Knister Grill: Grillen und Outdoor-cooking im urbanen Raum
Stellen Sie sich und das Startup Knister Grill kurz unseren Lesern vor!
Angefangen hat alles genau vor einem Jahr, als ich (Carolin Kunert, 23) die Idee hatte, einen transportablen Grill für das Fahrrad zu entwickeln. Richtig angefangen habe ich aber erst im Februar 2018. Als Großstadtkind war Grillen schon immer komplizierte Angelegenheit. Meine Freunde und ich waren genervt von dem riesen Aufwand, der damit verbunden ist, in der Stadt grillen zu gehen. Das Problem war eigentlich immer der Transport aller Utensilien wie Grill, Kohle, Besteck, Essen etc. – und mit dem Fahrrad oder Öffentlichen Verkehrsmitteln geht das umso schlechter.
Andere Klappgrills waren stets unstabil, schnell durchgerostet, verbogen oder hatten eine zu kleine Grillfläche – und das Grillen auf Einweggrills kann man auch gleich ganz lassen.
Wie funktioniert der Knister Grill? Wo liegen die Vorteile?
Knister Grill ist ein Holzkohlegrill, dem man in Sekundenschnelle, ohne Werkzeug an die Lenkerstange seines Fahrrads hängen kann. Knister passt an 95% aller Lenker und wird dort natürlich nicht permanent befestigt. Während des Transports kann Kohle und Equipment im Grill verstaut werden. Am Grill Ort angekommen, wird der Knister Grill heruntergenommen und auf die doppelte Größe auseinandergezogen. Nach dem Grillvergnügen kann der gesamte Grill in der Spülmaschine gereinigt werden. Der Rost hat zwei Zonen für Fleisch und Gemüse, damit nie wieder etwas durch den Rost rutscht.
Knister verkauft auch ökologische Holzkohle, bei der die recycelte Papierverpackung gleichzeitig der Grillanzünder ist.
Somit kann der Nutzer auf chemische Grillanzünder verzichten und muss auch keine 3kg Holzkohletüte mehr in den Park schleppen. Wir verkaufen die ideale Alternative zu Einweggrills und kleinen Klappgrills. Alle Probleme, die rund ums Grillen in der Stadt anfallen, werden gelöst. Außerdem wird die Müllverschmutzung an den Grillorten erheblich verbessert.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Mein Ziel als Unternehmerin und Industriedesignerin ist es, Produkte und Lösungen zu entwickeln, die das Leben der Menschen erleichtern und ihnen Freude schenkt. Ich entwickle Produkte, die nachhaltig produziert werden, eine hohe Lebensdauer haben und recyclebar sind.
Der Nutzer soll eine Bindung mit Produkt eingehen, es wertschätzen und sehr lange nutzen.
Wenn man in einer Agentur, beim Hersteller oder im Konzern direkt arbeitet, werden alle noch so sinnvoll durchdachten Konzepte entweder durch wirtschaftlichen Druck oder in vielen Instanzen stark verändert. Am Ende werden dann Produkte auf den Markt gebracht, die entweder nichts verbessern oder unter zu schlechten Bedingungen, in niedriger Qualität produziert und nach zwei Jahren weggeworfen werden.
Das wollte ich nicht – deswegen habe ich es einfach selbst besser gemacht.
Es ist die Verantwortung eines jeden Unternehmers des 21. Jahrhunderts, den gesamten Produktlebenszyklus zu betrachten, einen wahren Mehrwert zu liefern und alle Aspekte sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu beachten! Das klingt sehr idealistisch, aber wenn wir es nicht machen, wer dann? Als Jungunternehmer kannst du die Strukturen noch sinnvoll aufbauen.
Die Knister Grills werden in Deutschland und Polen hergestellt. Zusätzlich arbeiten wir auch mit einer Förderstätte aus München zusammen.
Welche Vision steckt hinter dem Knister Grill?
Unsere Vision ist es, Grillen in der Stadt endlich einfach und unkompliziert zu machen. Knister wird die neue Lifestylemarke und ums Thema Grillen und Outdoor-cooking im urbanen Raum. Nach dem ersten Knsiter Grill glauben wir fest daran, mit innovativen, hochwertigen und nachhaltigen Produkten weiterhin Erfolg zu haben.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Das größte Problem war, dass ich in den ersten 6 Monaten alles komplett alleine hochgezogen habe. Die richtigen Co-Founder und Mitarbeiter zu finden ist wahrscheinlich schwerer als die erste Millionen zu verdienen – nur, dass das eine leider erst zum anderen führt. Heute arbeiten wir zu dritt Vollzeit an Knister und suchen gerade händeringend nach talentierten Mitarbeitern.
Das zweitgrößte Problem zu Beginn war, den Grill serienreif zu entwickeln und diesen auch zu einem vertretbaren Preis und Qualität produzieren zu lassen. Da ich direkt aus dem Studium heraus gegründet habe, habe ich mich quasi selbst ins eiskalte Wasser geschmissen. Gott sei Dank war das Wasser so kalt, dass es bereits gefroren war. Vielleicht bin ich auch nur deswegen nicht untergegangen!
Wahrscheinlich konnte ich nur wegen meiner „Just-Do-It“ Einstellung überhaupt so schnell ein Produkt auf den Markt bringen.
Finanziert haben wir uns bis jetzt über den Cash-Flow aus Kickstarter und dem Onlineshop. Deshalb sind wir auch schon fast seit Tag 1 break-even. Auch in Zukunft timen wir Ein- und Verkauf clever genug, das kaum Fremdkapital notwendig ist. Die neue Serie kann man auch jetzt schon zum vergünstigten Preis im Onlineshop vorbestellen. Dennoch sind wir derzeit auf der Suche nach Business Angeln oder strategischen Investoren um jetzt einfach schneller, größer in den Markt einsteigen zu können.
Wer ist die Zielgruppe vom Knister Grill?
Zielgruppe lebt hauptsächlich in den Großstädten der Welt, fährt gerne Fahrrad, grillt gerne und ist zwischen 22 und 55 Jahre alt. Alleine in Deutschland kommen wir dann auf etwa 10,5 Millionen potentielle Nutzer.
Wie ist das Feedback?
Auf Messen oder Events erhalten wir durchweg positives Feedback. Fast jeder, der unsere Stände besucht, hat pure Begeisterung in den Augen. Aus dem Kundenfeedback der ersten Serie aus dem Sommer 2018 konnten wir viel lernen. Die Handhabung der Tragegriffe und der Fahrradhalterung ist nicht ganz intuitiv gewesen. In der neuen Serie, die im Februar 2019 auf den Markt kommt, haben wir all das verbessert und um jetzt wirklich ein 100% perfektes Produkt liefern zu können. In der ersten Serie geht immer irgendwas schief.
Da muss jedes Startup durch und einfach aus den Fehlern lernen.
Knister Grill, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Knister wird die neue Lifestylemarke im Bereich Grillen und Outdoor-cooking um urbanen Raum. Derzeit gibt es drei verschiedene Produkte plus Holzkohle in unserem Sortiment. Die Produktpalette wird im nächsten Frühjahr um ca. vier weitere Produkte wachsen.
Ab 2019/20 starten wir die Internationalisierung um saisonunabhängiger zu werden. 2024 werden wir global agieren.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Seht zu, dass ihr euer Produkt oder Dienstleistung verkauft bekommt. Das ist der ultimative Beweis für das. Geschäftsmodell.
Entwickelt nicht irgendwas Jahrelang um dann festzustellen, dass der Kunde oder der Markt was ganz anderes will. Entwickelt es MIT dem Nutzer zusammen.
Kommt ins Gespräch und vernetzt euch.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Carolin Kunert für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder