Die Gründer von KEEGO, der quetschbaren Metallflasche aus Titan diese verbindet die Vorteile von Plastik- und Metallflaschen, in der Höhle der Löwen
Stellen Sie sich und Ihr Startup doch kurz vor!
Ich bin Lukas, der Gründer von KEEGO, ein Startup aus Wien. Wir haben die erste quetschbare Metallflasche entwickelt, um dem Plastik im Wasser ein Ende zu setzen.
Wie ist Ihre Idee entstanden?
Auf einer mehrtägigen Wanderung war ich der einzige mit einem Plastikflasche dabei. Meine Freunde haben mir dann erzählt, dass nicht nur der Geschmack daraus schlecht ist (das wusste ich schon), sondern dass die Bestandteile (BPA, Weichmacher, Mikroplastik, etc.) daraus evtl. auch nicht so gesund sind (das wusste ich noch nicht). Ich konnte nicht glauben, dass es für Sportler, denen das Gewicht und die Quetschbarkeit der Flasche wichtig sind, keine bessere Lösung gibt. Wir haben uns dann aufgemacht, dieses Problem zu lösen.
Welche Vision steckt hinter Ihrem Produkt?
In erster Linie geht es darum Personen, denen Geschmack, Gesundheit, Langlebigkeit und generell hochwertige Produkte wichtig sind, eine Alternative zu den Plastikflaschen zu bieten. Die Vision ist es mit unserer Technologie zu einer Art Goretex der Flaschen zu werden.
Wer ist Ihre Zielgruppe?
Personen, denen eine leichte, quetschbare Flasche wichtig ist und die aber trotzdem nicht auf den sauberen Geschmack verzichten wollen. Das sind Sportler, Pendler, Kinder, Wanderer, uvm.. Die KEEGO Pioniere sagen uns, dass sie die Flasche fürs Radfahren gekauft haben, sie aber jetzt für alle Gelegenheiten nutzen (u.a. im Büro, im Auto, auf dem Nachttisch) Weil sie die Vorteile von Plastik- und Metallflaschen verbindet, ist sie eben auch im Alltag super.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?
Weil wir die Produktentwicklung viel Fokus gebraucht hat und kostenintensiv ist, war es nicht leicht einen passenden Investor zu finden. Ich denke dieses Problem kennen die meisten (Hardware) Startups. Bei war es auch noch ein komplett neuer Prozess und Produktionsanlage.
In der Höhle der Löwen wiederum sind Hardware-Startups beliebter, weil sie etwas Physisches präsentieren können. So haben wir schon früh daran gedacht uns anzumelden. Als das Produktionsteam dann im Frühling 2018 auf uns zu kam, waren wir super happy und unsere Bewerbung nahm seinen Lauf.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Wir haben uns abgesprochen, wer zu welchen Themen antwortet, die Zahlen aufgefrischt, und den Pitch geübt.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Das war schon eine einmalige Erfahrung und wir sind dankbar, dass wir dabei sein durften. Da es mehrere Anläufe gebraucht hat, bis wir schließlich aufzeichnen konnten (wegen Corona), waren wir letztendlich auch wirklich froh, als es durch war.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen“ viele Interessenten und auch Medien auf KEEGO aufmerksam werden?
Wir hoffen, dass wir durch die Ausstrahlung und Bekanntheit einen großen Schritt machen können. Wir haben sehr lange der Produktentwicklung vollen Fokus gegeben und Marketing und Vertrieb etwas vernachlässigt. Es war sicher etwas blauäugig anzunehmen, dass ein starkes Produkt allein reicht. Die Leute müssen auch wissen, dass es einen gibt, und da denken wir hilft uns die Ausstrahlung schon sehr.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Wir hatten Nils Glagau im Fokus, da er mit seiner Firma schon stark im Sport engagiert ist. Und dann auch Georg Kofler, weil er uns helfen kann die Kommunikation zu schärfen und die Reichweite zu erhöhen.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In 5 Jahren steckt die KEEGO-Technologie in der offiziellen Flasche an der Olympiade und der Fussball-WM. Mit einigen großen Vereinen sind wir Partnerschaften eingegangen und machen es anderen Sportartikel-Hersteller möglich unsere Technologie zu nutzen. Das Sortiment ist auf viele Größen und Designs angewachsen und wir haben den Recycling Prozess perfektioniert.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Ich spreche mal zu den Hardware-Startups:
Geht auf Messen, lasst euch alles erklären und euch weiterempfehlen. Nirgends war unsere Lernkurve so steil und war es so einfach an die richtigen Kontakte zu kommen.
Versucht nicht das Rad und die Karosserie gleichzeitig neu zu erfinden. Wir hatten zum Beispiel einen neuen Verschluss entwickelt, obwohl wir mit dem Körper wirklich schon genügend an Herausforderung hatten. Es war dann auch fast ausschließlich der Verschluss, der uns zu Beginn Probleme gemacht hat.
Versucht von Beginn an Kunden und Experten zu involvieren und objektives Feedback zu bekommen, ob ihr eine Lösung entwickelt, die auch einen Markt hat. Wenn ihr einen Weg gefunden habt das Ding auch in kleiner Stückzahl zu produzieren: Macht eine Crowdfunding Kampagne, um das Potential noch besser einschätzen zu können.
Bild: Bernd Deussen (l.) und Lukas Angst präsentieren mit „KEEGO“ die erste quetschbare Titanflasche. Sie erhoffen sich ein Investment von 380.000 Euro für 12 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
KEEGO ist am 23.Mai 2022 in der Höhle der Löwen
Wir bedanken uns bei Bernd Deussen und Lukas Angst für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder