Dienstag, Dezember 3, 2024
StartGründerTalkLernbereitschaft und Resilienz sind das A und O für jede Gründung

Lernbereitschaft und Resilienz sind das A und O für jede Gründung

JUPUS automatisiert die Aufnahme neuer Mandanten in Rechtsanwaltskanzleien

Stellen Sie sich und das Startup JUPUS doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin René Fergen, 26 Jahre alt, Jurist und habe 2022 das Startup JUPUS gegründet. JUPUS ist eine Legal Tech-Lösung, die wir vor allem für die Optimierung der Workflows in kleinen und mittleren Anwaltskanzleien entwickelt haben. Unsere Software ermöglicht Rechtsanwälten die volldigitale und KI-gestützte Mandantenaufnahme vom ersten Kontakt bis zur vollständigen Akte. Flankiert wird das Ganze vom JUPUS-Assistenten, dem ersten KI-Chatbot im deutschen Raum, der selbstständig und umfassend Rechtsprobleme erkennt. Er spricht auf der Website der Kanzlei Rechtssuchende selbstständig an, erkennt automatisch die entsprechende Thematik und kann daraufhin die wichtigen, fallspezifischen Informationen aufnehmen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Eigentlich wollte ich vor und während des Jura-Studiums Anwalt werden. Aber ich habe mich auch früh mit dem Thema „Legal Tech“ beschäftigt und gemerkt, was für ein Potenzial in der Digitalisierung der Rechtsbranche steckt und wie hoch der Bedarf ist. Analoge Wettbewerber sah ich als ideale Gelegenheit, um mich als Anwalt in Zukunft mit einem digitalen Ansatz abzuheben und mir einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Aber da es das Produkt nach meinen Vorstellungen noch nicht auf dem deutschen Markt gab, wollte ich es selbst entwickeln.

Welche Vision steckt hinter JUPUS?

Wir möchten Rechtsanwälte befähigen, den Herausforderungen der Zukunft sicher zu begegnen und sie als Partner dabei unterstützen, zukunftsfähig zu bleiben. Dabei möchten wir besonders auch den kleinen und mittelständischen Kanzleien ermöglichen, das Potenzial der digitalen Welt zu nutzen. Gleichzeitig möchten wir auch Rechtssuchenden einen individuellen, schnellen Zugang zum Rechtsanawalt ermöglichen – wertungsfrei, zuverlässig und niedrigschwellig.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich kam frisch aus dem Studium, ohne wirtschaftlichen Background und habe schnell gemerkt, dass es noch viel zu lernen gibt. Ich hatte keine Ahnung von Finanzen, Marketing oder Produktentwicklung, kaum Netzwerk und wenig Kapital. Das kann auch ziemlich einschüchternd sein. Doch durch Interesse, Motivation und Lernbereitschaft hat dann doch alles gut funktioniert und es ergibt sich eine unglaubliche Lernkurve – das motiviert dann dauerhaft auch für die nächsten Challenges. Gerade erst haben wir mit JUPUS unsere erste Finanzierungsrunde abgeschlossen und bei spannenden Investoren, wie Felix Plog, Stefan Schicker und Dr. Philipp Hammerich, über 500.000 Euro eingesammelt.

Wer ist die Zielgruppe von JUPUS?

Moderne Rechtsanwälte – egal ob als Einzelkämpfer oder in größeren Einheiten. JUPUS ist die Lösung zur Mandantenaufnahme, die aktuell besonders bei kleinen und mittelständischen Kanzleien einen großen Mehrwert bietet.

Wie funktioniert JUPUS? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

JUPUS automatisiert die Aufnahme neuer Mandanten in Rechtsanwaltskanzleien. Es gibt zum einen den JUPUS-Assistenten, den ersten KI-Chatbot im deutschsprachigen Raum, der selbstständig und umfassend Rechtsthematiken erkennt. Dieser nimmt Anfragen gleich über die Kanzleiwebsite auf und holt sofort die wichtigsten Informationen ein. Mit ihm können Kanzleien mehr Website-Besucher in Mandanten verwandeln.

Daneben bietet die JUPUS-Plattform Rechtsanwälten eine Übersicht über alle eingehenden Anfragen – egal ob diese telefonisch, per Mail oder über den JUPUS Assistent reinkommen – und lässt sie mit einem Klick die Mandantenaufnahme starten, inklusive Sachverhaltsaufnahme, Dokumentenaufnahme, Interessenkollisionsprüfung, Mandatierung und Aktenanlage. So verringern Kanzleien den Aufwand in jeder neuen Anfrage und entlasten ihr Personal.

JUPUS, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten mit JUPUS die Onboarding-Software als eine eigenständige Kategorie etablieren und werden die Standard-Lösung, an der sich der Rechtsmarkt orientiert: Wer zukunftsfähig bleiben und mehr aus seiner Kanzlei rausholen will, wird an JUPUS nicht vorbeikommen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ein ehrliches Markt-Feedback ist elementar, um ein Produkt schnell und zielführend zu entwickeln. Dazu sind Lernbereitschaft und Resilienz das A und O für jede Gründung. Das hört man immer wieder und es ist einfach so wahr. Und immer flexibel im Kopf bleiben, nicht zu früh auf eine Sache festfahren und dann mit Veränderungen nicht mehr umgehen können. Ein Produkt ist am Anfang immer in der Entwicklung, go with the flow.

Wir bedanken uns bei René Fergen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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