Freitag, November 8, 2024
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Definieren Sie ihre Schwächen

inne: Speicheltest der Progesteron in Echtzeit misst und Frauen Erkenntnisse über ihren Zyklus liefert

Stellen Sie sich und das Startup inne doch kurz unseren Lesern vor!

Sehr gerne. Ich bin Eirini, Griechin und identifiziere mich eher als Europäerin und bin vollkommen fasziniert bzw. fast schon besessen von der innovativen Technologie, die man heutzutage nutzen kann, um den weiblichen Körper zu entschlüsseln. Ich bin außerdem die Gründerin von inne, einem Start-up mit Sitz in Berlin und einem multikulturellen Team, das nach drei Jahren harter wissenschaftlicher Forschung und Produktentwicklung das inne minilab auf den Markt gebracht hat. Der erste und bisher einzige Speicheltest, der Progesteron in Echtzeit misst und Frauen Erkenntnisse über ihren Zyklus liefert, ohne dass sie etwas zur Analyse ins Labor schicken oder einen Arzt aufsuchen müssen. 

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Gegründet habe ich das Unternehmen, weil ich es bizarr fand, dass die einzige Innovation im Bereich der Fruchtbarkeitsbestimmung in den letzten 60 Jahren die Verwendung von Bluetooth-Technologie war, um Daten von einem Thermometer auf eine App zu übertragen. Bei so viel erstaunlicher Technologie und Wissenschaft, die es da draußen gibt und die in Bereichen wie automatisches Fahren, Fintech, Smart Homes und mehr eingesetzt wird, war ich ziemlich schockiert zu sehen, dass wir für den weiblichen Körper immer noch auf Lösungen zurückgreifen, die vor 60 Jahren verfügbar waren. Das muss sich ändern!

Was war bei der Gründung von inne die größte Herausforderung?

Das richtige Team zu finden. Sicherzustellen, dass die ersten Kolleg*innen die richtigen sind, ist meiner Meinung nach fundamental. Gerade in der Anfangszeit, wenn das Geld begrenzt ist und wenn Misserfolge auch zeitweise überwiegen können, braucht man die richtigen Kolleg*innen um sich herum, um durchzuhalten. Ich habe in dieser Hinsicht großes Glück gehabt!

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

So etwas wie ‚perfekt‘ gibt es meines Erachtens nicht, vor allem wenn man ein Unternehmen gerade erst aufbaut. Mein Motto ist ‚Zögern ist der Tod‘, also ‚Mach, spring rein‘. Ich glaube eher daran, dass sich der Weg ebnen und finden wird. Wenn man darauf wartet, dass es perfekt ist, hat man wahrscheinlich den Zug verpasst. 

Welche Vision steckt hinter inne?

Das Allerbeste aus Wissenschaft, Technologie und Design zu nutzen und den vielen Frauen da draußen Produkte und Lösungen anzubieten, die ihnen sinnvolle Einblicke in ihre weibliche Gesundheit geben. Wir möchten Frauen dazu ermutigen, sich mit dem eigenen Körper bewusster auseinanderzusetzen und den individuellen Zyklus-Code zu entschlüsseln.

Wer ist die Zielgruppe von inne?

Derzeit ist inne für Frauen im fruchtbaren Alter zwischen 25 und 45 Jahren geeignet, die entweder schwanger werden wollen oder ihren Zyklus und Eisprung durch die Messung ihrer Hormone tracken aber auch verstehen möchten. Wir testen unser Produkt auch in der Beta-Phase mit einer tollen Gruppe von Tester*innen zu Themen wie Endometriose, PCOS und ähnlichen Erkrankungen. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Bequemlichkeit und Flexibilität sind hier die wichtigsten Faktoren. Wir verwenden Speichel für die Hormonmessung, was ein klarer Gewinn gegenüber der Urin- und Temperaturmessung ist. Dank der inne Methode funktioniert die Messung unabhängig von Schlafgewohnheiten, Morgenroutinen und exakten Zeitangaben. Unsere Nutzer*innen können ganz flexibel ein Zeitfenster von vier Stunden zwischen 5 und 14 Uhr auswählen, um es besser an den eigenen Alltag anzupassen. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber der Temperaturmethode, die sehr auf die Morgenzeit beschränkt ist, noch bevor man aus dem Bett kommt. Außerdem bedarf die Methode nicht die Privatsphäre eines Badezimmers und ermöglicht so eine bequemere Messung.

Inne wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir planen aktuell die Messung mit dem inne Reader um zusätzliche Hormone zu erweitern und auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen einzugehen, indem wir z. B auch neue Anwendungsfälle wie Endometriose, PCOS, Menopause mitdenken. In fünf Jahren werden wir neben Europa auch in den USA und Asien erhältlich sein sowie eine Verknüpfung mit Expert*innen in unserer App anbieten. Ein weiteres Ziel ist es zumindest in Europa teilweise von den Versicherungen erstattungsfähig zu sein, damit mehr Frauen unsere Technologie nutzen und davon profitieren können.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Definieren Sie ihre Schwächen und finden Kolleg*innen und Mentor*innen, deren Stärke genau diese ist. 

Seien Sie auf ständige Veränderungen vorbereitet und lassen Sie das Wachstum zu, das sie mit sich bringen werden.

Nehmen Sie sich Zeit, um Energie zu tanken und Klarheit im Kopf sowie der Marschrichtung zu haben. Wenn Sie sich nicht um sich selbst kümmern, werden Sie anderen nicht helfen können. 

Wir bedanken uns bei Eirini Rapti für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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