Freitag, April 26, 2024
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HQLabs: HQ moderne Agentursoftware, vom ersten Kundenkontakt über die Angebotserstellung und Ressourcenplanung bis hin zur Abrechnung

Stellen Sie sich und das Startup HQLabs doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Tobias Hagenau und gemeinsam mit meinen Studienkollegen Nils Czernig und Lukas Bauche habe ich 2012 HQLabs gegründet. Mit unseren Software-Tools erleichtern wir Agenturen und Kreativteams den Teil ihrer Arbeit, der sonst eher unbeliebt ist – die Organisation. Gestartet haben wir mit dem HQ, einer All-in-One Agentursoftware, die vom ersten Kundenkontakt, über die Angebotserstellung, bis hin zur Ressourcenplanung und Abrechnung alles abdeckt. Vor gut zwei Jahren kam dann noch awork hinzu. Ein Tool, speziell für die Organisation und Kommunikation kreativer Teams.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee für eine eigene Projektmanagement-Software kam uns während der gemeinsamen Arbeit in einer studentischen Unternehmensberatung. Für unsere Projekte haben wir dort fast ausschließlich Excel Tabellen genutzt. Wer das schonmal gemacht hat weiß, wie zeitaufwändig und nervenaufreibend das ist. Eine bessere Lösung musste her, also entwickelten wir selbst eine Projektmanagement-Software. Während wir sie anfangs nur intern genutzt haben, kamen nach und nach Kunden aus dem Maschinenbau auf uns zu und fragten, ob sie das Tool auch kaufen könnten – kurz darauf gründeten wir HQLabs. Nachdem wir allerdings relativ schnell gemerkt haben, dass die Maschinenbaubranche nicht die optimale Zielgruppe für uns war, überarbeiteten wir das Tool und den kompletten Sales-Prozess und fokussierten uns auf die Agenturbranche. Ein Wechsel, der sich als absolut richtige Entscheidung herausgestellt hat.

Welche Vision steckt hinter HQLabs?

Wir wollen mit unseren Tools möglichst vielen Menschen den Arbeitsalltag erleichtern und damit Wegbereiter für die neue Arbeitswelt sein. Denn diese verändert sich rasant und erfordert einfache, digitale Lösungen, die jeder unabhängig vom jeweiligen Arbeitsort nutzen kann. Unser Ziel ist es, mit dem HQ, unserem All-in-One-Tool für Agenturen, der führende Agentursoftware-Anbieter in der DACH-Region zu werden. Mit awork stellen wir uns internationalen Branchengrößen wie monday, asana und Co. und wollen als Alternative “made-in-Germany” Marktleader werden. Dafür werden wir zeitnah auch ins europäische Ausland expandieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wie bereits kurz angeschnitten, haben wir das HQ ursprünglich als Projektmanagement-Software für die Maschinenbau-Branche entwickelt. Die Idee schien vielversprechend und schon in den ersten Jahren sammelten wir 1 Mio. Euro Funding. Doch nach und nach zeigte sich: Software-as-a-Service Lösungen sind in der Maschinenbaubranche einfach noch nicht etabliert, die Neukundengewinnung wurde zu einer immer größeren Herausforderung. So groß, dass wir fast pleite gingen. Die einzige Lösung war eine grundlegende Veränderung unserer Sales-Prozesse und damit auch unserer Zielgruppe.

Es war naheliegend, dass wir dabei Kunden im Bereich Professional Services ansprechen wollten. Aufgrund ähnlicher Projektprozesse und einfacherer digitaler Erreichbarkeit landeten wir bei der Agenturbranche. Damit endeten die Herausforderungen natürlich noch nicht. Denn gerade die Umstellung und Anpassung der Software im laufenden Betrieb war noch einmal eine echte Challenge. Letztlich hat es aber super funktioniert – so gut, dass wir vor zwei Jahren noch awork als Lösung speziell für die Teamorganisation auf den Markt gebracht haben. Mittlerweile finanzieren wir uns vollständig über unsere Einnahmen.

Wer ist die Zielgruppe von HQLabs?

Unsere Zielgruppe sind Agenturen und kreative Teams aller Art. Erstere unterstützen wir mit dem HQ bei der Organisation ihrer kommerziellen Prozesse. Mit awork erleichtern wir hingegen Teams unterschiedlichster Größe die Organisation und Kommunikation. Als Anbieter, der viel Wert auf ein intuitives und modernes Interface legt, sprechen wir damit hauptsächlich Teams aus der Kreativbranche an. Aber auch in Stadtverwaltungen, Universitäten oder Beratungsfirmen erleichtert awork die Arbeit.

Wie funktioniert HQLabs? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Bei HQLabs bauen wir Software für bessere Teamarbeit. Unser erstes Produkt, das HQ, ist eine moderne Agentursoftware, die vom ersten Kundenkontakt über die Angebotserstellung und Ressourcenplanung bis hin zur Abrechnung alles abdeckt. Viele Agenturen nutzen bisher entweder noch gar keine Software für die Organisation oder sie nutzen für jeden Teilbereich separate Tools, die in Kombination weniger effizient sind. Als All-in-One-Software ersetzen wir App-Chaos und Sammlungen von Excel-Tabellen mit einem übersichtlichen, zusammenhängenden Geschäftsprozess. Im Vergleich zur Konkurrenz zeichnet uns dabei vor allem aus, dass wir unsere Kunden intensiv bei der Softwareeinführung unterstützen, sie auch danach persönlich begleiten und ihnen bei Prozessfragen zur Seite stehen.

Allen, die eher Workmanagement-Funktionen als eine Software zur Agentursteuerung benötigen, bieten wir mit awork ein smartes Tool für die Zusammenarbeit und Organisation im Team. Der Fokus liegt dabei auf dem Aufgabenmanagement und der Zeiterfassung. awork ist außerdem extra einfach und intuitiv gestaltet und darauf ausgelegt, dass Teams weniger Zeit mit Admin-Aufwand und mehr Zeit mit der Umsetzung ihrer kreativen Ideen verbringen können – und mehr Spaß bei der Arbeit haben. awork wird auf europäischen Servern gehostet und ist im Vergleich zur überwiegend internationalen Konkurrenz 100 % DSGVO-konform.

HQLabs, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Die Zusammenarbeit in kreativen Teams und Organisationen verändert sich im Moment rasant. Corona hat noch zusätzlich als Beschleuniger gewirkt und wir wollen der Wegbereiter für die neue Art der Zusammenarbeit sein. Egal, ob es nun um die kommerziellen Prozesse oder die Teamorganisation geht: administrative Aufgaben müssen nicht mehr schmerzhaft sein und mit guter Software haben unsere Nutzer*innen wirklich mehr Spaß bei ihrer täglichen Arbeit. In 5 Jahren wird jedes kreative Team in Europa von uns gehört haben und die meisten werden unsere Produkte schon einmal ausprobiert haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

● Legt Wert darauf, die Dinge, die ihr anpackt auch wirklich ordentlich zu machen – mit blitzschnellen aber nur halbfertigen Ergebnissen kann man besonders Software-Kunden nicht mehr vom Hocker hauen.

●  Bleibt trotz des Qualitätsanspruchs mutig genug euer Produkt, eure Zielgruppe usw. immer wieder zu hinterfragen und auf den Kopf zu stellen. Drei Dinge kann man nicht mit Geld kaufen: Liebe, Glück und Product-Market-Fit

●  Bleibt hartnäckig. Startups haben keinen An/Aus-Schalter und wachsen nicht kontinuierlich. Es wird zwischendrin so aussehen, als würde nichts vorangehen – bevor der Knoten irgendwann platzt. 

Wir bedanken uns bei Tobias Hagenau für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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