benötigt, sehen teils grottig aus und sind umständlich in der Handhabung. Mir war klar, dass es eine smartere, nachhaltigere Lösung geben muss. So der Match mit Heatle. Einen Schritt, den ich bis heute nicht bereut habe.

Am 27. Februar 2025 hast du Heatle in der Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ vorgestellt. Wie hast du diesen Pitch erlebt, und welche Reaktionen gab es nach der Ausstrahlung?

Der Pitch war eine unglaubliche Erfahrung. Die Vorbereitung war durchaus intensiv, da wir wochenlang den Pitch geübt und uns unzählige Fragen und Antworten überlegt haben. Die Aufregung am Vorabend war enorm und wir saßen noch lange in der Hotellobby in Wien und haben geübt.

Während der Show konnten wir die Vision und unser Produkt klar vermitteln, was zu großer Begeisterung führte. Es hat echt Spaß gemacht ein erklärungsbedürftiges Gerät wie den Heatle vor so erfahrenen Investoren präsentieren zu dürfen. Nach der Ausstrahlung haben wir eine enorme Resonanz erhalten – sowohl auf Konsumenten, pot. Investoren als auch von (strategischen) Partnern. Der Traffic auf unserer Website stieg sprunghaft an, die Bestellungen haben unsere Erwartungen bei weitem übertroffen.

Welche Vision steckt hinter Heatle, und welche Schritte hast du bereits unternommen, um diese Wirklichkeit werden zu lassen?

Unsere Vision ist es, die Art und Weise, wie Menschen Flüssigkeiten erhitzen, zu revolutionieren – energieeffizienter, nachhaltiger, praktischer und komfortabler. Wir haben umfangreiche Forschung und Entwicklung betrieben, diverse Anläufe hinsichtlich einer effizienten Produktion, um ein marktreifes Produkt zu etablieren. Danach mussten wir einmal durch eine Restrukturierung, um dann aber gestärkt herauszugehen: näher an Kund:innen, näher am Need der Konsument:innen, und mit sinnvollen Prozessen und Systemen. Nun sind wir aber so stark wie noch nie und freuen uns auf die kommende Zeit und auf viele weitere Innovationen, die jetzt folgen werden. 

Für welche Zielgruppe ist Heatle besonders relevant, und welche Probleme löst ihr für eure Kunden?

Heatle ist besonders relevant für alle, die Energie bewusst nutzen und Flüssigkeiten präzise erhitzen möchten – sei es zu Hause, im Büro oder in der Gastronomie. Oft wird mehr Wasser erhitzt als tatsächlich benötigt, was Energie und Ressourcen verschwendet. Mit Heatle kann die gewünschte Menge direkt im jeweiligen Gefäß erwärmt werden, ohne Umwege. Das ist nicht nur effizient, sondern spart auch Zeit. Besonders nachhaltig denkende Menschen und Technikinteressierte schätzen diese Lösung, die Energieverschwendung reduziert und den Alltag erleichtert.

Was unterscheidet eure Technologie von herkömmlichen Lösungen, und warum ist sie eine echte Innovation?

Im Gegensatz zu herkömmlichen Wasserkochern oder anderen Lösungen wird bei Heatle das Wasser direkt am Punkt des Bedarfs erhitzt. Es gibt keine unnötige Erwärmung des Behälters oder von Wasser, was dann eh nicht genutzt wird. Dazu sind Wasserkocher oft kalkig und ehrlicherweise ziemlich hässlich. Unsere patentierte Induktionstechnologie kombiniert mit Bluetooth-Elementen ist weltweit einzigartig. Chips in beiden Parts sorgen für eine Kommunikation miteinander, z.B. bzgl. der Temperatur, die gradgenau gemessen wird. Wir lehnen uns hier ein wenig aus dem Fenster, dennoch mit voller Überzeugung: Heatle wird die Küchenlandschaft definitiv einmal komplett verändern und wir freuen uns Teil dieser Bewegung zu sein.

Welche Herausforderungen hast du in der Entwicklung und Skalierung des Unternehmens bisher gemeistert, und was waren deine wichtigsten Learnings?

Die größte Herausforderung für das Team war es mit Sicherheit ein völlig neues Produkt auf den Markt zu bringen. Viele Konzerne und Unternehmen haben es versucht, aber sind gescheitert: Unser Team hat es geschafft. Die Entwicklung stellte eine technische Herausforderung dar, da die induktiv zu erhitzende Fläche des Heizstabs äußerst klein ist. Zudem wird der Stab in Gefäßen und Tassen mit variierenden Wandstärken verwendet und bewegt sich während des Erhitzens im sprudelnden Wasser. Dazu kommen noch die (klassischen) Wachstumsschmerzen, die wir aber lösen konnten. 

Kundenvertrauen muss gewonnen werden, keine falschen Versprechungen dürfen getätigt werden und vorallem muss Qualität und Kundennähe im Vordergrund stehen. Mein wichtigstes Learning, um einmal einen unserer Investoren Christoph Behn zu zitieren „Entrepreneurship is the 16 character word where the 6th letter P stands for Patience“. Man muss bereit sein, sich stetig anzupassen, braucht Geduld und auch wenn man Gegenwind bekommt: „einfach mal machen“.

Wie hat sich die Teilnahme an „2 Minuten 2 Millionen“ auf Heatle ausgewirkt? Gab es nach der Show spürbare Veränderungen in der Nachfrage oder im Interesse von Investoren?

Definitiv! Die Nachfrage nach unseren Produkten stieg enorm, was uns bestärkt hat, sowohl unsere Produktionskapazitäten zu erweitern, den Einzelhandel auszuweiten, als auch neue Märkte anzugehen. Zudem haben sich potentielle Strategische Partner gemeldet – diese werden wir nun auf einen möglichst guten Fit evaluieren. 

Wie geht ihr mit dem gestiegenen Interesse nach der Show um, und welche Schritte habt ihr unternommen, um das Wachstum von Heatle voranzutreiben?

Wir haben unsere internen Prozesse optimiert und mehr Ressourcen in Richtung Customer Support und Innovation gelenkt. Zudem haben wir unsere Produktions- und Logistikprozesse optimiert, um die steigende Nachfrage optimal bedienen zu können. Auch ist das Thema Retail / Einzelhandel immer wichtiger: dies wird auch einer unserer Kern-Fokusthemen für dieses Jahr sein. On top planen wir die Expansion in weitere Länder.

Welche nächsten Meilensteine stehen für Heatle an, und welche langfristigen Ziele verfolgst du mit dem Unternehmen?

Unsere nächsten Meilensteine sind die Markteinführung der eingebauten Heatle-Variante für Küchen und Arbeitsplatten. Die Expansion in neue zusätzliche internationale Märkte, die Gewinnung von einem oder zwei Strategischen Partner (um die Logistik, die Supply Chain und das Thema der Kosten weiter effizient zu gestalten) und dann weiter das Thema Wachstum. Wir verfolgen das Ziel, Heatle as „must-have“ Produkt zu etablieren. Gemeinsam mit unserer extrem starken Community möchten wir auch noch weitere Anwendungsgebiete erkunden, in unserem Lab in Berlin innovative Add-ons entwickeln und den „first touchpoint“ schon direkt beim Küchenkauf setzen.

Wenn du drei zentrale Ratschläge für andere Gründer weitergeben müsstest, welche wären das?

1. Sei flexibel, aber verliere nie die Vision aus den Augen

2. Baue ein starkes Team auf, das die Leidenschaft teilt. Wenn es nicht passt, passt es leider nicht.

3. „einfach mal machen“ – scheue nicht Fehler zu machen – sie sind Teil des Lernprozesses

Gibt es etwas, das du heute anders machen würdest, wenn du Zeit zurückdrehen könntest?

Rückblickend gibt es sicherlich Entscheidungen, die ich heute anders treffen würde. Doch jede Erfahrung – ob positiv oder herausfordernd – hat wertvolle Erkenntnisse mit sich gebracht. Besonders gelernt habe ich, wie wichtig es ist, genau hinzuschauen, wem man sein Vertrauen schenkt. Am Ende haben all diese Erfahrungen dazu beigetragen, uns weiterzuentwickeln und gestärkt daraus hervorzugehen.

Bild: Julian Merkel CEO Heatle @ Tobias Ortmann

Wir bedanken uns bei Julian Merkel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Heatle

Kontakt:

BrandBrandNew GmbH
Bouchestr. 12, Haus 1
D-12435 Berlin

heatle.de
presse@heatle.de

Ansprechpartner: Julian Merkel

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Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.
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