Die digitale News Plattform informed bietet einfachen Zugang zu Qualitätsjournalismus und faktenbasierten Informationen, übersichtlich kuratiert in einer App
Stellen Sie sich und das Startup informed doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Benjamin Mateev und habe informed gemeinsam mit meinen Mitgründern Axel Bard Bringéus und Martin Kaelble gegründet. Mit unserer digitalen News-Plattform wollen wir Nutzern helfen, über die wichtigsten Nachrichten und Themen auf dem Laufenden zu bleiben. Wir bieten einen einfachen Zugang zu Qualitätsjournalismus und faktenbasierten Informationen, übersichtlich kuratiert in einer App. Darin findet man täglich die relevantesten Artikel aus den renommiertesten englischsprachigen Medien wie der New York Times, der Financial Times oder dem Economist.
Das Besondere: Die Auswahl dieser Nachrichten basiert nicht ausschließlich auf einem Algorithmus. Stattdessen haben wir ein eigenes Team von Journalisten bei informed, die die Berichterstattung täglich screenen, prüfen und die wichtigsten Artikel für unsere Nutzer kuratieren.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Wir sind drei Gründer, die alle eine große Begeisterung für Journalismus mitbringen. Wir sind der Ansicht, dass dessen Wert für die Gesellschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Zugleich sehen wir den großen Bedarf an Lösungen, die News auf neue Art verfügbar machen. Genau jetzt ist unserer Meinung nach das Timing perfekt und der Markt reif für informed. Mit unserer News-Plattform können Verlage zusätzliche Umsatzquellen erschließen und neue Leser erreichen. Und auch die VC-Landschaft ist heute bereit, in solche Geschäftsmodelle zu investieren. Das war vor einigen Jahren anders, aber ohne VC-Finanzierung wäre der Aufbau unseres Geschäftsmodells nicht möglich gewesen. Bei uns kamen also eine gemeinsame Leidenschaft und das richtige Timing im Markt zusammen.
Welche Vision steckt hinter informed?
Wir wollen Qualitätsjournalismus für möglichst viele Menschen verfügbar machen: Einfach und unkompliziert, bezahlbar und sorgfältig kuratiert. Viele Nutzer sind von der Nachrichtenflut überfordert, die immer größer und unübersichtlicher wird. Hinzu kommen Falschinformationen, die sich nicht immer leicht erkennen lassen. Viele Menschen haben nicht die Zeit, alle relevanten Nachrichtenquellen zu durchforsten. informed ist die Lösung für diese Herausforderungen. Bei uns bekommt man das alles bequem gebündelt in einer App.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Gegründet haben wir informed im Jahr 2021. Seitdem haben wir zwei erfolgreiche Finanzierungsrunden abgeschlossen: In der Pre-Seed-Runde haben 468 Capital sowie mehrere Business Angels etwas über eine Million Euro investiert. Eine Seed-Runde haben wir im April dieses Jahres abgeschlossen, in der wir fünf Millionen Euro einsammeln konnten – von HV Capital und 468 Capital.
Herausforderungen gibt es in einem jungen Startup viele. Ein Beispiel: Während der Beta-Phase, in der wir mit Tausenden von Nutzern verschiedene, völlig neue Arten des Nachrichtenkonsums getestet haben, stellten wir fest, dass ihr Feedback und ihre Wünsche oft nicht mit ihrer tatsächlichen App-Nutzung einhergingen. Zum Beispiel beim Thema Personalisierung: Viele User sprachen sich im Research zunächst gegen eine Kuratierung von Artikeln entsprechend ihrer Interessen aus. Und zwar weil sie Filterblasen vermeiden wollten. Bei der Nutzung der App wollten dann aber doch viele zumindest ein Basis-Level an Personalisierung.
Die Herausforderung bestand also darin, die News zwar auf die Interessen der Nutzer hin zu kuratieren – ihnen aber gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, aus ihrer Filter-Bubble auszubrechen. Hier die richtige Balance für den User zu finden, ist etwas, woran wir weiter intensiv arbeiten.
Wer ist die Zielgruppe von informed?
Grundsätzlich richten wir uns mit informed an alle Menschen, die gut informiert sein wollen, aber zugleich wenig Zeit haben oder einfach bequem sind. Es geht eher um den Mainstream der News-User. Menschen, die Qualitätsjournalismus zu schätzen wissen, aber es vielleicht gar nicht mehr schaffen, jeden Tag große Mengen an Artikeln zu lesen. Für diese Menschen sind wir quasi der persönliche News-Kurator, eine Art Concierge-Service für News. Ihnen helfen wir, jeden Tag bequem durch den unübersichtlichen News-Strom zu navigieren.
Wie funktioniert informed? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
informed ist eine digitale News-Plattform, nutzbar über eine App. Nutzer haben die Wahl zwischen zwei Mitgliedschaften: Die kostenlose Version bietet Zugriff auf eine begrenzte Anzahl von Premium-Artikeln, während Nutzer des Premium-Abonnements Zugang zu allen von informed kuratierten Artikeln erhalten. Bei uns ist ein hohes Level an Qualität und eine diverse Themenauswahl gewährleistet. Wir arbeiten mit einigen der angesehensten Medien der Welt.
Dieses Angebot werden wir nach und nach weiter ausbauen. Unsere Nutzer erhalten also in einer einzigen App Zugriff auf kuratierte, faktenbasierte Artikel aus Weltklasse-Medien.
Wir konkurrieren grundsätzlich natürlich mit all den anderen digitalen Plattformen, die um die Aufmerksamkeit der Nutzer kämpfen – von TikTok bis Instagram. Zudem gibt es eine Reihe von Nachrichten-Plattformen, von denen wir uns aber in einer Reihe von Punkten unterscheiden. Wir haben in unserer Research gesehen, dass viele Nutzer nicht zufrieden sind mit vielen bestehenden News-Apps, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Und wir haben dann eine App gebaut, die genau auf diese Nutzer-Bedürfnisse eingeht.
Nur ein Beispiel: Rein auf Algorithmen basieende Aggregatoren liefern aus Nutzer-Sicht einfach nicht die beste Kuratierung. Viele User fühlen sich überfordert von der Masse an Nachrichten und Quellen da draußen. Sie sehnen sich nach einer bequemen All-in-one-Lösung, nach einer Art “Safe Haven” für Nachrichten, wo sie den Quellen trauen können, wo sie eine handverlesene Auswahl der wirklich wichtigen Themen und Artikel bekommen. Eine App wie informed passt einfach zum Zeitgeist und zu den veränderten Nutzerbedürfnissen rund um Nachrichtenkonsum.
informed, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren haben wir nicht nur eine große, weiter wachsende und sehr zufriedene Leserschaft in aller Welt – wir arbeiten auch mit allen wichtigen Qualitäts-Nachrichtenquellen zusammen. Dazu gehören neben den großen Verlagshäusern z. B. auch Nischen-Publisher, einzelne Journalisten und Autoren, Podcasts und Newsletter. Wir wollen dann DIE digitale Plattform für kuratierten Qualitätsjournalismus sein.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens: Suche gute Leute, die dich in deiner Meinung challengen und gewinne sie für deine Firma.
Zweitens: Dein Produkt kann komplex sein, aber es muss einfach in der Handhabung und schnell verständlich sein.
Drittens: Fokus Fokus Fokus auf das, was du am besten kannst. Alles andere sollte man abgeben.
Bild: von links nach rechts die drei Co-Gründer Martin Kaelble, Benjamin Mateev und Axel Bard Bringéus. Copyright: infromed
Wir bedanken uns bei Benjamin Mateev für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder