Freitag, Dezember 13, 2024
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Wirklich ehrliches Feedback gibt es erst, wenn Geld im Spiel ist

Das Startup Reonic ist Teil des SpinLab – The HHL Accelerator: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Reonic ist ein Softwareunternehmen, das dringend benötigte digitale Werkzeuge zur integrierten ökonomischen und ökologischen Bewertung erneuerbarer Technologien wie E-Mobilität, Photovoltaik oder Energiespeichern für Haushalte anbietet.

Zusätzlich entwickeln wir einfache, aber präzise Planungs- und Optimierungssoftware für erneuerbare Energiesysteme innerhalb komplexer Anwendungsfälle in Unternehmen. Generell betrachten wir Strom, Wärme und Mobilität ganzheitlich, schaffen durch unsere multienergetische Simulation Klarheit für Unternehmen und Haushalte und treiben damit die Energie- & Mobilitätswende voran.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Während unseres Studiums und unserer Forschungstätigkeit bei verschiedenen Fraunhofer Instituten haben wir an Potenzialen und Integrationsmöglichkeiten von erneuerbaren energetischen Systemen gearbeitet. Bestandteil unserer Betrachtungen waren stets die ökonomischen Auswirkungen bei entsprechendem Einsatz der Technologien, wodurch uns der enorme finanzielle Hebel frühzeitig bewusstwurde.

Über unser Netzwerk konnten wir unkompliziert Kontakt zu einem Stadtwerk herstellen und haben dabei festgestellt, wie groß der Bedarf an einfach bedienbarer und ganzheitlicher Planungs- & Simulationssoftware für energetische Systeme ist. Neun Monate später, während Corona haben wir einen Businessplan geschrieben, das Geld für einen GmbH-Mantel aufgebracht und losgelegt.

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden

Das Gründerteam, bestehend aus Tristan, Udo und Manuel, hat sich im Rahmen des Bachelorstudiums und gemeinsamer Projekte am Fraunhofer Institut kennengelernt. Der Grundstein für die multienergetische Simulation als Herzstück unserer Softwareprodukte ist durch die Kombination unserer Abschlussarbeiten und Forschungsprojekte im Energiesektor entstanden.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

Zurzeit noch etwas chaotisch, alle drei Gründer haben in der letzten Woche bzw. im letzten Monat ihre Masterarbeiten abgeben. Zusätzlich dazu kam der Umzug in größere Räumlichkeiten, weshalb die Verfügbarkeit und Arbeitseinteilung in den letzten Wochen sehr dynamisch war. Mittlerweile bringen wir Ordnung in die Tagesabläufe durch tägliches Check-in und Check-out Gespräche und bauen klare Abstimmungsstrukturen auf.

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Unsere Produkte sind einzigartig in der ganzheitlichen End-to-End Betrachtung über sämtliche erneuerbare Technologien, wodurch wir die Sektorenkopplung aus Wärme, Strom und Mobilität abdecken.  Zusätzlich differenzieren wir uns durch unseren flexiblen simulationsbasierten Ansatz der verallgemeinernden Annahmen vermeidet und so sehr präzise Berechnungen und Handlungsempfehlungen ermöglicht. 

Wer ist eure Zielgruppe?

Unsere Softwareprodukte können von jedem Unternehmen genutzt werden, das Komponenten und Systeme für erneuerbare Energien oder Energiedienstleistungen anbietet/plant. Aktuell nutzen unsere Software hauptsächlich Stadtwerke und Autohändlergruppe, um ihre Kunden vollumfänglich zu beraten. 

Warum habt ihr euch für die SpinLab – The HHL Accelerator beworben?

SpinLab – The HHL Accelerator gehört zu den besten Startup Accelerator Programmen in Europa. SpinLab Alumni Energiedock hatte bereits an dem Programm teilgenommen und hat uns eine Bewerbung wärmstens empfohlen. 

Wie werdet ihr unterstützt?

Zum einen werden wir durch zyklischen Input und Feedback von unseren laufenden Kunden unterstützt, die wir direkt in die Produktentwicklungszyklen miteinbinden. Zum anderen werden wir durch verschiedene Mentorenprogramme und Förderungen ideell sowie finanziell unterstützt. Besonders hervorheben möchten wir dabei das SET-Mentoring der deutschen Energieagentur, den Spinlab – The HHL Accelerator und das Green Startup Programm des DBU.

Wo möchtet ihr am Ende des SpinLab – The HHL Accelerator stehen?

Generell sind wir davon überzeugt, dass wir durch das Coaching beim SpinLab Impulse zur effizienten Unternehmensführung von erfahrenen Mentoren bekommen. Durch die enge Vernetzung und den regen Austausch wollen wir Kollaborationen mit anderen Startups und auch Pilotprojekte mit Partnern des SpinLabs und unseren potenziellen Kunden anstoßen, um unsere Produkte gezielt weiterzuentwickeln. Wir planen mit rund 100 Softwarekunden am Ende des SpinLabs und wollen dadurch gestärkt mit dem Netzwerk des SpinLabs auf Investorensuche gehen.

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist im dynamischen Umfeld eines Startups Vorhersagen zu treffen, die länger als 6 Monate in der Zukunft liegen. Dennoch ist es unser Ziel führender Softwareanbieter für die Planung erneuerbarer Energiesysteme zu sein und das nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Mit unseren Produkten und unserem Know-How wollen wir den Weg in die Klimaneutralität ebnen – erste Resultate sollten bis dahin bereits sichtbar sein.

Welche 4 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Versucht euren Kunden so schnell wie möglich in die Produktentwicklung miteinzubinden. Beispielsweise haben wir initial meist nur kleinere Berechnungstools verkauft als Eintrittskarte zu neuen Kunden. Anschließend haben wir diese Kontakte genutzt, um uns Feedback einzuholen und ein Produkt entlang der Kundenbedürfnisse zu entwickeln.

Viele Leute wollen einen unterstützen und sagen, wie „toll“ die Lösung ist. Wirklich ehrliches Feedback gibt es erst, wenn Geld im Spiel ist. 

Ganz praktischer Tipp: Gründet keine UG, wenn ihr euch zu dem Schritt entscheidet, sattelt direkt auf eine GmbH. Vorteile: Man wird im B2B ernst genommen, vermeidet erhebliche Kosten bei Umfirmierung, vergleichbarer Buchhaltungsaufwand.

Konstant andere Pfade im Blick behalten, manchmal ergeben sich viel größere Möglichkeiten für eine Unternehmung, wenn man vom bisherigen Weg abweicht.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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